Neuerscheinungen seit 2013 für 1- bis 8-Jährige + 50 Bilderbuchtipps von 2003 - 2013
28. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Die Weihnachtsgeschichte
Keine Angst, Weihnachten steht noch nicht vor der Tür, aber neben den St. Martin Bänden liegen schon die ersten weihnachtlichen Bücher in den Buchhandlungen und Bibliotheken aus. Die Autorin Tanja Jeschke, die bereits diverse biblische Geschichten für Kinder adaptiert hat, und die Grafikerin Ulrike Möltgen, die bei Wolf Erlbruch (siehe http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/05/klassiker-vom-kleinen-maulwurf-der.html) studiert hat und dessen Nachfolge als Dozentin an der Folkwang Universität der Künste sie seit 2011 übernommen hat, haben sich zusammengetan, um die altbekannte Geschichte über die Geburt von Jesus für die kleinen Zuhörer und Vorleser nachzuerzählen. Dies ist Ihnen unglaublich gut gelungen. Die Texte laufen flüssig und sind sowohl informativ als auch eingängig für Kinderohren und die herrlichen Illustrationen, große mehrfarbige Collagen und kleine einfarbige Scherenschnitte, sind für alle leicht verständlich und doch besonders.
Ein Buch zum Genießen.
Die Weihnachtsgeschichte
von Tanja Jeschke (Text) und Ulrike Möltgen (Bild)
2013, Fischer Sauerländer Verlag, Frankfrt, www.fischerverlage.de
ab 3 Jahren
27. Oktober 2013
Neuerscheinungen: 10 Kleine Pinguine reisen um die Welt
Das französische Duo Fromental/Jolivet hat nun auch ein wunderbares Vorlesebuch mit großformatigen bunten Bildern über ihre pfiffigen "10 Kleinen Pinguine" (ebenfalls 2013, Aladin Verlag, Hamburg, Pop-up Buch mit Reimen) herausgebracht. Wie in der Einleitung erwähnt, werden teilweise "seltene und ungewöhnliche Wörter" verwendet, die in der Fußnote oder im Wörterbuch zum Schluss des Buches erläutert werden. Dadurch können die 10 Kurzgeschichten aus aller Welt auch ausführlicher behandelt werden, je nach Alter der Zuhörer.
Die 1. Geschichte beginnt am Südpol, wo die "Retter des Planeten" die 10 Kleinen Pinguine gefangen nehmen, um sie für eine "Kampagne gegen die Klimakatastrophe" einzusetzen. Doch die lebhaften Kerle übernehmen schnell das Kommando auf dem Segelschiff, das sie nach Sydney bringen soll, bis es auf ein Hindernis fährt und zerbricht. Glücklicherweise hat das Schiff kein Öl sondern nur Melasse geladen. Doch bevor ein Mann im weißen Anzug reagieren kann, hat schon ein chinesisches U-Boot die Pinguine gekidnappt.
Nun beginnt eine Reise von einem Unglück ins andere durch diverse Länder: China, Frankreich (Paris), Russland (Moskau), Nordpol, USA (New York), Arabien, Japan (Tokio) und Südafrika (Kapstadt). Schließlich bringt der Mann im weißen Anzug sie doch noch nach Sydney zu den "Rettern des Planeten", um deren Hilfe einzufordern, damit die Pinguine endlich zurück an den Südpol kehren können.
Ein Buch zum Weltreisen.
10 Kleine Pinguine reisen um die Welt
von Jean-Luc Fromental (Text) Joelle Jolivet (Bild)
aus dem Französischen von Ebi Naumann: 10 p´tits pingouins autour du monde
2013, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 4 Jahren
26. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Der Kleine Bär
Ein wahrer Klassiker der Erstlesebücher (daher die offizielle Altersangabe ab 5 Jahren) ist nun wieder erhältlich und dazu noch in einer neuen Übersetzung, die einige bisher fragliche Passagen gelungen in eine moderne Sprache überliefert. "Der Kleine Bär", der erste Band der Reihe, wurde 1957 von Else Holmelund Minarik, eine Journalistin und Grundschullehrerin, geschrieben, um US-amerikanischen Erstklässlern das Lesen beizubringen. Erst die wundervollen Zeichnungen von Maurice Sendak (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/05/klassiker-wo-die-wilden-kerle-wohnen.html) hauchen den manchmal etwas holprigen Textpassagen Leben ein und befördern die Phantasiebildung der Kinder. Der erste Band und auch die folgenden (z.B. "Der kleine Bär und seine Freundin", ebenfalls 2013, Aladin Verlag, Hamburg) sind Dank der Bilder besonders auch für kleinere Kinder geeignet, die schnell Gefallen finden werden an dem liebenswerten Kleinen Bären, obwohl (oder vielleicht weil?!) die Bücher insgesamt einen altmodischen Eindruck hinterlassen.
Vier Geschichten finden sich in dem ersten Band:
"Was soll der Kleine Bär anziehen?", in welcher Mutter Bär ihrem Sohn Kleidung näht, damit er im Schnee spielen kann, bis er schließlich entdeckt, dass es in seinem Fell doch am wärmsten ist.
"Geburtstagssuppe", in welcher der Kleine Bär versucht, seinen Gästen eine Suppe zu kochen (ohne Feuer unter dem Suppentopf) und am Ende von seiner Mutter mit einer Torte überrascht wird.
"Der Kleine Bär fliegt zum Mond", in welcher der Kleine Bär in seinem neuen Astronautenhelm sich vorstellt auf den Mond zu fliegen, um dann doch wieder zu Hause bei seiner Mutter zu landen.
"Der Kleine Bär hat einen Wunsch", in welcher sich der Kleine Bär viele unmögliche Dinge wünscht, bis er zum Schluss den letzten Wunsch erfüllt bekommt, eine Geschichte von seiner Mutter zu hören.
Ein Buch zum Lesen und Träumen.
Der kleine Bär
von Else Holmelund Minarik (Text) und Maurice Sendak (Bild)
aus dem Englischen von Erdmut Gross: Little Bear
2013, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 5 Jahren
25. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Mein Herz hüpft und lacht
Nun ist auch die hinreißende Fortsetzung von "Mein glückliches Leben" (siehe http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/43-mein-gluckliches-leben.html) erschienen! Die liebevoll erzählte und gezeichnete Geschichte von der einzigartigen Freundschaft zwischen Dunne und Ella Frida, die am Ende des ersten Buches weggezogen ist, geht weiter. Dieses Buch ist sowohl für Erstleser wie für Vorschulkinder, Dank der vielen Illustrationen, geeignet.
"Da ist Dunne wieder! Dunne, die so glücklich ist."
Dunne ist eigentlich glücklich in ihrer Schulklasse, doch dann legt sie sich wegen eines Jungen mit Micki und Vicki an. Nun vermisst sie ihre beste Freundin Ella Frida, die weggezogen ist und der sie immernoch den Platz freihält, falls diese wieder zurück kommt. Dann kommt es zur Katastrophe: Weil Dunne sich gegen die kneifenden beiden Mädchen wehren will, greift sie beim Mittagessen zur Ketchupflasche und bespritzt außer Micki aus Versehen auch noch ihre Lehrerin. Schnell läuft sie nach Hause zu ihren beiden Meerschweinchen Schnee und Flocke, die ihr Trost spenden. Gottseidank bekommt sie Unterstützung von ihrem Papa, der allen in der Klasse die blauen Flecken zeigt, die vom Kneifen kommen. Plötzlich steht auch noch Ella Frida in der Tür, die sich im Auto ihres "Extra-Papas" versteckt hatte, und die kleine Welt ist für Dunne erst einmal wieder in Ordnung.
Ein Buch zum Glücklichsein.
Mein Herz hüpft und lacht
von Rose Lagercrantz (Text) und Eva Eriksson (Bild)
aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch: Mitt hjärta hoppar och skrattar
2013, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 5 Jahren
Neuerscheinungen: Das Mädchen in Rot
Diese moderne Rotkäppchengeschichte passt in keine Schublade und ist auch nicht für jeden Vorleser/Zuhörer geeignet auf Grund der verstörenden Bilder und Texte. Da macht es auch keinen großen Unterschied, ob der Schluss positiv oder negativ für die Beteiligten ausfällt. Trotzdem sind die phantastischen Bilder von Roberto Innocenti eine Augenweide. Aaron Frisch hat das weltbekannte Märchen in die heutige Großstadt übertragen und eine "magische Geschichte" in der realen Welt geschaffen.
"Unsere Geschichte spielt in einem großen Wald. Dieser Wald hat nur wenige Bäume und Blätter - er besteht aus Beton und Ziegelsteinen."
Das rotgekleidete Mädchen namens Sophia macht sich mit einem Rucksack voller Kekse, Honig und Orangen auf den Weg zu ihrer Großmutter, der es nicht gut geht und die am anderen Ende der Stadt wohnt. Unterwegs erinnert sie sich immer wieder an die Worte ihrer Mutter: "Geh nicht vom Wege ab!" und versucht, sich nicht ablenken zu lassen. Doch dann vertrödelt sie die Zeit vor ihrem Lieblingsschaufenster und nimmt danach den falschen Ausgang. Dort beginnt das Unwetter, sie trifft auf "Schakale" und wird von einem schwarz gekleideten Jäger (oder ist es eher der Wolf?!) auf einem Motorrad mitgenommen. Schließlich erreicht sie kurz vor Sonnenuntergang den verlassenen Wohnwagen ihrer Großmutter. Nun werden zwei Schlüsse angeboten: 1. Die Polizei ist zu spät oder 2. Der Wolf wird rechtzeitig gefasst und die Großmutter gerettet.
Ein Buch zum Nachdenken.
Das Mädchen in Rot
von Roberto Innocenti (Idee und Bild) und Aaron Frisch (Text)
aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther: The Girl in Red
2013, Gerstenberg Verlag, Hildesheim, www.gerstenberg-verlag.de
ab 5 Jahren
Neuerscheinungen: Hannas Nacht
Welch ein poetisches Bilderbuch für kleine Nachtwandler! Die Japanerin Komako Sakai erzählt eine wunderschöne ruhige Nachtgeschichte und gibt der kleinen Hanna auf wundersame Art und Weise einen ganz eigenen Charakter.
Eines Nachts wacht Hanna auf und während ihre Familie weiterschläft, macht sie mit ihrem Kätzchen Chiro eine Nachtwanderung: auf Toilette, in die Küche und zurück in das Kinderzimmer. Dort spielt sie heimlich mit den Spielsachen ihrer großen Schwester, bis sie eine "wunderschöne" Taube am Fenster entdeckt. An Schwester und Kätzchen gekuschelt schläft sie im Morgengrauen ruhig wieder ein.
Ein Buch zum Einschlafen.
Hannas Nacht
von Komako Sakai
aus dem Japanischen von Ursula Gräfe: Hanna-chan ga me wo samashitara
2013, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 4 Jahren
24. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Hallo Monsieur Hulot
Jacques Tatis tollpatschige Film-Figur "Monsieur Hulot" entstand zwar bereits in den 50er Jahren, doch sowohl damals wie heute lebt der Mann mit Hochwasserhose und Ringelsocken einfach in einer anderen Welt. Der belgische Grafiker David Merveille hat es unglaublich gut geschafft, das charakteristische Aussehen und die Situationskomik in klaren Zeichnungen festzuhalten. Die 22 kurzen Bildergeschichten sind allesamt gleich aufgebaut: Auf der ersten Seite erscheint ein kurzer Titel (der einzige Text in diesem Buch) und eine Reihe von vier bis neun kleinen Bildern, während auf der zweiten Seite nach dem Umblättern stets ein großformatiges Bild die Auflösung oder Wendung der Szene zeigt. Kleine Kinder werden noch nicht den vollen Umfang der Komik und die teilweise darin enthaltene Gesellschaftskritik verstehen, doch gerade dadurch ist es ein rundum gelungenes Buch für Groß und Klein, das immer wieder gemeinsam und allein neu interpretiert werden kann.
Die erste Geschichte "Paris im Schnee" zeigt Monsieur Hulot, wie er in einem Souvenirladen eine Schneekugel mit dem Eiffel-Turm erwirbt. Als er schließlich mit Blick auf den echten Turm die Kugel umdreht, schneit es gleichzeitig zur Verwunderung der Passanten auch in echt.
Mit der Geschichte "Hulot gesucht", in der er Badeferien von der Stadt macht, endet dieses Buch und macht Hoffnung auf mehr (auf Französisch ist 2006 bereits ein weiterer Band und 2012 ein Ausstellungskatalog mit weiteren Zeichnungen erschienen, Rouergue).
Ein Buch zum Herzhaftlachen.
Hallo Monsieur Hulot
von David Merveille (nach einer Figur von Jacques Tati)
aus dem Französischen von Fabienne Leisibach: Hello Monsieur Hulot
2013, Nord Süd Verlag, Zürich, www.nord-sued.com
ab 4 Jahren
23. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Mein kunterbuntes Tier-ABC
Seit Jahrzehnten arbeitet der Schweizer Künstler Marcus Pfister bereits mit dem NordSüd Verlag zusammen; 1986 wurde sein erstes Bilderbuch "Die müde Eule" veröffentlicht und 1992 hatte er seinen großen Durchbruch mit dem internationalen Bestseller "Der Regenbogenfisch". Nun ist ein ABC-Buch herausgekommen mit einzigartigen Tierbildern, die allesamt in einer speziellen Farbdrucktechnik entstanden sind. "Dabei schneidet er die Formen aus Karton aus, bemalt sie und drückt sie auf das Papier." Ein wunderbarer Basteltipp vom Profi zum Nachmachen für die regnerischen Herbsttage!
Zu jedem Buchstaben/Tier hat sich Pfister auch ein kleines Rätsel in Reimform ausgedacht:
von A wie Alligator
"Er schlägt mit seinem Schwanz herum
und seine Zähne sind ganz krumm."
bis Z wie Zebra
"Das Tier mit Z kennt jedes Kind.
Wie heißt es noch? Sag es geschwind!"
Ein Buch zum Rätseln und Basteln.
Mein kunterbuntes Tier-ABC
von Marcus Pfister
2013, NordSüd Verlag, Zürich, www.nord-sued.com
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Der Schnabelsteher
"Der Schnabelsteher" ist keine wirkliche Neuerscheinung sondern eine von Rafik Schami, eigentlich für seine Erwachsenenbücher bekannt) überarbeitete Neuauflage des Bilderbuchs von 1995, das lange Zeit vergriffen war. Nun kann eine neue Generation an Kindern (und Vorlesern) die Geschichte des neugierigen Raben lesen, der sich auf den Weg macht zu erfahren, was Hinter den Dingen steckt. Dabei werden sie bestimmt einiges über sich selbst erfahren.
Der kleine Rabe lebt mit seiner (alleinerziehenden) Mutter in einem großen Walnussbaum auf einem weiten Feld. Da er häufig alleine ist, macht er sich früh daran, die Welt auf eigenen Beinen zu erkunden (denn fliegen kann er noch nicht gut), und lernt dabei auf seinem Schnabel zu stehen. Die anderen Rabeneltern sind davon nicht erfreut, doch seine Mutter nimmt ihn selbstverständlich in Schutz: "Kinder brauchen doch das Spiel." Eines Tages fragt er sich, warum der Pfau, der König der Vögel, den ganzen Tag Rad schlägt. Da ihm keiner eine befriedigende Antwort geben kann, macht er sich schließlich alleine auf den Weg durch den dunklen Wald, um den Pfau direkt zu fragen. Voller Selbstbewusstsein stellt er sich vor den stolzen Vogel entgegen, der nur seine eigene Schönheit sieht, und entgegnet ihm: "Aber jeder ist in seinen Federn schön." Dann fordert er ihn auf, doch auch einmal auf dem Schnabel zu stehen, wobei der Pfau jedoch jämmerlich versagt. So beginnt ein buntes Schnabelstehen der anderen Vögel, bei dem der König der Vögel nach und nach seine Vorherrschaft verliert. Mit einer bunten Pfauenfeder im Gepäck begibt sich der kleine Rabe auf den Weg nach Hause, wo ihn seine Mutter überglücklich empfängt und gemeinsam mit den anderen Rabenkindern seiner Geschichte lauscht.
"Seit diesem Tag schlägt der Pfau nie mehr sein Rad von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Nur kurz entfaltet er seine Federn und kreischt dabei laut, weil er sich an diesen bösen Tag erinnert.
Auch passt er höllisch auf, dass kein Rabe in der Nähe ist."
Ein Buch zum Selbstbewußt- und Neugierigsein.
Der Schnabelsteher
von Rafik Schami (Text), Els Cools und Oliver Streich (Bild)
2013, NordSüd Verlag, Zürich, www.nord-sued.com
ab 4 Jahren
22. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Elmar besucht die Wale
Die Fortsetzung des Bilderbuchklassikers über den buntkarierten Elefanten "Elmar" (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/05/klassiker-elmar.html) geht in eine neue Runde mit dem Band "Elmar besucht die Wale". In dieser Geschichte geht es jedoch nicht um das Anderssein sondern um die Hilfsbereitschaft.
Elmar (bunt kariert) und sein Cousin Willi (schwarzweiß kariert) beschließen die Wale an der Küste zu besuchen, genauso wie es immer ihr Opapa (golden) in seiner Kindheit gemacht hat. "Immer dem Fluss nach!", gibt ihnen dieser noch mit auf den Weg. Doch das erweist sich als garnicht so ungefährlich, trotz der Hilfe aller Tiere. Nachdem ihnen die Krokodile und Äffchen ein Floß gebaut haben, welches von den Flusspferden angeschubst wird, bewegt sich der Fluss rasch schneller als erwartet. Nach einigen Stromschnellen müssen die beiden abwarten, bis sie von selber an Land getrieben werden und schlafen dabei ein. Am nächsten Morgen treiben sie bereits hilflos im offenen Meer. Doch die hilfsbereiten Wale schieben das Floß zurück an die Küste und verraten den Elefanten, dass sie vor vielen Jahren ihrem Opapa ebenfalls aus der Patsche geholfen haben.
Ein Buch zum Abenteuererleben.
Elmar besucht die Wale
von David McKee
aus dem Englischen von Stefan Wendel: Elmer and the Whales
2013, Thienemann Verlag, Stuttgart/Wien, www.thienemann.de
ab 3 Jahren
21. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Herr Rumpelpumpel fliegt weg
Passend zu den ersten Herbststürmen kommt das neueste Buch von Jakob Martin Strid heraus. Nach seinem deutschen Erstlingswerk, dem wilden comicartigen Bilderbuch "Die unglaubliche Geschichte von der Riesenbirne" (2012, Boje Verlag, Köln), beinhaltet diese Neuerscheinung eine kompakte und lustige Geschichte über Freundschaft und Nachbarschaftshilfe.
Herr Rumpelpumpels Haus wird eines Tages von einem gewaltigen Sturm auf den nahegelegenen "Bein-Brecher-Berg" gepustet. Mit Hilfe von General K. Putts Kanone und einer Harpune wird der einsame Herr (mit seinem Hund Wuffi) von seinen Nachbarn schnurstracks mit allem Nötigen und Unnötigen über eine Seilwinde versorgt. Schließlich wird sein Haus durch die vielen Geschenke und einen Nieser so instabil, dass es durch die Schlucht wieder auf seinen alten Platz rutscht. Die bereits ausgerückte Rettungsmannschaft ("die vier stärksten und mutigsten Männer") kehrt unverrichteter Dinge wieder zurück in die Stadt und sie werden gemeinsam mit Herrn Rumpelpumpel (und Wuffi) für ihren Mut belohnt. Zum Abschluss wird der bisher unangetastete Rettungsschinken bei einem großen Fest geteilt.
Ein Buch zum Helfen und Teilen.
Herr Rumpelpumpel fliegt weg
von Jakob Martin Strid
aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler: Da Lille Madsens hus blaeste vaek
2013, Boje/Bastei Lübbe, Köln, www.boje-verlag.de
ab 4 Jahren
18. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Sooo groß!
Sobald die Kleinen in die Kita gehen oder zum Kinderturnen, sich mit anderen Kindern tummeln, vergleichen sie sich mit den anderen. Um die Beantwortung der Frage "Wie groß bin ich?" ("Ich weiß es nicht.") geht es in diesem neuen Buch des Briten Tim Hopgood. Mit großformatigen Bildern, die einen gewissen Retro-Charme haben, und passend zum Thema in unterschiedlichen Typen und Größen gesetzten kurzen Texten, ist das Buch ein großer Spaß für Klein und Groß. Unter dem Titel "BIG!" ist es auch auf Englisch erhältlich (2013, Picture Corgi/Random House) und hervorragend geeignet, um sich einer fremden Sprache anzunähern.
Der Protagonist des Buches versucht sich einzuordnen in der Welt, die ihn umgibt. So kann er seine Zehen anfassen, aber nicht die Wolken am Himmel. Er ist kleiner als sein Freund Ben, aber neben der Ameise ist er ein "gewaltiger Riese". Weitere Vergleiche mit einem Popcorn und Hochhäusern oder mit einer Maus und einem Elefanten führen immer wieder zu der alles entscheidenden Frage: "Aber wann bin ich groß?". Der Junge bemerkt schließlich, dass er wächst und findet selber seine Antwort: "Jetzt weiß ich, ich bin groß! Und eines Tages bin ich sogar größer als Papa. Und das ist groß, größer geht es nicht!"
Ein Buch zum Vergleichen und Einordnen.
Sooo groß!
von Tim Hopgood
aus dem Englischen von Stephanie Menge: BIG!
2013, Fischer Sauerländer, Frankfurt, www.fischerverlage.de
ab 3 Jahren
17. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Mein kleiner Wald
Dieses wunderschön und haptisch angenehm aufgemachte Buch mit dicken Pappseiten, aus 100 % Recyclingpapier und mit Ökofarben gedruckt, wurde zurecht wurde von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet als "Schönstes Buch des Jahres 2013". Fuchs, Eichhörnchen und Dachs führen durch das Buch, mit vielen Bildern in Naturtönen und wenig Text in Versalien, und beschreiben schon für die Ganzkleinen (für mich auch schon für Kinder ab 2 Jahren geeignet) den Lebensraum des Waldes. Der Vorleser kann ganz nach Bedarf weitere Erläuterungen einbringen je nach Alter der Zuhörer.
"Bei uns gibt es große Bäume, kleine Bäume und viele verschiedene Blätter." Danach werden die Früchte und Dinge gezeigt, die es im Wald zu entdecken gibt und die jedes Kleinkind kennen sollte (Pilze, Beeren, Kiefernzapfen, Eichel, Kastanie und Hagebutte). Nach der Einführung anderer Tiere, holt die Autorin alles wieder in die Erfahrungswelt des Kindes zurück und findet ein schlüssiges Ende: "Manchmal spielen wir miteinander. Das macht müde. Gute Nacht!"
Ein Buch zum Genießen und Ergänzen.
Mein kleiner Wald
von Katrin Wiehle
2013, Beltz & Gelberg, Weinheim, www.beltz.de
ab 3 Jahren
16. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Schuh, wo bist du?
Ein weiterer Klassiker von Tomi Ungerer (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/klassiker-die-drei-rauber.html) ist diesen Herbst zum ersten Mal auf Deutsch erschienen: "Schuh, wo bist du?" - wobei die kurzen Texte zu Beginn und Ende auch gut im englischen Original (1964, Harper & Row, New York) verstanden bzw. vorgelesen werden können:
"Eins, zwei, Schuh herbei!" ("One, two, where´s my shoe?")
"Drei, vier, ich bin hier!" ("Three, four, on the floor!")
Der Junge mit den grün-weiß gestreiften Strümpfen sucht zu Beginn seinen zweiten braunen Schuh. Wer genau hinschaut, entdeckt ihn sofort ... am Ende wird er selbstverständlich gefunden!
Dazwischen hat Tomi Ungerer seine wunderbaren Illustrationen gespannt, in denen er alle möglichen Arten von Schuhen versteckt. So flattern drei Stöckelschuh-Raben vor der Vogelscheuche davon oder die vier weißen Gänse picken mit ihren Stiefel-Köpfen nach Körnern.
Ein Buch zum Suchen und Finden.
Schuh, wo bist du?
von Tomi Ungerer
aus dem Englischen: One, two, where´s my shoe?
2013, Diogenes Verlag, Zürich, www.diogenes.ch
ab 3 Jahren
15. Oktober 2013
Neuerscheinungen: Es war einmal ein Mann
"Es war einmal ein Mann, der hatte einen Zahn. Der Zahn, der tat ihm weh. Da sprang er in den See."
Mit diesen Zeilen beginnt das Gedicht von James Krüss, welches 1967 erstmals als Bilderbuch mit Illustrationen von Hilde Hoffmann im Boje Verlag erschienen ist. Seitdem haben sich diverse Künstler an das Werk gemacht, diesen herrlichen bildhaften Text zu illustrieren. Soeben ist die neueste Version von Anke Kuhl aus dem Frankfurter "Labor" herausgekommen (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/05/21-lola-rast.html).
Der Mann muss diverse Hindernisse überwinden im kalten See, im dichten Wald, in der heißen Hölle, auf dem glatten Eis etc., um wieder glücklich zu werden. Auf seinem Weg begleiten ihn von Seite zu Seite immer mehr Gestalten, auf die er an den verschiedenen Stationen trifft: der Zahnarzt und der Fisch aus dem See, der Hirsch und das Licht aus dem Wald, der Teufel aus der Hölle, die Eistänzerin etc. Anke Kuhl hat sehr passende Bilder zu der skurrilen Geschichte geschaffen, die immer voller und absurder werden. Schließlich rettet sich der Mann in sein eigenes Haus, verliebt sich in eine Frau, bekommt einen Sohn und ist endlich zufrieden. Alle seine Wegbegleiter sind schließlich auf dem gerahmten Familienfoto glücklich vereint.
"Zu Haus bei Frau und Kind, da blieb er froh gesinnt. Er änderte sich sehr und nörgelt` niemals mehr."
Ein Buch zum Schmunzeln und Weiterreimen.
Es war einmal ein Mann
von James Krüss (Text) und Anke Kuhl (Bild)
2013, Boje/Bastei Lübbe, Köln, www.boje-verlag.de
ab 4 Jahren
Willkommen im Bilderbücherwurm-Herbst!
Liebe Bilderbuchfans,
mit vollen Taschen und vielen Eindrücken bin ich aus meinem Spätsommerurlaub und von der Buchmesse zurückgekehrt und möchte euch nun wieder ein paar Anregungen geben für die kommenden kühleren Tage und dunkleren Abende.
Willkommen im Bilderbücherwurm-Herbst!
Euer Bilderbücherwurm
mit vollen Taschen und vielen Eindrücken bin ich aus meinem Spätsommerurlaub und von der Buchmesse zurückgekehrt und möchte euch nun wieder ein paar Anregungen geben für die kommenden kühleren Tage und dunkleren Abende.
Willkommen im Bilderbücherwurm-Herbst!
Euer Bilderbücherwurm
12. September 2013
Neuerscheinungen: Ketchup für die Königin
Dieses erste Comicbuch für Kinder von der israelischen Künstlerin Rutu Modan eignet sich hervorragend zum Vorlesen nach einem wilden Mittag- oder Abendessen - mit einem garantiert hohen Spaßfaktor für alle und ohne den erhobenen Zeigefinger wegen fehlender Manieren. Rutu liebte Ketchup als Kind - sogar zu Keksen und am liebsten direkt aus der Flasche. Einer lustigen Begebenheit bei Tisch, die sie später mit ihrer eigenen Tochter erlebt hat, verdanken wir dieses Buch. "Wie schrecklich du isst! Was machst du, wenn dich die Königin zum Essen in den Palast einladen würde?" Da antwortete die Tochter: "Tja, zufällig ist die Königin eine SEHR gute Freundin von mir, und sie hat mir erst neulich gesagt, dass ich vorbildlich esse."
Nina, die Protagonistin des Buchs, kann sich einfach nicht beim Essen benehmen - sie kippelt mit dem Stuhl, spricht mit vollem Mund, isst mit den Händen - bis ihr Vater sie fragt: "Und was machst du, wenn dich die Königin von England zum Essen in den Buckingham-Palast einlädt?" Da klingelt es an der Tür und ein Bote der Königin holt Nina tatsächlich zu einem Festessen ab! Im Palast angekommen beginnt sofort das großartige Essen, bei dem das Mädchen direkt neben der Queen sitzen darf. Da Nina kein Gericht schmeckt, bringt ihr einer der Diener die gewünschten Nudeln mit Ketchup, doch es gibt keine Nudelgabel. Daher beginnt sie, mit den Händen und viel Körpereinsatz zu essen, bis sie von der gesamten Gesellschaft entsetzt betrachtet wird. Doch als Nina der Königin versichert, dass es so besser schmeckt, befiehlt die Queen allen, es der Kleinen nachzutun und es beginnt ein lebhaftes Festmahl. Die Queen übertrifft alle, indem sie sich das Ketchup direkt aus der Flasche in den Mund drückt und in der anderen Hand ein Stück Torte bereithält. Danach bestimmt sie, dass von nun an bei allen festlichen Anlässen in England so gegessen werden soll. Schließlich fliegt Nina aber wieder nach Hause mit dem Versprechen wiederzukommen, "um ihnen noch viele tolle Sachen beizubringen".
Ein Buch zum genüsslichen Essen und Trinken.
Ketchup für die Königin
von Rutu Modan
aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler: Se'uda Etzel Hamalka
2013, Verlag Antje Kunstmann, München, www.kunstmann.de
ab 4 Jahren
9. September 2013
Neuerscheinungen: Und irgendwo gibt es den Zoo
Nach "Und außerdem sind Borsten schön" (http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/05/16-und-auerdem-sind-borsten-schon.html) folgt nun der zweite gereimte Band von Nadia Budde, der sich um das Aussehen dreht. In diesem Fall scheinen es allesamt Menschen zu sein, die eine unheimliche Ähnlichkeit zu diversen Tieren haben.
Der Ich-Erzähler glaubt, er sei ein "Pinguin" (mit einer spitzen Nase und einem Mephisto-Haarschnitt) und stellt anschließend seine gesamte Familie vor. So hat seine Schwester Marlene "Saurierzähne", der Hund Paul ein "Fledermausmaul" ... und auch der schöne Parzival ist wieder mit dabei, denn er schnaubt wie ein "Buckelwal". Dann kommen seine tierischen Freunde zu ihm nach Hause, wo sie von Mama gefüttert werden, die jedoch schnell zur "Rabenmutter" wird, die an ihrem Laptop sitzt. Zuletzt folgt der Höhepunkt des Buches, wenn alle Freunde und Familienmitglieder zusammen an einem großen Esstisch sitzen (mittlerweile haben sich alle vollständig in Tiere verwandelt) und der Pinguin-Junge sich fragt: "WIESO gibt es eigentlich den ZOO?".
Ein Buch zum Augenöffnen und Lachen.
Und irgendwo gibt es den Zoo
von Nadia Budde
2013, Peter Hammer Verlag, Wuppertal, www.peter-hammer-verlag.de
ab 3 Jahren
3. September 2013
Neuerscheinungen: Der Fall Lori Plump
Es ist bestimmt die erste Geschichte weltweit über ein Plumplori, eine seltene Primatenart, die der Bleistiftkünstler Sebastian Meschenmoser in seiner hoch geschätzten Art und Weise zu Papier gebracht hat. Bekannt geworden ist er sicherlich mit seinen Geschichten über Herrn Eichhorn, das Eichhörnchen (z.B. Herr Eichhorn weiß den Weg zum Glück, 2009, Esslinger). Seine lebhaften und gleichzeitig detailgenauen Zeichnungen diverser Tiere vermitteln unglaublich hautnah deren Emotionen, Charaktere und Gedanken. Auch diese neue Erzählung lässt wieder einmal nichts zu wünschen übrig:
Lori Plump gewinnt im Lotto. Bevor er das Los jedoch einlösen kann, wird er von einem hilfsbereiten fremden Mann hereingelegt. Anstatt ihm sein Geld zu geben, verschwindet dieser. Mit Hilfe von Herrn Utan und dem Detektiv, einem Waschbären, macht er sich auf die Jagd nach dem Dieb, der sich bestimmt teure Dinge kaufen will. So kommen sie schließlich nach Las Vegas (hier werden die Zeichnungen ganz bunt), wo sie dem Wiederholungstäter ein Falle stellen können. Sie locken ihn in eine große Transportkiste und bringen ihn vor ein Gericht. Doch der Richter gibt ihnen kein Recht, denn "Kleine Plumploris dürfen kein Glücksspiel spielen, der Detektiv hat keine Lizenz und ihr Anwalt ist ein Affe!". Anstatt dem Verlust des Geldes lange nachzutrauern entdecken die drei Tiere, dass man die Natur (in allen erdenklichen Farben) auch ohne Geld genießen kann.
Ein Buch zum Nachdenken über die Bedeutung von Geld.
Der Fall Lori Plump
von Sebastian Meschenmoser
2013, Esslinger Verlag, Esslingen, www.esslinger-verlag.de
ab 4 Jahren
2. September 2013
Neuerscheinungen: Die coolste Schule der Welt
Passend zum Schulstart kommt der Nachfolgeband von "Die beste Band der Welt" (2012, NP Verlag) auf den Büchermarkt für alle Vorschul- und Schulkinder. Es hat viele großformatige bunte Bilder von der Illustratorin Ina Hattenhauer, die sehr ansprechend mit den witzigen Textpassagen von Saskia Hula gesetzt wurden, so dass Eltern und Kinder beim Vorlesen und Selberlesen garantiert viel Spaß haben werden. Und vielleicht wird ja soagar die ein oder andere Idee übernommen!
Oskar geht seit zwei Wochen in die Schule und findet es "gar nicht so übel", doch seine Freunde scheinen es alle besser getroffen zu haben als er. Rastamän kann lernen oder lieber in einem echten Baumhaus spielen, ganz so wie er möchte. In Jojos Privatschule gibt es "eine elektronische Theaterbühne und einen Hamster namens James Bond" und Supermario lernt schon Englisch und darf mit ferngesteuerten Autos fahren. Doch Oskars Freundin Wilma will nicht so recht mit ihm die Schule wechseln wegen ihrer ganzen Freunde und schlägt ihm stattdessen vor, die eigene Schule eine bisschen "cooler" zu machen. Alle Kinder und der Schuldirektor werden in die Pläne der beiden eingeweiht und helfen, wo sie können. Dabei entstehen herrliche erfinderische Ideen und plötzlich kommt Rastamänn auch wieder zurück.
Ein Buch zum Erfinderischwerden.
Die coolste Schule der Welt
von Saskia Hula (Text) und Ina Hattenhauer (Bild)
2013, NP Verlag, A-St.Pölten, www.residenzverlag.com
ab 5 Jahren
30. August 2013
Neuerscheinungen: Das ist nicht mein Hut
Es ist soweit: Der Nachfolgeband von dem Bestseller "Wo ist mein Hut?" von dem Kanadier Jon Klassen (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/34-das-haus-in-den-baumen.html) ist erschienen und wirklich genauso gut! Auch hier dreht sich alles um einen gestohlenen Hut, doch diesmal wird die Geschichte aus der Sicht des Täters erzählt - einem frechen kleinen Fisch. Doch all seine erklärenden Worte können ihm schließlich nicht helfen.
"Dieser Hut gehört nicht mir. Ich hab ihn einfach so gestohlen."
Einem schlafenden großen Fisch hat er den Hut gestohlen und sich schnell davon gemacht, um sich in den dichten Pflanzen zu verstecken. Auf der Flucht sieht ihn jedoch der Krebs, der ihn sofort an das Opfer verrät. Doch der selbstbewusste kleine Fisch ist weiterhin zuversichtlich, nicht entdeckt zu werden ... bis der große Fisch, ohne ein Wort zu verlieren, im letzten Bild mit seinem viel zu kleinen Hut auf dem Kopf wieder einschläft.
Ein Buch zum Nachdenken über das Stehlen.
Das ist nicht mein Hut
von Jon Klassen
aus dem Englischen von Thomas Bodmer: This Is Not My Hat
2013, NordSüd Verlag, Zürich, www.nordsued.com
ab 3
Jahren
Der Bilderbücherwurm ist wieder da!
Liebe Bilderbuchleser und -vorleser,
der Bilderbücherwurm hat seine Sommerpause beendet und meldet sich rechtzeitig zum Bücherherbst 2013 wieder zurück! Da ich zur Zeit auch noch an einem anderen großen Projekt sitze, einer Architekturausstellung im Rahmen des Kulturprogramms der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt, werde ich euch nicht mehr täglich füttern können mit meinen Bilderbuchtipps. Trotzdem werdet ihr bestimmt genügend Lesestoff finden für die ersten kälteren Tage, die hoffentlich noch etwas auf sich warten lassen.
Genießt die letzen Sommertage!
Euer Bilderbücherwurm
der Bilderbücherwurm hat seine Sommerpause beendet und meldet sich rechtzeitig zum Bücherherbst 2013 wieder zurück! Da ich zur Zeit auch noch an einem anderen großen Projekt sitze, einer Architekturausstellung im Rahmen des Kulturprogramms der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt, werde ich euch nicht mehr täglich füttern können mit meinen Bilderbuchtipps. Trotzdem werdet ihr bestimmt genügend Lesestoff finden für die ersten kälteren Tage, die hoffentlich noch etwas auf sich warten lassen.
Genießt die letzen Sommertage!
Euer Bilderbücherwurm
24. Juni 2013
Bilderbücherwurm geht in die Sommerpause
Liebe Bilderbuchfans, liebe Eltern, liebe Erzieher,
ich danke euch für die vielen Rückmeldungen in den vergangenen 50 Tagen. Mein Ziel, die besten 50 Bilderbücher für Kindergarten- und Vorschulkinder aus den vergangenen 10 Jahren auszusuchen und zu besprechen, ist erreicht. "Was nun?" haben mich schon die ersten Leser gefragt ... das ist eine gute Frage! Erst einmal werde ich mich in eine kleine "Sommerpause" begeben und die gewonnene Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen, die mich in den vergangenen Woche häufiger als sonst an meinem Computer erlebt haben. Ich hoffe, ihr habt erst einmal genug Lesestoff für die Sommerferien und danach bin ich wieder für euch da, allerdings nicht mehr täglich, mit einigen Sachbüchern und herausragenden Neuerscheinungen.
Bis dahin wünsche ich euch fröhliche Vorlesetage und guten Appetit!
Euer Bilderbücherwurm
ich danke euch für die vielen Rückmeldungen in den vergangenen 50 Tagen. Mein Ziel, die besten 50 Bilderbücher für Kindergarten- und Vorschulkinder aus den vergangenen 10 Jahren auszusuchen und zu besprechen, ist erreicht. "Was nun?" haben mich schon die ersten Leser gefragt ... das ist eine gute Frage! Erst einmal werde ich mich in eine kleine "Sommerpause" begeben und die gewonnene Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen, die mich in den vergangenen Woche häufiger als sonst an meinem Computer erlebt haben. Ich hoffe, ihr habt erst einmal genug Lesestoff für die Sommerferien und danach bin ich wieder für euch da, allerdings nicht mehr täglich, mit einigen Sachbüchern und herausragenden Neuerscheinungen.
Bis dahin wünsche ich euch fröhliche Vorlesetage und guten Appetit!
Euer Bilderbücherwurm
50 Ich wünschte
Dieses Bilderbuch erzählt nicht nur eine Geschichte sondern gleich 33! Die niederländische Künstlerin Ingrid Godon hat 33 Menschen porträtiert, die mit ihren weit auseinander stehenden Augen allesamt direkt in die imaginäre Kamera schauen, aber keiner lächelt den Betrachter an. Sie scheinen aus einer anderen Zeit zu kommen und doch haben sie Wünsche, Nöte und Träume wie wir auch. Die kurzen Texte zu den Bildern stammen von dem Holländer Toon Tellegen, der sich in jede Person behutsam eingefühlt hat, ganz egal ob jung oder alt. So wird das Anschauen und Lesen dieses prächtigen und mächtigen Buches zu einem gemeinsamen Erlebnis für Kinder und Erwachsene, wie das Blättern in einem alten Familienalbum.
Alice, mit den roten Haaren macht den Auftakt: "Dies ist mein letzter Wunsch. Wenn ich sterbe, will ich, dass untersucht wird, wie lange noch jemand an mich denkt." Der hellblonde Marcel schaut ganz unschuldig und doch spricht er: "Ich wünschte, ich hätte immer ein Alibi. Wenn sie mich dann festnähmen, würde ich mit einem Lächeln auf den Lippen sagen: „Es tut mir leid für Sie, aber ich kann das unmöglich getan haben. Hier ist mein Alibi.“" Dafür wünscht sich anschließend die schüchterne Nora ganz einfach nur nicht mehr rot zu werden, denn: "Erröten ist Krieg in meinem Gesicht." Franz vollendet, passenderweise zu seinem Wunsch, die Sammlung der 33 Erzählungen: "Ich wünschte, dass ich etwas beenden und so einen Schlussstrich darunter ziehen könnte. Ich weiß noch nicht, worunter, aber es muss etwas geben."
Ein Buch zum Wünschen und Träumen.
Ich wünschte
von Toon Tellegen (Text) und Ingrid Godon (Bild)
aus dem Niederländischen von Birgit
Erdmann: Ik wou
2012, mixtvision Verlag, München, www.mixtvision-verlag.de
ab 5
Jahren
23. Juni 2013
49 Das Kind im Mond
Der renommierte Autor Jürg Schubiger und der preisgekrönte Künstler Aljoscha Blau haben sich für dieses wunderbare Bilderbuch über das Thema Sehnsucht zusammengetan. In phantasievollen Texten und traumhaften Bildern erzählt es die Geschichte, wie es dazu kam, dass das Kind vom Mond zur Erde gereist ist.
"Der Mann, die Frau und das Kind im Mond leben so vor sich hin." Die Familie und ihre Haustiere, ein Hund und eine Katze, essen und trinken immer dasselbe und die Erwachsenen müssen dort nicht arbeiten, denn es gibt einfach nichts zu tun. Hin und wieder wird ihr geruhsamer Alltag jedoch kurzzeitig durcheinander gebracht, durch einen Raben, der an ihnen vorbeifliegt oder eine Raketenlandung, deren Besatzung Spuren im Sand und einen merkwürdigen Geruch hinterlässt. Die Frau im Mond erzählt beim allabendlichen Fernsehen auf die Erde allerlei schöne Dinge über den blauen Planeten, so dass beim Kind eine solche Sehnsucht geweckt wird, dass es eines Tages einfach losfliegt. Trotz aller Traurigkeit kann die Mutter nun beim täglichen Fernschauen allerlei Neues von der Erde berichten, wie das Kind zur Schule geht, neue Zähne bekommt und Schwarzwäldertorte isst.
Ein Buch zum Einschlafen und Weiterträumen.
Das Kind im Mond
von Jürg Schubiger ( Text) und Aljoscha Blau (Bild)
2013, Peter Hammer Verlag, Wuppertal, www.peter-hammer-verlag.de
ab 5
Jahren
22. Juni 2013
48 Die Hexe, die sich im Dunkeln fürchtete
Constanze Spengler stellt in diesem Bilderbuch endlich einmal eine ganz klassische Hexe vor, mit langer Nase und Kopftuch, die vor nichts Angst hat - wäre da nicht die verflixte Dunkelheit! Durch diesen Kniff finden die Kinder schnell Gefallen an der Protagonistin, die ihnen so ähnlich ist, anstatt sich vor ihr zu fürchten. Mit viel Ruhe und Gelassenheit wird nun die Geschichte erzählt, wie die Hexe aus eigener Kraft ihre Angst überwindet. So wird sie, ohne groß aufzutrumpfen und ganz von alleine, zum Vorbild für die kleinen Zuhörer.
Aus Angst vor der Dunkelheit kann die Hexe, die in einem schiefen Haus wohnt, nachts keine Kräuter sammeln und nicht über den Blocksberg reiten. Jedes Jahr pünktlich zur Walpurgisnacht zaubert sie sich einen Schnupfen. Doch am nächsten Morgen nimmt sie sich diesmal vor, endlich ihre Angst fortzuhexen mit Hilfe ihres Zauberbuches "Allerlei Übel, wie man sich wunderlich hervorbringe oder wider denselben Abhülfe schaffe". Dafür muss sie allerlei Dinge sammeln: eine Eulenfeder, ein Fledermausohr, eine Nachtblumenwurzel sowie eine Kröte. Beim Tauchen im See nach einem Mondkiesel, bei einem mitternächtlichen Treffen mit einem Gespenst und in dem dunklen Haus der Graphithexe begegnet sie kurzzeitig der Finsternis, doch lenkt sie sich jedes Mal davon ab. Mit viel List hat sie schließlich alles beisammen für den Zauberspruch, so dass sie sich in der nächsten Neumondnacht auf den Weg nach draußen macht, um alle Dinge zu vergraben. Doch bevor sie der Kröte noch das Herz herausschneiden kann, fängt diese plötzlich an zu reden und macht der Hexe klar, dass sie ihre Angst bereits überwunden hat ganz ohne Zauber.
Ein Buch zum Mutmachen.
Die Hexe, die sich im Dunkeln fürchtete
von Constanze Spengler
2013, Hinstorff Verlag, www.hinstorff.de
ab 5
Jahren
21. Juni 2013
47 Franziska versteckt sich
Franziska ist ein Einzelkind. In den ersten drei Bänden hat das etwas schüchterne und nachdenkliche Mädchen allerlei seltsame Abenteuer mit Tieren erlebt. In "Franziska und die Wölfe" (2002, Moritz) geht sie bei einem Kindergartenausflug im Wald verloren und spielt mit einem Rudel Wölfe. Beim Urlaub mit den Eltern in "Franziska und die dusseligen Schafe" (2005, Moritz) trifft sie am Strand auf Schafe, die gerne Heftpflaster fressen. Schließlich bringen drei Elche ihr Zimmer durcheinander in "Franziska und die Elchbrüder" (2006, Moritz). Das neueste Buch aus der Reihe behandelt ihre Gewissensbisse nach einem Missgeschick und auch diesmal verbündet sie sich, in ihrer Phantasie?, wieder mit einer Gruppe von Tieren. Pija Lindenbaum zeigt wieder einmal ihr Können, die verwirrende große Welt aus der Sicht eines 5-jährigen Mädchens in lebendige Bilder umzusetzen (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/44-mia-schlaft-woanders.html).
Franziska besucht ihre Freundin Almut, die im gleichen Haus wohnt und eine tätowierte Tagesmutter namens Puma hat. Zwei Babys werden auch noch von dieser betreut. Als die beiden endlich einmal schlafen, dreht die starke Almut auf. Sie weckt die beiden, lässt sie aus dem Gitterbettchen, malt ihre Köpfe an und spielt mit einem "Wurst im Speckmantel". Die ruhige Franziska nimmt lieber das andere auf den Arm. Doch als sie es wieder ins Bett heben will, fällt es auf den Kopf und bekommt sofort eine Beule. Almut kommt ins Zimmer gestürzt und schreit Franziska an: "Was hast du getan!" Da ist das Mädchen vollkommen verwirrt und läuft so schnell es kann zurück in die eigene Wohnung, um sich dort in der dunklen Kammer zu verstecken. Nach einer Weile tauchen die Wiesel auf, "die hängen ein bisschen in der Gegend herum" und beginnen mit dem traurigen Kind zu sprechen und es langsam aufzumuntern. Mitten im wilden Spiel klingelt es an der Tür und Puma entschuldigt sich bei Franziska: "Ich male dir etwas auf den Arm, egal was du willst." Da ist die Welt erst einmal wieder in Ordnung.
Ein Buch zum Beruhigen.
Franziska versteckt sich
von Pija Lindenbaum
aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer:
Gittan gömmer bort sej
2013, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 5
Jahren
20. Juni 2013
46 Wenn ich groß bin, werde ich Seehund
Nach seinem großartigen Buch "Königin Gisela" (siehe http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/42-konigin-gisela.html) hat der Künstler Nikolaus Heidelbach ein weiteres Wunderwerk an kraftvollen Bildern geschaffen (dieses Mal von den tollsten Kreaturen aus den Tiefen des Meeres) für seine knapp erzählte aber sehr tiefgründige Geschichte, die den zuhörenden Kindern und vorlesenden Eltern nahegehen wird.
Ein Junge lebt mit seinen Eltern in einem Haus direkt am Meer und liebt es zu schwimmen. Wenn sein Vater der Fischer unterwegs ist, erzählt ihm die Mutter abends Geschichten von den vielen teils phantastischen Meereswesen. Als ihr der Junge jedoch eines Tages von dem Seehundfell berichtet, welches sein Vater im Sofa versteckt hat, verschwindet die Mutter für immer. Es ist genauso wie in ihrer Geschichte von den Seehunden, die sich in Menschen verwandeln und dann wieder ihr Fell überstreifen können, wenn sie zurück ins Meer wollen. Nun muss sich der Vater alleine um seinen Sohn kümmern, doch schlussendlich sagt dieser: Wenn ich größer bin, werde ich Seemann. Oder Seehund."
Ein Buch zum Träumen und Nachdenken.
Wenn ich groß bin, werde ich Seehund
von Nikolaus Heidelbach
2012, Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim, www.beltz.de
ab
5 Jahren
19. Juni 2013
45 Regenwurmtage
Von all den außergewöhnlichen und manchmal auch unangenehmen Dingen, die zum Schulanfang passieren können, erzählt Antje Damm (die eigentlich für ihre Sach- und Frage-Bilderbücher bekannt geworden ist) in dieser (wahren) Geschichte. In diesem Erstlese-/Vorlesebuch geht es darum, mit der Aufregung umzugehen, die neuen Regeln zu akzeptieren und anders aussehende Kinder näher kennenzulernen. Bei alldem ist es jedoch wichtig, den eigenen Weg zu gehen und manchmal auch fünf gerade sein zu lassen.
Idas erster Schultag läuft nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Statt Schokoladenkuchenrezepte zu lernen, trägt die Lehrerin erst einmal alle Regeln vor, und dann sitzt auch noch Faruk neben ihr, der anders aussieht und einen komischen Namen hat. Schon am zweiten Tag kommt Ida zu spät, denn auf dem Schulweg musste sie Regenwürmer vor dem Ertrinken retten, so dass sie gleich den ersten Eintrag ins Hausaufgabenheft bekommt. Doch glücklicherweise findet Faruk ihre Regenwurmrettung "cool", so dass sie einen neuen Freund und beim nächsten Regentag einen Helfer gefunden hat.
Für kleinere Kinder, ab 2 Jahren, ist Antje Damms Bilderbuch "Räuberkinder" (2008, Gerstenberg) sehr empfehlenswert.
Ein Buch zum Tiereretten und Freundefinden.
Regenwurmtage
von Antje Damm
2011, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 5
Jahren
18. Juni 2013
44 Mia schläft woanders
Gerade Mädchen entwickeln früh Interesse daran, bei Ihrer besten Kindergarten-Freundin zu übernachten, doch das geht nicht immer gut ... Pija Lindenbaum hat eine in Teilen phantastisch anmutende Geschichte geschaffen, in der sie die für Kinderaugen fremde Welt, in der andere Leute leben, wunderbar durch extreme Perspektiven und Farben, aber auch mit viel Witz in Szene gesetzt hat.
Mia freut sich darauf, das erste Mal bei ihrer besten Freundin Cerisia zu übernachten. Doch bereits am Abend kommt ihr einiges komisch und fremd vor, die Gerüche, die vielen Hundehaare, das Abendessen und dann will Cerisia auch noch alles bestimmen. Mitten in der Nacht wacht sie auf und macht sich auf eine seltsame Tour durch die Wohnung, in der die Eltern verkleidet eine Torte essen, die Urgroßmutter in einem winzigen Bett liegt und unter der Spüle Dachse mit rosa Schuhen hausen. Dort verbringen die beiden Mädchen schließlich den Rest der unruhigen Nacht. Am nächsten Morgen wird Mia von ihrem Papa abgeholt, dem sie ein wahrhaftes Resumée gibt: "So supertoll war es nicht."
Wer ein weiteres hervorragendes Buch über das Übernachten bei Freunden bzw. Fremden lesen möchte, sollte sich "Wie siehst du denn aus?" (2010, Aufbau) von der preisgekrönten argentinischen Künstlerin Isol anschauen. Aber Vorsicht, auch diese liebt die Übertreibung, allerdings auf eine tierisch-amüsante Art und Weise.
Ein Buch zum Reden über Fremdes.
Mia schläft woanders
von Pija Lindenbaum
aus dem Schwedischen von Kerstin Behnken: Siv sover vilse
2011, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 5 Jahren
17. Juni 2013
43 Mein glückliches Leben
Dieses Erstlesebuch, was aber dank der übersichtlichen Kapitel und vielen Bilder auch schon Vorschulkindern vorgelesen werden kann, handelt von den glücklichen aber auch traurigen Momenten im Leben einer 6-Jährigen. Auf eine sehr angenehme und leichte Art beschreibt Rose Lagercrantz das Innenleben des Mädchens rund um den Schulanfang und Eva Eriksson (siehe auch http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/38-der-beste-sanger-der-welt.html und http://bilderbuecherwurm.blogspot.de/2013/06/39-die-besten-beerdigungen-der-welt.html) hat herrliche schwarz-weiße Illustrationen dazu geschaffen.
Dunne wohnt alleine mit ihrem Vater und freundet sich zu Beginn der 1. Klasse schnell mit Ella Frida an. Die beiden unternehmen alles zusammen und gehen durch dick und dünn, bis Ella Frida umzieht und Dunne alleine zurückbleibt. Damit endet Dunnes „glückliches Leben“, bis sie auch zwei Meerschweinchen bekommt (wie früher bei Ella Frida) und in den Ferien ihre beste Freundin in der neuen Stadt besuchen und bei ihr übernachten darf.
Ein Buch zum Glücklichsein.
Mein glückliches Leben
von Rose Lagercrantz (Text) und Eva
Eriksson (Bild)
aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch:
Mitt lyckiga liv
2011, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab
5 Jahren
16. Juni 2013
42 Königin Gisela
Für alle Liebhaber anspruchsvoller Geschichten mit außergewöhnlichen Illustrationen kommt hier ein wunderbares Exemplar von Nikolaus Heidelbach. Es behandelt die unendliche Anspruchshaltung von Kleinkindern, besonders Mädchen, die hier bis aufs Äußerste getrieben wird.
Ein Mädchen macht alleine mit ihrem Vater Urlaub am Strand, wo er sich eine fantastische Fortsetzungs-Einschlaf-Geschichte, auf 7 Tage verteilt, über die Königin Gisela einfallen lässt. Gisela landet nach einem Schiffsbruch auf einer einsamen Insel, auf der sie nur auf acht sprechende Erdmännchen trifft, über die sie schnell zu bestimmen beginnt. So sollen diese ihr Essen kochen, sie amüsieren und bald auch "Königin Gisela - Anrede: Majestät!" nennen. Als sie sich schließlich ein Erdmännchen-Bikini zu ihrer Krönung wünscht, regt sich im Hintergrund Unmut bei der Tierkolonie, die in Wirklichkeit eine Großfamilie mit vielen Mitgliedern ist. Doch Gisela bemerkt von alledem nichts und lässt sich am Krönungstag genau nach ihren Wünschen feinmachen. Bei der feierlichen Zeremonie wird sie jedoch von den Erdmännchen überrascht, denn diese verwandeln plötzlich ihren Thron in ein Floß, das sie für immer auf das Meer verbannt:
"Reise, reise, Königin,
hau jetzt ab, woandershin,
uns nervst du nimmer,
verflucht bist du für immer,
zu segeln übers Meer!"
Wer Gefallen an Heidelbachs Bildern gefunden hat, sollte sich unbedingt auch seine Märchensammlungen anschauen (Märchen der Brüder Grimm, 1995, und Hans Christian Andersen Märchen, 2004, beide ebenfalls Beltz & Gelberg).
Ein Buch zum Nachdenken und Träumen.
Königin Gisela
von Nikolaus Heidelbach
2006, Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim,
www.beltz.de
ab 5
Jahren
15. Juni 2013
41 Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor
Neben dem unfassbaren Tod eines geliebten Menschen werden Kinder eventuell auch die langsam heranschleichende Altersdemenz in ihrem familiären Umfeld erleben. Um ihnen diese Krankheit näher zu bringen und verständlicher zu machen, hat Martin Baltscheit ein sehr einfühlsames Buch geschaffen.
Der schnelle und schlaue Fuchs erlebt in jungen Jahren viele Abenteuer, bis er nicht nur äußerliche Veränderungen an sich erlebt: "Der Fuchs bekam weiße Barthaare, ein paar Narben hier und da und wurde auch ein bisschen vergesslich." Zuerst bringt er die Wochentage durcheinander, dann vergisst er Dinge, die er tun wollte. "Alles in allem war das für den Fuchs aber kein Problem." Schließlich wird die Krankheit für ihn lebensbedrohlich, denn er findet den Weg nach Hause nicht mehr oder vergisst einfach das Laufen und Jagen. Eines Tages müssen ihn die jungen Füchse, die er einst noch beschützt und gelehrt hatte, pflegen, nachdem er nach der Flucht vor den Jagdhunden von einem hohen Baum gefallen war. Doch den Verstand können sie nicht mehr heilen, "denn den hatte der Fuchs verloren und keiner wusste genau wo …" Die Gänse jedoch nutzen den schwachen Moment ihres ehemaligen Feindes und singen: "Ich hab dem Fuchs Verstand gestohlen, geb ihn nie mehr her, geb ihn nie mehr her." Auch die hinterhältigen Schafe legen in rein, so dass sich der alte Fuchs am liebsten nur noch mit seinem Spiegelbild im Fluss ("dem freundlichen Fremden") unterhält. Am Ende nehmen ihn die jungen Füchse in ihre Mitte, damit er in Ruhe schlafen kann.
Ein Buch zum Mitfühlen.
Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor
von Martin Baltscheit
2010, Bloomsbury
Kinderbücher & Jugendbücher, Berlin, www.berlinverlag.de
ab 5
Jahren
14. Juni 2013
Klassiker: Tomte Tummetott
Die meisten Bücher von Astrid Lindgren und deren Protagonisten sind allen Generationen an Lesern, Vorlesern und Zuhörern gut bekannt. Doch gibt es noch das ein oder andere wunderbare Bilderbuch, das keine abgespeckte Version eines richtigen Buches von ihr ist, sondern von der Autorin eigens für die Kleinsten geschrieben wurde. Ein wirklich herausragendes Beispiel ist "Tomte Tummetott", das auf dem Gedicht "Tomten" ("Das Wichtelmännchen") von Victor Rydberg (1881) basiert. Später schrieb Astrid Lindgren noch eine zweite Wichtel-Geschichte "Tomte und der Fuchs" (1966), und 2007 kam der passende Animationsfilm "Tomte Tummetott und der Fuchs" heraus, der beide Bände vereint (Oetinger kino).
Der Wichtel Tomte Tummetott wohnt auf dem Heuboden eines Hofes und kommt nachts hervor, wenn die Menschen schlafen. Kein Mensch hat ihn je gesehen, aber alle wissen, das er dort wohnt und sehen im Winter morgens seine Spuren im Schnee. Er schaut überall nach dem Rechten und spricht mit den schlafenden Tieren, die den Frühling herbeisehnen: "Viele Winter und Sommer sah ich kommen und gehn. Geduld nur, Geduld!" Nur der Hund Karo ist wach und erwartet ihn. Nachdem er auch die Bauern und deren Kinder besucht hat, gibt er noch der Katze im Heu ihre Milch und beginnt anschließend selber von Sonne und Licht zu träumen. Solange die Menschen dort wohnen, wird der Wichtelmann in der Nacht Wache halten.
Ein Buch zum Freuen auf den Frühling.
Tomte Tummetott
von Astrid Lindgren(Text) und Harald Wiberg
aus dem Schwedischen von Silke von Hacht:
Tomten
1960, Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg, www.oetinger.de
ab
4 Jahren
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