24. Juni 2013

50 Ich wünschte


Dieses Bilderbuch erzählt nicht nur eine Geschichte sondern gleich 33! Die niederländische Künstlerin Ingrid Godon hat 33 Menschen porträtiert, die mit ihren weit auseinander stehenden Augen allesamt direkt in die imaginäre Kamera schauen, aber keiner lächelt den Betrachter an. Sie scheinen aus einer anderen Zeit zu kommen und doch haben sie Wünsche, Nöte und Träume wie wir auch. Die kurzen Texte zu den Bildern stammen von dem Holländer Toon Tellegen, der sich in jede Person behutsam eingefühlt hat, ganz egal ob jung oder alt. So wird das Anschauen und Lesen dieses prächtigen und mächtigen Buches zu einem gemeinsamen Erlebnis für Kinder und Erwachsene, wie das Blättern in einem alten Familienalbum.
Alice, mit den roten Haaren macht den Auftakt: "Dies ist mein letzter Wunsch. Wenn ich sterbe, will ich, dass untersucht wird, wie lange noch jemand an mich denkt." Der hellblonde Marcel schaut ganz unschuldig und doch spricht er: "Ich wünschte, ich hätte immer ein Alibi. Wenn sie mich dann festnähmen, würde ich mit einem Lächeln auf den Lippen sagen: „Es tut mir leid für Sie, aber ich kann das unmöglich getan haben. Hier ist mein Alibi.“" Dafür wünscht sich anschließend die schüchterne Nora ganz einfach nur nicht mehr rot zu werden, denn: "Erröten ist Krieg in meinem Gesicht." Franz vollendet, passenderweise zu seinem Wunsch, die Sammlung der 33 Erzählungen: "Ich wünschte, dass ich etwas beenden und so einen Schlussstrich darunter ziehen könnte. Ich weiß noch nicht, worunter, aber es muss etwas geben."

Ein Buch zum Wünschen und Träumen. 

Ich wünschte
von Toon Tellegen (Text) und Ingrid Godon (Bild)
aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann: Ik wou
2012, mixtvision Verlag, München, www.mixtvision-verlag.de
ab 5 Jahren

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen