22. Juni 2013

48 Die Hexe, die sich im Dunkeln fürchtete


Constanze Spengler stellt in diesem Bilderbuch endlich einmal eine ganz klassische Hexe vor, mit langer Nase und Kopftuch, die vor nichts Angst hat - wäre da nicht die verflixte Dunkelheit! Durch diesen Kniff finden die Kinder schnell Gefallen an der Protagonistin, die ihnen so ähnlich ist, anstatt sich vor ihr zu fürchten. Mit viel Ruhe und Gelassenheit wird nun die Geschichte erzählt, wie die Hexe aus eigener Kraft ihre Angst überwindet. So wird sie, ohne groß aufzutrumpfen und ganz von alleine, zum Vorbild für die kleinen Zuhörer.
Aus Angst vor der Dunkelheit kann die Hexe, die in einem schiefen Haus wohnt, nachts keine Kräuter sammeln und nicht über den Blocksberg reiten. Jedes Jahr pünktlich zur Walpurgisnacht zaubert sie sich einen Schnupfen. Doch am nächsten Morgen nimmt sie sich diesmal vor, endlich ihre Angst fortzuhexen mit Hilfe ihres Zauberbuches "Allerlei Übel, wie man sich wunderlich hervorbringe oder wider denselben Abhülfe schaffe". Dafür muss sie allerlei Dinge sammeln: eine Eulenfeder, ein Fledermausohr, eine Nachtblumenwurzel sowie eine Kröte. Beim Tauchen im See nach einem Mondkiesel, bei einem mitternächtlichen Treffen mit einem Gespenst und in dem dunklen Haus der Graphithexe begegnet sie kurzzeitig der Finsternis, doch lenkt sie sich jedes Mal davon ab. Mit viel List hat sie schließlich alles beisammen für den Zauberspruch, so dass sie sich in der nächsten Neumondnacht auf den Weg nach draußen macht, um alle Dinge zu vergraben. Doch bevor sie der Kröte noch das Herz herausschneiden kann, fängt diese plötzlich an zu reden und macht der Hexe klar, dass sie ihre Angst bereits überwunden hat ganz ohne Zauber.

Ein Buch zum Mutmachen. 

Die Hexe, die sich im Dunkeln fürchtete
von Constanze Spengler
2013, Hinstorff Verlag, www.hinstorff.de
ab 5 Jahren

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