12. Juni 2013

Klassiker: Die drei Räuber


Tomi Ungerer, der wahrscheinlich bekannteste Autor aus dem Elsass, hat unzählige wunderbar anarchische und wilde Bücher veröffentlicht, so dass die Auswahl eines einzigen Klassikers schwer fällt. Letztendlich war es entscheidend, dass es sowohl von Erwachsenen wie von Kindern verstanden und geliebt wird, und das haben "Die drei Räuber" auf jeden Fall geschafft. Viele Jahre nach Erscheinen des Buchs, entstand ein fantastischer Zeichentrickfilm von Hayo Freitag in Zusammenarbeit mit Tomi Ungerer, der dem Erzähler sogar seine wunderbare Stimme lieh (2007, X-Verleih / Warner, ebenfalls ab 4 Jahren).
Die drei "grimmigen" Räuber mit ihren charakteristischen schwarzen Mänteln und Hüten sind mit speziellen Waffen ausgestattet. Nachts werden die Kutschen gestoppt, indem der Blasebalg den Pferden Pfeffer in die Nüstern bläst, dann werden die Räder mit dem roten Beil zertrümmert und schließlich die Reisenden mit der Donnerbüchse bedroht und ausgeraubt. In ihrer Höhle hoch in den Bergen bewahren sie das Raubgut auf. Eines Nachts überfallen sie jedoch eine Kutsche, in der nur das Waisenkind Tiffany sitzt, die sich auf dem Weg zu ihrer ungeliebten Tante befindet, so dass sie die Kleine kurzerhand einfach mitnehmen und in ihrer Höhle bequem einquartieren. Am nächsten Morgen wundert sich das Mädchen über die Schätze, für welche die Räuber keinerlei Verwendung haben. Da sie Gefallen an Tiffany finden, sammeln sie fortan andere Waisenkinder ein, um für diese zu sorgen. Von ihrem Gold kaufen sie ein Schloss für alle und kleiden sie in rote Mäntel und Hüte. Nach einigen Jahren wird aus dem Räuberschloss eine ganze Stadt, inklusive Stadtmauer mit drei hutähnlichen Türmen, in der lauter erwachsene Waisen in roter Kleidung leben. 

Ein Buch zum Dankbarsein.

Die drei Räuber
von Tomi Ungerer
aus dem Englischen von Tilde Michels: The Three Robbers
1961, Diogenes Verlag
ab 4 Jahren

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