18. Juni 2013

44 Mia schläft woanders


Gerade Mädchen entwickeln früh Interesse daran, bei Ihrer besten Kindergarten-Freundin zu übernachten, doch das geht nicht immer gut ... Pija Lindenbaum hat eine in Teilen phantastisch anmutende Geschichte geschaffen, in der sie die für Kinderaugen fremde Welt, in der andere Leute leben, wunderbar durch extreme Perspektiven und Farben, aber auch mit viel Witz in Szene gesetzt hat.
Mia freut sich darauf, das erste Mal bei ihrer besten Freundin Cerisia zu übernachten. Doch bereits am Abend kommt ihr einiges komisch und fremd vor, die Gerüche, die vielen Hundehaare, das Abendessen und dann will Cerisia auch noch alles bestimmen. Mitten in der Nacht wacht sie auf und macht sich auf eine seltsame Tour durch die Wohnung, in der die Eltern verkleidet eine Torte essen, die Urgroßmutter in einem winzigen Bett liegt und unter der Spüle Dachse mit rosa Schuhen hausen. Dort verbringen die beiden Mädchen schließlich den Rest der unruhigen Nacht. Am nächsten Morgen wird Mia von ihrem Papa abgeholt, dem sie ein wahrhaftes Resumée gibt: "So supertoll war es nicht."
Wer ein weiteres hervorragendes Buch über das Übernachten bei Freunden bzw. Fremden lesen möchte, sollte sich "Wie siehst du denn aus?" (2010, Aufbau) von der preisgekrönten argentinischen Künstlerin Isol anschauen. Aber Vorsicht, auch diese liebt die Übertreibung, allerdings auf eine tierisch-amüsante Art und Weise.

Ein Buch zum Reden über Fremdes. 

Mia schläft woanders
von Pija Lindenbaum
aus dem Schwedischen von Kerstin Behnken: Siv sover vilse
2011, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 5 Jahren

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