Neuerscheinungen seit 2013 für 1- bis 8-Jährige + 50 Bilderbuchtipps von 2003 - 2013
30. Juni 2014
Neuerscheinungen: Matze vor, tanz ein Tor
Die Fußball-Weltmeisterschaft hat mal wieder viele Fanartikel hervorgebracht hat, welche die Menschheit nicht braucht, aber dafür gibt es nun endlich ein Buch, das Fußballspielen und Balletttanzen verbindet. Anne-Kathrin Behl hat sich eine wunderbar lockere Geschichte einfallen lassen und diese lebhaft illustriert, die sich nicht an die gängigen Rollenklischees hält (siehe auch Die Prinzessin in der Tüte). Wie so oft stehen Tiere stellvertretend für die verschiedenen (menschlichen) Charaktere, doch dieses Mal ist es ein Esel, der die Hauptrolle spielt.
Matze spielt gerne mit seinem Freund Emil, doch am allerliebsten tanzt er Ballett. Das führt dazu, dass er viel Zeit mit den Mädchen beim Üben verbringt, während die Jungs Fußball spielen. Nur Emil weiß, dass Matze etwas Angst vor dem Ball hat. Eines Tages findet das große Fußballspiel der "Rummelsdorfer Raufbolde" gegen die "Kleinmunzheimer Kampfbolzer" statt. Matze steht mit den Mädchen am Spielrand um anzufeuern, doch beim Stand von 0:2 passiert das Unglück: Ole, der Star der Raufbolde, verletzt sich und kann nicht weiterspielen. Da muss Matze einspringen und bevor er sich orientieren kann, landet der Ball schon vor seinen Füßen. Dank der Anfeuerungssprüche von seinen Freundinnen besinnt er sich seiner Tanzkünste und spielt die Gegner mit Pirouette und Spagat aus, um erst den Anschlusstreffer zu erzielen und im Anschluss gleich den Ausgleich. Schließlich gibt Matze noch den entscheidenden Pass zum Siegtreffer und wird von allen gefeiert bei einem Tänzchen auf dem Spielfeld. "Alles Balletti!"
Ein Buch zum Tanzen.
Matze vor, tanz ein Tor!
von Anne-Kathrin Behl
2014, Atlantis Verlag, Zürich, www.atlantis-verlag.ch
ab 4 Jahren
20. Juni 2014
Neuerscheinungen: Kuno Knallfrosch
"Kuno war ein kleiner Frosch mit einem großen Knall" und auch dieses Buch (mit CD) ist ein absoluter Knaller! Witzige Texte von Dietmar Jacobs und bunte Illustrationen von Horst Klein werden durch die originalen Kompositionen von Andreas Schnermann wunderbar ergänzt. Außerdem wurden viele tolle Sprecher, Sänger und Musiker für das lebhafte Hörspiel und die Lieder auf der beiliegenden CD engagiert. Endlich findet Jazz-Musik den Weg ins Kinderzimmer, so dass auch Eltern gut (und häufig) mithören können. Diese etwas anderen "Bremer Stadtmusikanten" bringen einfach jeden zum Singen und Tanzen.
Kuno der Frosch wird von seinen Artgenossen vom Teich vertrieben, da er statt zu quaken lieber knallt, indem er seine Backen aufbläst und draufhaut. So macht er sich ganz alleine auf den Weg in die weite Welt, wo er viele neue Freunde finden wird, die auch auf den ersten Blick verrückte Außenseiter und Musikliebhaber sind. Zuerst trifft er auf den Specht Woody, der gerne auf alte Flaschen einhackt, mit dem er ein erstes kleines Konzert gibt. Der Vogel überzeugt den Frosch, mit ihm in den Bubalubalu-Club nach Hamburg zu kommen, wo "alle schrägen Vögel und Knallfrösche der Welt auftreten können." Auf ihrem Weg dorthin treffen sie auf Soren, den Elch aus Schweden, der am liebsten ohrenbetäubend durch Röhren röhrt. Auf Sorens Geweih geht es weiter bis zum nächsten Bauernhof, wo Breular, der verrückte "Hahn vom Dorf", auf einem Eierschneider spielt, anstatt auf die Hühner und ihre Eier aufzupassen. Zusammen erreichen sie die ersten Hochhäuser von Hamburg, wo Mimi von Wegen, die singende Katze, aus einem Mülleimer klettert. Nach einer musikalischen Kostprobe wird auch sie aufgenommen. Mit Hilfe des Busses erreichen sie schließlich St. Pauli. Vor der dortigen Pommesbude erzählt ihnen die Ratte Udo, dass der Bubalubalu-Club nicht in Hamburg sondern in Bremen gewesen sei und mittlerweile geschlossen wurde. Da platzt der Traum der tierischen Musiker und die Stimmung wird immer schlechter, bis Kuno vor läuter Ärger einen Riesen-Knall loslässt, der die Aufmerksamkeit der umstehenden Menschen auf sich zieht. Die Band nutzt den Überraschungsmoment, um direkt dort vor der Pommesbude ein gemeinsames Lied anzustimmen: "Im Bubalubalu-Club da wird der Platz niemals knapp, denn der ist draußen und überall, am besten folgt ihr dem großen Knall." Seitdem spielen die Straßenmusiker täglich vor der Bude und werden zur Attraktion der Stadt.
Ein Buch zum Musizieren.
Kuno Knallfrosch
von Dietmar Jacobs (Text), Horst Klein (Bild) und Andreas Schnermann (Musik)
2014, Fischer KJB, Frankfurt, www.fischerverlage.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Mein bester Freund ist ein Gorilla
Die in Frankreich geborene, in Deutschland lebende, Isabel Pin hat ein herausragendes Bilder-/Kinderbuch über aktuelle und bedeutende Themen in unserer Gesellschaft geschrieben (Sprache, Gefangenschaft, Herkunft, Freundschaft), ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Ganz subtil hat sie diese Themen kindgerecht in eine kleine Abenteuergeschichte verpackt. Ein wirklich rundum gelungenes Buch mit Phantasie und Gedanken anregenden Bildern und Texten. Außerdem gibt es immer wieder kleine Anspielungen zu anderen Büchern oder Filmen, die es auch für die erwachsenen Vorleser oder älteren Selbstleser zu einer runden Sache machen.
Das Mädchen Nine geht so oft wie möglich in den Zoo und kennt daher die Namen aller Tiere und ihre Gewohnheiten. Eines Tages scheinen die Tiere etwas durcheinander zu sein, denn in einem neuen Gehege hinter dem Giraffenhaus ist der Gorilla Jo eingezogen. Auf dem Schild an der Glasscheibe erfährt Nine, dass er schon alt ist (45 Jahre) und aus Gabun in Afrika kommt. Jo bewegt sich nicht und Peter, der Zoowärter erklärt dem Mädchen, dass er aus einem anderen Zoo gekommen sei und erst einmal ankommen müsse. Von ihrer geliebten Oma Fatousch erfährt Nine am nächsten Tag, was "gezähmt werden" bedeutet: "ganz langsam das Vertauen von jemandem zu gewinnen ...". Daher setzt sie sich bei einem ihrer nächsten Zoo-Besuche einfach ganz in Ruhe an Jos Käfig und da kommt Leben in den schwarzen Riesen. Wie durch ein Wunder kann er mit Nines Hilfe aus dem Glaskäfig klettern und ihr mitteilen, dass er gerne in seine afrikanische Heimat mit ihr reisen möchte. Sie begeben sich auf eine lange Reise bis in den Urwald von Gabun, wo das Mädchen viele andersartige (aber auch ein paar bekannte) Tiere und Pflanzen entdeckt. Auch wenn die dortigen Gorillas ihren fremden Artgenossen, der bisher nur im Zoo gelebt hat, nicht in ihre Gruppe aufnehmen wollen, schlafen Jo und Nine gemeinsam in ihrem selbst gebauten Nest auf dem Boden des Urwalds ein. Bis zum nächsten Morgen, als sie wieder im Zoo an gewohnter Stelle aufwachen: Jo im Käfig und Nine davor. Doch etwas hatte sich geändert: "Wie wussten beide, dass wir zu Hause waren. An dem Ort, an dem wir uns am wohlsten fühlen." Die beiden Ausreißer hatten sich auf ihrer Abenteuerreise "kennengelernt und gezähmt".
Ein Buch zum Abenteuererleben und Heimkommen.
Mein bester Freund ist ein Gorilla
von Isabel Pin
2014, Boje/Bastei Lübbe, Köln, www.boje-verlag.de
ab 5 Jahren
Neuerscheinungen: Wenn Katzen ratzen
Nicht nur Menschen sondern auch Katzen haben wilde Träume, die nach dem Aufwachen wie echt erscheinen. Die Illustratorin Katrin Oertel hat traumhafte bunte Zeichnungen mit kleinen Textcollagen kombiniert und eine lustige Katzentraumwelt geschaffen. Der Autor Erwin Grosche hat die passenden Reime verfasst, in denen die Zahlen von 1 bis 10 eine wichtige Rolle spielen. Ganz zum Schluss steht die Frage im Raum, ob alles Phantasie oder Wirklichkeit war.
"Wenn Katzen ratzen, ganz allein,
auf dicken grünen Decken,
dann strecken sie empor 1 Bein,
und keiner kann sie wecken."
So beginnt die Geschichte der weißen Hauskatze, die wie ein kleines Kind inmitten ihres Spiezeugs auf ihrer Kuscheldecke eingeschlafen ist. Zuerst träumt sie von 2 rückwarts fliegenden Vögeln, dann kommen ein tanzendes Krokodil mit 3 Badehosen und 4 Nilpferde, die Sport im Fernsehen schauen. Als nächstes strickt die Oma Wollschwimmwesten für 5 Matrosen und 6 Boote fahren im Kreis. Mit 7 Mikrophonen machen die Piraten Krach und aus 8 Barthaaren machen die Prinzesschen Perlenketten. Schließlich beginnen die Kühe, das schlafende Tier mit 9 Federn zu kitzeln, und die Indianer matschen mit 10 Löffeln im Katzentopf. Plötzlich wird die Katze vom Tor-Jubel wach und alle Traumfiguren rennen schnell weg, damit alles wieder möglichst normal aussieht. Doch wenn sich die Katze im Spiegel anschauen würde, könnte sie einige Veränderungen erkennen: Auf ihrem Kopf schwimmt ein Boot, auf dem rechten Arm sitzen zwei Vögel, in der linken Hand hält sie ein Mikrofon, um den Hals baumelt eine Perlenkette, sie trägt drei Badehosen und darin steckt eine Feder.
Ein Buch zum Träumen.
Wenn Katzen ratzen
von Erwin Grosche (Text) und Katrin Oertel (Bild)
2014, Arena Verlag, Würzburg, www.arena-verlag.de
ab 3 Jahren
16. Juni 2014
Neuerscheinungen: Mein großes Spielplatz Wimmelbuch
Ein guter alter Bekannter ist wieder da: Ali Migutsch, der Erfinder der Wimmelbücher (siehe auch Winter-Wimmelbuch) hat soeben Das Spielplatz-Wimmelbuch mit dicken Pappseiten für die Ganzkleinen herausgebracht. In sieben verschiedenen Spielplatz-Szenen können unendlich viele Geschichten entdeckt werden. Wem die Worte dafür noch fehlen, der kann auch erst einmal auf die Suche gehen und den Zeigefinger nutzen. Auf vier Doppelseiten (Auf dem großen Sandspielplatz, Alle spielen mit, Bei den Rittern ist was los! und Wir spielen Abenteuer) gibt es eine schmale Vignettenleiste am Rand mit einzelnen Akteuren, die dann im großen Wimmelbild gesucht werden können. Außerdem gibt es noch den Themenpark (mit Märchenszenen, Dinosauriern etc.), die Fahr- und Flugzeugwiese und den Winterpark mit Eislaufschule auf dem zugefrorenen Weiher.
Ein Buch zum Suchen und Finden.
Das große Spielplatz-Wimmelbuch
von Ali Migutsch
2014, Ravensburger Buchverlag, Ravensburg, www.ravensburger.de
ab 2 Jahren
Extra: Die portugiesische Küche
Kurz vor dem heutigen Anpfiff zum ersten WM-Spiel der Deutschen gegen die Portugiesen gibt es schnell noch einen Extra-Tipp. Dieses herausragende Kochbuch vereint alles, was einen zum Kochen anregt: wunderbare Zeichnungen von der jungen deutschen Illustratorin Alexandra Klobouk, besondere Rezepte von der jungen portugiesischen Autorin/Köchin Rita Cortes Valente de Oliveira und herrliche Fotos von Land, Leuten und Essen. Dieser "Kulturaustausch" zwischen Alexandra und Rita, die sich vor einigen zum ersten Mal in Lissabon trafen, bringt eine einzigartige Mischung an portugiesischen Aromen und Düften bis in unsere eigene Küche: Zimt und Zitrone, Meer und Sonne, Lamm und Bacalhau, Grüne Eier und Besoffene Hasen ... In diesem Buch, das eine Reise in das Innerste der portugiesischen Küche darstellt, findet sich alles, was das Herz begehrt. Es beginnt mit den Vorspeisen: Appetithappen (Petiscos genannt, ähnlich zu den spanischen Tapas) und Suppen, dann kommen Fisch- und Fleischgerichte mit Beilagen und die süßen Sachen (Doces) runden das Festmahl ab. Wer dann noch einen "Café" möchte, kann sich von diversen Varianten inspirieren lassen: vom kurzen Italiano bis zum hellen Galao. Da nicht alle Zutaten im deutschen Supermarkt zu finden sind, gibt es sogar Bezugsquellen im Internet. Für alle Frankfurter gibt es noch einen Spezial-Einkaufstipps: In der Brückenstraße 60 in Sachsenhausen gibt es das Casa de Portugal, wo es ausgewählte Delikatessen und Weine gibt. Ab in den Urlaub!
Ein Buch zum Genießen.
Die portugiesische Küche
von Alexandra Klobouk (Text+Illustrationen) und Rita Cortes Valente de Oliveira (Text+Rezepte)
2014, Verlag Antje Kunstmann, München, www.kunstmann.de
12. Juni 2014
Extra: Der Reggaehase Boooo
"Es war einmal ein Hase. und dieser Hase hieß BOOOO, und weil der Hase so gerne Reggaemusik hörte, nannte die ganze Welt ihn den Reggaehasen BOOOO."
In seinem ersten Abenteuer reist Boooo um die ganze Welt um einen Tanzlehrer für den König des Regenwaldes zu finden, der beschlossen hat den Proberaum der Reggaeband Green Rainjackets zu schließen. Doch weder das ägyptische Kamel Mohammes, noch der südamerikanische Papagei Enrique, noch die israelische Katze Schlomo konnten ihn mit ihren Klängen zum Tanzen bewegen. Schließlich ist es die singende Häsin Josi zusammen mit den Kindern des Waldes, die den Löwen umstimmen kann.
Im zweiten Band wird der Reggaehase zum König des Regenwaldes bestellt, um ihn zu beraten, da der Reggaewald von einer rosa Monsterkrabbe bedroht wird. Da macht sich Boooo mit dem Skavogel auf den Weg, mit der Krabbe zu sprechen. Zuerst treffen sie bei ihrer Suche auf Rosa, den rosa Elefanten, dann sehen sie viele rosa Flamingos, bis sie schließlich auf die kurzsichtige Monsterkrabbe stoßen, die sich verlaufen hat. Eigentlich ist sie ganz harmlos und will nur zum Konzert der Green Rainjackets in den Reggaewald, zu dem Boooo sie gerne führt.
Zwei Bücher zum Singen und Tanzen.
Der Reggaehase Boooo
von Yellow Umbrella (Hg.) und Jens Strohschnieder (Text) und Marion Gauthier (Bild)
2010, Verlag Voland & Quist, Dresden/Leipzig, www.voland-quist.de
ab 5 Jahren
Der Reggaehase Boooo und die rosa Monsterkrabbe
2013, Verlag Voland & Quist, Dresden/Leipzig, www.voland-quist.de
ab 5 Jahren
11. Juni 2014
Bildersachbuch: Gerda Gelse
Was ist eine Gelse? Eine Mücke auf Österreichisch! Dieses sehr aufschlussreiche Buch mit "Allgemeinen Weisheiten über Stechmücken" und wunderbar zarten Pflanzendruck-Illustrationen von den gut bekannten aber wenig geliebten Insekten ist wirklich einzigartig. Auf eine fast poetische Art und Weise erzählt Gerda Gelse, als Ich-Erzähler, in Wort und Bild von ihren Eigenheiten und Fortpflanzungsmethoden. Zusätzlich werden die einzelnen Abbildungen von einer wissenschaftlichen Erklärung ergänzt, die Interessierten weitergehende Informationen bereit hält. Dieses Sachbuch klärt nicht nur über die spezielle Welt der Mücken auf, sondern regt dazu an, die Tier- und Pflanzenwelt mit offenen Augen wahrzunehmen. Dank der beigelegten Anleitung zum Pflanzendruck, mit dem Titel "Was Salbei und Stechmücken gemeinsam haben ...", kann nach dem Lesen eifrig selber gebastelt werden.
Ein Buch zum Augenöffnen.
Gerda Gelse
von Heidi Trpak (Text) und Laura Momo Aufderhaar (Bild)
2013, Wiener Dom-Verlag, Wien, www.domverlag.at
ab 5 Jahren
10. Juni 2014
Neuerscheinungen: Vom Wolf, der lieb sein wollte
Ein wunderbares Bilderbuch aus dem Herbst-Programm 2013 möchte ich an dieser Stelle noch nachreichen - vielleicht hilft ja der Anblick von Schnee etwas bei der sommerlichen Abkühlung. Die Illustratorin Mei Matsuoka, halb Japanerin und halb Engländerin, hat eine moderne Fabel vom bösen Wolf zu Papier gebracht, der so gerne einmal eine Geschichte vom lieben Wolf lesen würde. Daher setzt er sich kurzerhand an seinen Schreibtisch und versucht selber zu schreiben:
An einem Wintertag macht Herr Lieber-Wolf einen Spaziergang und entdeckt Fußspuren im Schnee. Er folgt ihnen in den Wald, da er einen neuen Freund finden möchte. Als erstes trifft er auf das Eichörnchen im Baum, das sofort Angst vor ihm bekommt und wegrennt. Dann folgt der Hase, der ebenfalls Reißaus nimmt, um nicht als nächstes dran zu sein. Am See folgt das gleiche Spiel mit dem Frosch. Doch da lernt er die Ente kennen, von der die Spuren im Schnee stammen. Plötzlich verfällt der Wolf in sein altes Muster und kann nur noch ein leckeres Fressen in ihr entdecken.
"Platsch!" Plötzlich sitzt der Wolf in seiner eigenen Badewanne mit der gelben Quietscheente im Maul und mekrt, wie schwer es ist, ein lieber Wolf zu sein. Da klopft es an seiner Tür, doch er kann nur noch Fußspuren im Schnee entdecken ... ob er ihnen folgt?
Ein Buch zum Nachdenken über Gut und Böse.
Vom Wolf, der lieb sein wollte
von Mei Matsuoka
aus dem Englischen von Michael Stehle: Footprints in the Snow
2013, Verlag Urachhaus, Stuttgart, www.urachhaus.de
ab 3 Jahren
Neuerscheinungen: Die Prinzessin in der Tüte
Prinzessin Lissy trägt wunderschöne Kleider in allen Farben und Formen und wird später einmal den Prinzen Ronald heiraten. Doch da geschieht ein Unglück: Ein Drache zerstört ihr Schloss und all ihre Kleider, um anschließend Ronald zu entführen. Kurzerhand macht sich Lissy einfach auf den Weg, um den Prinzen zu retten, nur mit einer Papiertüte bekleidet, die den Brand (erstaunlicherweise) überstanden hat. Dank der Spur aus verbrannten Wäldern und abgeknabberten Pferdeknochen findet sie schnell die Höhle des blauen Drachen. Nachdem sie zuerst abgewiesen wird, fällt dem schlauen Mädchen ein Trick ein, indem sie an seine Klugheit und Wildheit apelliert. Sie bringt ihn dazu, hundert Wälder mit seinem Feuer niederzubrennen und zweimal in kurzer Zeit um die Erde zu fliegen, um ihn vor lauter Erschöpfung einzuschläfern. So kann sie ohne Gegenwehr das Tor zur Drachenhöhle öffnen und Roland befreien. Doch der ist befremdet von Lissys unziemlichen Aussehen: "Du riechst nach Asche, dein Haar ist zerzaust und du trägst eine schmutzige, alte Papiertüte. Komm wieder, wenn du gekleidet bist wie eine richtige Prinzessin!" Das lässt sie sich nicht gefallen und kontert umgehend: "Ronald, deine Kleider sind wirklich schick und deine Haare sind toll. Du siehst wie ein richtiger Prinz aus, aber du bist echt ein Blödmann." Und die Moral von der Geschicht´: Die beiden heiraten dann nicht!
Ein Buch zum Starksein.
Die Prinzessin in der Tüte
von Bob Munsch (Text) und SaBine Büchner (Bild)
aus dem Englischen von Salah Naoura: The Paper Bag Princess
2014, Ravensburger Buchverlag, Ravensburg, www.ravensburger.de
ab 4 Jahren
2. Juni 2014
Neuerscheinungen: Urmel fliegt zum Mond
Seitdem die Maus am 28. Mai 2014 mit Alexander Gerst ins All geflogen ist (siehe "Die Maus im All"), ist "Alexander" auch in unseren Alltag getreten. Eine Reise ins Weltall oder zum Mond erscheint unseren Kinder so nah wie nie zuvor. Da passt es gut, dass Max Kruse zu dem Thema ein neues Urmel-Bilderbuch herausgebracht hat - das dritte in einer Reihe nach "Urmel schlüpft aus dem Ei" und "Urmel und die Schweinefee" (beide ebenfalls Thienemann Verlag).
"Ich möchte zu gerne einmal auf dem Mond sein", wünscht sich das grüne Urmel beim Anblick des nächtlichen Himmels der Insel Titiwu. Da landet plötzlich ein bemanntes Raumschiff am Strand und der Raumfahrer namens Otto lädt alle Inselbewohner zu einem Ausflug ins All ein. Nur Seele-Fant bleibt in der gewohnten Umgebung. In ihren Raumanzügen können sie sogar ein paar Schritte auf dem Mond tun, bevor es wieder zurück zur Erde geht. Nur das Urmel fehlt auf dem Rückflug, da es alleine auf Entdeckungstour gegangen war und von einem Urmelland geträumt hatte. Doch glücklicherweise hat es im Raumanzug eine Funkverbindung zum Raumschiff, so dass es schnell wieder abgeholt und nach Titiwu gebracht werden kann. Beim Abschied verspricht Otto, das nächste Mal seinen Planeten zu zeigen und das Urmel bekennt: "Jetzt weiß ich erst, wie schön unsere Erde ist und wie gut wir es hier haben."
Ein Buch zum Verreisen-und-Zurückkehren.
Urmel fliegt zum Mond
von Max Kruse (Text) und Günther Jakobs (Bild)
2014, Thienemann Verlag, Stuttgart/Wien, www.thienemann.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Elefantastisch
Stoffelefanten eignen sich wunderbar, um mit ihnen fantastische Abenteuer zu erleben. Dieses Buch mit Texten von Michael Engler und Illustrationen von Joelle Tourlonias hilft garantiert über jeden Regentag hinweg, an dem man nicht auf den Spielplatz oder in den Wald gehen kann.
Anton soll eigentlich für seine Mutter ein großes Paket zu seinen Nachbarn hochbringen, doch vor lauter Schatzkartenzeichnen ist er etwas abwesend und öffnet den Pappkarton anschließend. Heraus kommt ein Stoffelefant, der reden kann und Timbo heißt. Nachdem Timbo bei Limo und Keksen aufregende Geschichten aus Afrika erzählt hat, will Anton auch solche Abenteuer erleben. Die beiden besteigen anschließend den Kilimandscharo (einen hohen Schrank), tanzen einen Regentanz (bei gedimmtem Schlaflicht), pirschen sich an und kriechen unter das Bett, bis Antons Mama stört. Nun muss er den Elefanten doch noch bei seiner Nachbarin Luise abgeben und ist ganz traurig. Doch da klingelt es und Luise kommt zusammen mit Timbo vorbei, um weitere Abenteuer zu erleben.
Ein Buch zum Nachafrikareisen.
Elefantastisch
von Michael Engler (Text) und Joelle Tourlonias (Bild)
2014, Annette Betz Verlag, Berlin, www.annettebetz.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Die Regeln des Sommers
Ein weiterer Astrid Lindgren Memorial Preisträger, der Australier Shaun Tan, hat das ultimative Sommerbuch geschaffen - "Für Klein und Groß", wie er in seiner Widmung schreibt. Hier erfahren wir alle, was man im Sommer (außerhalb der Schule) so alles lernen kann. Die impressionistischen Bilder bestimmen dieses Bilderbuch und sind, wie auf dem Cover zu sehen, teils Angst einflößend für kleinere Kinder. Jedenfalls vermitteln sie eine wundervolle Stimmung, die geprägt ist von der kindlichen Imagination.
Die Geschichte beginnt, als der große Freund mit einem knallroten, selbstgebastelten?, Flugzeug anreist und der kleine Protagonist mit einem Koffer in der Hand herbeirennt. Dann folgen lauter Doppelseiten, welche "Die Regeln des Sommers" auf der linken Seite mit einem emotionslosen Text und auf der rechten Seite mit einem emotionsgeladenen Bild erläutern, zum Beispiel:
"Nie eine rote Socke auf der Wäscheleine hängen lassen." - da ansonsten ein riesiges feuerrotes Kaninchen sich anschleichen könnte.
oder
"Nie auf einer Party die letzte Olive essen." - da die anwesenden (erwachsenen) Greifvögel sonst handgreiflich werden.
oder
"Nie die Hintertür über Nacht offen lassen." - weil sonst allerlei Getier eindringen könnte.
Doch nicht alles kommt sofort wieder in Ordnung. Bei "Nie nach einem Grund fragen." prügeln und zerstreiten sich die beiden Freunde. Es folgt eine einsame Fahrt mit einer Art Lokomotive, aus welcher der Kleine mit einem Bolzenschneider befreit werden muss.Zu guter Letzt kehren beide Jungs auf einem Fahrrad gemeinsam wieder nach Hause, bevor der Sommer endet. Mit Popcorn auf dem Sofa schauen die beiden zum Abschluss TV und sind umgeben von Zeichnungen ihrer wilden Gefährten aus dem erlebnisreichen Sommer.
Ein Buch zum Vorstellungskraftschulen.
Die Regeln des Sommers
von Shaun Tan
aus dem Englischen von Eike Schönfeld: The Rules of Summer
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 5 Jahren
27. Mai 2014
Neuerscheinungen: Coco kommt ins Krankenhaus
Die allgemeine Retro-Welle hat auch die Frühjahrs-Neuerscheinungen erreicht. Nach den finnischen Mumins von Tove (+ Lars) Jansson (siehe Mumin und der Komet + Ein Urwald im Mumintal) folgt nun Coco der Affe von dem deutschstämmigen Ehepaar Rey. 1941 wurde in Amerika der erste Band "Curious George" veröffentlicht (auf Deutsch kam es 1966 mit dem Titel "Coco, der neugierige Affe" heraus), dem nach und nach sechs weitere folgen sollten. Als letztes erschien diese Krankenhausgeschichte (1966 auf Englisch und 1998 auf Deutsch), welche nun in einer Neuauflage wieder erhältlich ist. Auch wenn besonders die Bilder ein deutliches Zeichen ihrer Zeit sind, werden die menschenähnlichen Gefühle und Gedanken des kleinen Affen in solch einer liebevollen Art und Weise dargestellt, dass dies nicht entscheidend ist.
Der neugierige Coco hat aus Versehen ein Puzzleteil verschluckt und muss nun ins Krankenhaus, um es herausoperieren zu lassen. Wie die anderen Patienten auf der Kinderstation hat er zuerst viel Angst vor der Operation, doch parallel zu seiner Genesung freunden sich die Kinder und der Affe immer mehr an. Schnell kehrt seine unbändige Neugierde zurück, so dass er zur Belustigung aller auf einem Plattenspieler Karussel spielt und schließlich durch die Luft gewirbelt wird. Glücklicherweise landet er sanft auf einem Kissen. Doch dann naht schon der nächste Streich: Coco entwendet einen leeren Rollstuhl, um mit ihm durch die Krankenhausgänge zu jagen. Auf einer Rampe kann ihn keiner mehr stoppen, so dass er ungebremst in eine Besuchergruppe mit dem Bürgermeister rast. Essen und Geschirr von einem Essenswagen fliegen auf den Boden, doch Coco landet direkt in den Armen des Stadtoberhaupts. Doch bevor jemand eine Standpauke halten kann, fangen alle kranken Kinder beim Anblick des Durcheinanders zu lachen an. Coco ist trotzdem schockiert und lässt ein paar Tränen fließen. Da tröstet ihn seine neue Freundin Betty und er wird von seinem "Papa" mit dem gelben Hut abgeholt. Mit Hilfe des herausgeholten Stücks kann er nun sein Puzzle fertig stellen.
Ein Buch zum Krankenhausangstbekämpfen.
Coco kommt ins Krankenhaus
von Margret und H.A. Rey
aus dem Englischen von Erica Ruetz: Curious George Goes to the Hospital
2014, Diogenes Verlag, Zürich, www.diogenes.ch
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Briefe von Felix (Jubiläumsausgabe)
Zum 20. Geburstag erscheint das allererste Bilderbuch über den weltreisenden Plüschhasen Felix in einer Sonderausgabe mit einem passenden Schuber in Kofferform und goldfarbener Schrift auf dem Cover. Wie in den vorherigen Auflagen ist das Buch mit (echten) Briefen zum Herausnehmen und einigen Aufklebern von seinen ersten Reisezielen bestückt. So versetzt es nicht nur die kleinen Zuhörer in ferne Länder sondern bringt ihnen auch die (alte) Kunst des Briefeschreibens wieder näher. Außerdem ist es eine hervorragende Erste Hilfe für alle Eltern, falls das Lieblingskuscheltier mal verloren gehen sollte. Einfach auch ein paar Briefe im Namen des Tieres schreiben und an die eigene Adresse schicken. Sobald das Plüschtier wieder neu gekauft ist, taucht es einfach von seiner Weltreise wieder auf.
Die Geschichte ist so wunderbar einfach und stringent gestrickt, dass sie für jedes Kind nachvollziehbar ist und glaubwürdig erscheint. Sophie verliert im Feriengewühl am Flughafen ihren Kuschelhasen Felix und muss ohne ihn nach Hause fliegen. Doch nach dem ersten Schultag bekommt sie unerwartete Post, einen handgeschriebenen Brief von Felix. Er war in ein falsches Flugzeug gestiegen, das ihn nach London gebracht hatte. Als nächstes schreibt er aus Paris und dann aus Rom. Dann folgen Kairo, Kenia und schließlich New York. Mittlerweile ist es Adventszeit in Deutschland und Sophie erwartet sehnlichst eine neue Nachricht von ihrem Hasen. Am Nikolausabend steht dann plötzlich Felix wieder vor der Tür mit einem kleinen rot karierten Köfferchen voller Reiseaufkleber.
Ein Buch zum Reisen in ferne Länder.
Briefe von Felix (Jubiläumsausgabe)
von Annette Langen (Text) und Constanza Droop (Bild)
2014, Coppenrath Verlag, Münster, www.coppenrath.de
ab 5 Jahren
20. Mai 2014
Neuerscheinungen: Mumin und der Komet + Ein Urwald im Mumintal
Anlässlich des finnischen Gastland-Auftritts auf der Frankfurter Buchmesse 2014 hat der Reprodukt-Comicverlag einige Mumin-Bücher der finnlandschwedischen Autorin Tove Jansson ins Frühlings-Programm aufgenommen - im Herbst geht´s munter und bunter weiter! Parallel zu ihren bekannten Kinderbüchern über die trollartigen Wesen zeichnete die Schriftstelllerin in den 50er Jahren Comic-Strips für die englische Zeitung Evening News, später übernahm ihr Bruder Lars den Auftrag (bis 1975). Aus diesen Bilderreihen sind nun die ersten beiden Comic-Bücher von den Mumins auf Deutsch erschienen: "Mumin und der Komet" und "Ein Urwald im Mumintal".
In dem ersten Band droht ein feuriger Komet das Mumintal zu zerstören. Als das Wasser überall versiegt und ein Tornado eine riesige Flutwelle vorausschickt, bekommen es alle Talbewohner mit der Angst zu tun. Kein Ort scheint sicher, so dass die Muminfamilie und Snorkfräulein einfach zu Hause auf das Unheil warten. Doch da treffen plötzlich Komet und Welle zeitgleich an und heben sich gegenseitig auf in einem tiefen Krater.
Eine weitere Hitzewelle und willkürlich eingesähte Tropensamen führen dazu, dass innerhalb kurzer Zeit ein Urwald im sonst so geruhsamen Mumintal wächst. Als dort auch fleischfressende Pflanzen gedeihen und Stinky wilde Tiere aus dem Zoo befreit, wird es gefährlich für die Muminfamilie. Doch sie verbünden sich schließlich mit den Zootieren, um sich gemeinsam gegen ein Leben hinter Gittern zu wehren. Da nähert sich eine Kaltfront dem Mumintal, so dass alle Tropenpflanzen eingehen und die Zootiere freiwillig zurück in ihre warmen Gehege gehen. Zum Abschluss wird auch noch die Verwechslung der Mumins mit Flußpferden aufgeklärt, so dass nur ein Äffchen als Haustier und eine fleischfressende Pflanze im Topf an das Abenteuer erinnern.
Zwei Bücher zum Muminkennenlernen.
Mumin und der Komet
von Tove + Lars Jansson
aus dem Englischen von Michael Groenewald und Matthias Wieland: Moomin and the Comet
2014, Reprodukt, Berlin, www.reprodukt.com
ab 5 Jahren
Ein Urwald im Mumintal
von Tove Jansson
aus dem Englischen von Annette von der Weppen, Michael Groenewald und Matthias Wieland: Moominvalley Turns Jungle
2014, Reprodukt, Berlin, www.reprodukt.com
ab 5 Jahren
Neuerscheinungen: Oscar - Ein seltsamer Vogel
In einem weiteren Frühlings-Buch aus dem Luftschacht Verlag (siehe auch Von der Krähe, die einen Vogel hat) geht es um einen außergewöhnlichen Vogel. Der Grafiker Christoph Abbrederis hat das grüne Geschöpf geschaffen, namens Oscar, das zwar aus einem Ei geschlüpft ist wie die anderen Vögel, aber trotzdem ganz anders ist. Als Außenseiter hat er es schwer, doch dann findet er seine wahre "Heimat".
Oscar wird von seinen Eltern in einem Vogelnest aufgezogen, doch weder wachsen ihm Federn, noch kann er singen oder fliegen. Die ganze Familie ist furchtbar traurig und ratlos, bis der Storch Onkel Edgar eines Frühlings von seinem Winterurlaub aus Afrika wiederkommt. Dort hat er andere grüne Krokodile gesehen und überzeugt alle davon, dass Oscar nicht auf einen Baum gehört sondern in einen Fluss. Dort kann er glücklich wachsen und gedeihen und außerdem sind alle seine alten Vogelfreunde stolz darauf, ihn zu kennen.
Ein Buch zum Anderssein.
Oscar - Ein seltsamer Vogel
von Christoph Abbrederis
2014, Luftschacht Verlag, Wien, www.luftschacht.com
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Von der Krähe, die einen Vogel hat
Dieses wunderbar witzige Bilderbuch von Melanie Laibl und Alexander Strohmaier war das erste Kinderbuch im Luftschacht-Verlag (2009) und ist soeben zum 5-jährigen Jubiläum in einer leicht veränderten Neuauflage erschienen. Das Duo hat ein tolles Gesamtkunstwerk geschaffen, in denen Text und Bild gestaltet wurden.
Nach wie vor begeistert die Geschichte von der Krähe, die laut der anderen Krähen "einen Vogel hat", dabei will sie doch einfach nur so sein wie die ausgefallenen Vögel: "süß wie ein Spatz, splendid wie ein Pfau und stimmgewaltig wie eine Nachtigall." Der Aufbau des Buchs folgt einer klaren Struktur: Auf der linken Seite stehen immer die allgemeinen Wahrheiten ("richtig") über Krähen, welche von schwarz-weißen Illustrationen bebildert werden. Auf der rechten Seite stehen immer die Wünsche ("nicht ganz richtig") der außergewöhnlichen Krähe, die von knallbunten Bildern unterstrichen werden. So erfahren Leser und Zuhörer vieles über die "kohlrabenschwarzen" Krähen und nebenbei entfaltet sich die fantasievolle Geschichte über die spezielle Krähe, die sich lieber in den Farben des Regenbogens kleidet. Sie möchte auch viel lieber alten Damen über die Straße helfen, statt deren Hutfedern zu zerknicken, oder auf der Bühne trippeln und tanzen, statt zu schreiten und stelzen, oder tirilieren anstatt zu knattern. Daher nimmt sie Ballet- und Gesangsstunden und kleidet und schminkt sich bunt, denn sie möchte endlich "ganz sie selbst" sein.
Ein Buch zum Träumeverwirklichen.
Von der Krähe, die einen Vogel hat
von Melanie Laibl (Text) und Alexander Strohmaier (Bild)
2014, Luftschacht Verlag, Wien, www.luftschacht.com
ab 3 Jahren
6. Mai 2014
Der Bilderbücherwurm feiert 1. Geburtstag!
Liebe Bilderbuchfans und Blog-Leser,
heute feiert der Bilderbücherwurm schon seinen 1. Geburtstag! Nach genau 165 Rezensionen macht mir das Bilderbuchlesen und Darüberschreiben immernoch viel Spaß und ich hoffe, dass ihr mir auch im nächsten Jahr treu bleibt. Mittlerweile habe ich ca. 1.300 Seitenaufrufe pro Monat - 17.300 Seitenaufrufe sind es insgesamt.
Da ich immer wieder gefragt werde, von Verlagsseite und auch von meiner Leserschaft, welche Bücher bisher am besten ankommen, veröffentliche ich heute meine aktuelle Top9-Liste (gemessen an der Anzahl der Seitenaufrufe laut den "offiziellen" Blogger-Statistiken). Dabei kommen die neueren Rezensionen leider noch nicht vor, da sie erst seit wenigen Stunden bzw. Tagen online sind und noch nicht so weit verbreitet werden konnten:
Platz 1 - Ein Schwein im Kindergarten vom 12. November 2013
Platz 2 - Hannas Nacht vom 25. Oktober 2013
Platz 3 - Alarm im Kasperletheater vom 7. Mai 2013
Platz 4 - Am Weihnachtsbaume + Herzlichen Glückwunsch, kleines Huhn vom 3. Dezember 2013
Platz 5 - Elmar besucht die Wale vom 22. Oktober 2013
Platz 6 - Es war einmal ein Mann vom 15. Oktober 2013
Platz 7 - Großstadttiere vom 21. Januar 2014
Platz 8 - Lieselotte feiert Geburtstag vom 26. November 2013
Platz 9 - Von Kopf bis Fuß vom 1. Dezember 2013
Auf ein erfolgreiches neues Jahr!
Euer Bilderbücherwurm
heute feiert der Bilderbücherwurm schon seinen 1. Geburtstag! Nach genau 165 Rezensionen macht mir das Bilderbuchlesen und Darüberschreiben immernoch viel Spaß und ich hoffe, dass ihr mir auch im nächsten Jahr treu bleibt. Mittlerweile habe ich ca. 1.300 Seitenaufrufe pro Monat - 17.300 Seitenaufrufe sind es insgesamt.
Da ich immer wieder gefragt werde, von Verlagsseite und auch von meiner Leserschaft, welche Bücher bisher am besten ankommen, veröffentliche ich heute meine aktuelle Top9-Liste (gemessen an der Anzahl der Seitenaufrufe laut den "offiziellen" Blogger-Statistiken). Dabei kommen die neueren Rezensionen leider noch nicht vor, da sie erst seit wenigen Stunden bzw. Tagen online sind und noch nicht so weit verbreitet werden konnten:
Platz 1 - Ein Schwein im Kindergarten vom 12. November 2013
Platz 2 - Hannas Nacht vom 25. Oktober 2013
Platz 3 - Alarm im Kasperletheater vom 7. Mai 2013
Platz 4 - Am Weihnachtsbaume + Herzlichen Glückwunsch, kleines Huhn vom 3. Dezember 2013
Platz 5 - Elmar besucht die Wale vom 22. Oktober 2013
Platz 6 - Es war einmal ein Mann vom 15. Oktober 2013
Platz 7 - Großstadttiere vom 21. Januar 2014
Platz 8 - Lieselotte feiert Geburtstag vom 26. November 2013
Platz 9 - Von Kopf bis Fuß vom 1. Dezember 2013
Auf ein erfolgreiches neues Jahr!
Euer Bilderbücherwurm
5. Mai 2014
Neuerscheinungen: Robert sagt Nein!
Die ehemalige Grundschullehrerin Tracey Corderoy und der Illustrator Tim Warnes zeigen mit diesem Bilderbuch über das kleine Nashorn namens Robert, welche Wirkung Sprache haben kann. Nur ein einziges Wort reicht aus, um Unheil anzurichten oder aber Spaß zu haben.
Der kleine Robert ist glücklich und wird von allen Verwandten und Bekannten geliebt, doch dann entdeckt er ein neues Wort, das überall Erstaunen bewirkt: Nein! Er verwendet es, wenn er lieber noch weiter am Strand spielen will, wenn er kein Gemüse essen möchte und als er baden soll, ins Bett geschickt wird oder einen (blöden) Regenmantel anziehen soll. Schnell wird es auch im Kindergarten zu seinem Lieblingswort, das man jederzeit einsetzen kann. Doch dort bemerkt er, das sein Nein! auch ungewollte Reaktionen hervorruft. Seine Freunde spielen nicht mehr mit ihm und er bekommt kein Törtchen als Überraschung. Da wird auch Robert unglücklich über sein Wort, doch er kann es einfach nicht lassen. Doch als Papa Nashorn ihn beim Abholen trösten möchte, kommt plötzlich ein neues Wort aus seinem Mund: Ja! Ab diesem Zeitpunkt ist die Welt wieder in Ordnung, denn nun kann er auch die richtige Antwort geben, wenn seine Freunde mit ihm in den Pfützen unterm Regenbogen spielen möchten!
Für alle Kitas gibt es auf der Website des Verlags das passende Bilderbuchkino für ein Vorlesevergnügen in großer Runde: http://www.kerle.de/extra/pdf/71228.pdf.
Ein Buch zum Jasagen.
Robert sagt Nein!
von Tracey Corderoy (Text) und Tim Warnes (Bild)
aus dem Englischen von Anna Butte
2014, Verlag Kerle, Freiburg, www.kerle.de
ab 3 Jahren
Neuerscheinungen: Olivia ist doch keine Prinzessin!
Olivia findet es furchtbar, dass alle Mädchen, außer ihr, immer rosa Prinzessinnen sein wollen. So war es auf einem Geburstagsfest, bei der Ballettaufführung und sogar zu Halloween. Damals hat sich Olivia als Warzenschwein verkleidet, vor dem alle Mädchen geflüchtet sind: "Das machte wirklich Eindruck." Von diesem exisitientiellen Problem erzählt sie ihrer Mutter beim Baden, Zähneputzen und Märchenvorlesen, bei dem selbstverständlich zum Ärger von Olivia auch erst einmal eine Prinzessin vorkommt. Kurzerhand liest die Schweinemama noch die Geschichte von dem Mädchen mit den Schwefelhölzern vor, doch das macht Olivia ganz traurig: "Ich will keine Prinzessin sein, aber im Schnee erfrieren will ich auch nicht." Doch dann ist es Zeit zum Einschlafen, auch wenn Olivia nicht zur Ruhe kommt. So geht sie diverse Berufe durch, die sie werden könnte: Krankenschwester, Waisenhausleiterin, investigative Journalistin, dann hat sie die rettende Idee: "Ich werde Königin."
Ein Buch zum Gemeinsamschmunzeln.
Olivia ist doch keine Prinzessin!
von Ian Falconer
aus dem Englischen von Monika Osberghaus: Olivia and the Fairy Princesses
2014, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Überall Linien
Hier ist ein ganz außergewöhnliches Sachbuch mit ausgestanzten Pappseiten, denn es kommt ganz ohne Text aus und öffnet uns die Augen für etwas, das wir häufig schon nicht mehr sehen: Linien. Die südkoreanische Illustratorin Jimi Lee hat einige Dinge ausgesucht, in denen wir Linien entdecken können, die den Sprachschatz der kleinen Mitgucker garantiert erweitern werden. Entstanden sind die puristischen Grafiken durch Collagen aus buntem Papier, dessen Struktur bei genauem Hinsehen auch noch erkennbar ist. Diese wurden dann alle auf einen neutralen weißen Hintergrund gesetzt. Zusammengefasst werden alle Gegenstände durch eine ausgestanzte Linie, die von Vorder- bis Rückdeckel durchgeht. Der gesamte Buchdeckel wird verziert von spitzen Lippen (auf der Rückseite), die mit Hilfe eines Strohhalms bunte Luftblasen (auf die Vorderseite) pustet. Beim Aufblättern geht es weiter mit einem Pfeil, einem Kleiderbügel, einer Wippe, einem Hamburger, Essstäbchen, einem Sprungbrett, einer Tischplatte, einer Pfanne, einem Tauziehen, einer Brücke und zum Abschluss gibt es einen Schwebebalken.
Ein Buch zum Genauhinschauen.
Überall Linien
von Jimi Lee
2014, michael neugebauer edition, Bargteheide, www.minedition.com
ab 2 Jahren
Neuerscheinungen: Lindbergh
Hier kommt etwas für alle Flugzeug und Technik begeisterten Bilderbuchfans. Mit diesem beeindruckenden Kinderbuch über eine wissbegierige und abenteuerlustige Maus, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Hamburg bis nach New York fliegt, hat Torben Kuhlmann sein Illustrationsstudium abgeschlossen. Beim Anschauen der unglaublich detailreichen und lebhaften Bilder, die häufig auf die gesamte Doppelseite gesetzt sind, kann man sich die intensiven Arbeitsstunden in den vergangenen Jahren gut vorstellen.
Eine wissbegierige kleine Maus liest nachts heimlich Menschenbücher in der Bibliothek. Eines Tages kann sie keine anderen Mäuse mehr in der großen Stadt finden, da alle vor einer neuen Erfindung, der Mausefalle, weggelaufen sind. Sie nimmt an, dass diese mit den großen Schiffen bis nach Amerika gereist sind, doch mittlerweile beherrschen hungrige Katzen den Hamburger Hafen. Gerade noch rechtzeitig kann sich die einsame Maus in die Abwasserkanalisation retten, wo sie, inspiriert von den dort lebenden Fledermäusen, beschließt, das Fliegen zu lernen, um ihre Freunde in USA zu finden. Doch die ersten Erfindungen, eine Flügelkonstruktion aus Papier und Streichhölzern und eine schwere Flugmaschine mit Dampfmotor scheitern. Unbeeindruckt tüftelt die Maus weiter an einem leichteren Flugzeug, doch die nächste Gefahr naht: Sie wird nun zunehmend von gefährlichen Eulen bedroht. An einem Regentag ist es jedoch soweit. Mit viel Mühe startet sie ihr neues Flugzeug vom Kirchturm des Michels und entkommt kurz vor knapp den Fängen der dortigen Eulen. Felder, Wiesen, Städte, Leuchttürme und schließlich sogar der Atlantische Ozean werden überflogen bis sie ihr Ziel erreicht: New York. Kurz nach ihrer Aufsehen erregenden Landung wird die fliegende Maus von ihren begeisterten Freunden in Empfang genommen. Auch ein kleiner Junge namens Charles Lindbergh wird auf sie aufmerksam und beginnt von seinem eigenen Flugabenteuer zu träumen.
Ein Buch zum Träumeverwirklichen.
Lindbergh
von Torben Kuhlmann, Text in Zusammenarbeit mit Suzanne Levesque
2014, NordSüd Verlag, Zürich, www.nord-sued.com
ab 5 Jahren
1. Mai 2014
Neuerscheinungen: Der Kartoffelkönig
Für sein neuestes Bilderbuch über die Einführung der Kartoffel in Preußen durch Friedrich II, liebevoll Fritz genannt, hat sich der Grafiker Christoph Niemann (bekannt geworden durch seine Titel für den New Yorker und das New York Times Magazine) eine passende Gestaltungsidee ausgedacht: Die abstrakten Bilder sind allesamt im Kartoffeldruck entstanden (siehe auch seinen englischen Blogbeitrag "The Legend of the Potato King" für die New York Times mit bewegten Bildern) und werden immer wieder nur durch das realistische Foto einer Kartoffel ergänzt. Nun steht jedem offen, der Erzählung zu glauben ... oder auch nicht. Jedenfalls schließt eine Zusammenfassung der wahren historischen Ereignisse das Buch für die erwachsenen Leser ab.
Der alte Fritz lässt die Kartoffelpflanze aus Südamerika importieren und legt ein großes Feld für die gesunde Ernährung seiner Untertanen an. Doch diese sind skeptisch von dem seltsamen Gewächs und wollen sich ihr Essen nicht vorschreiben lassen. Voller Unmut darüber aber mit einer listigen Idee lässt der König nun seine Soldaten einmarschieren, um das Feld zu bewachen. Die einfachen Bauern schließen aus der Aktion, dass das gut bewachte Gemüse sehr wertvoll sein müsse und stehlen eines Nachts Kartoffeln, um sie selber anzubauen und zu testen. "Die Kartoffel wurde ein voller Erfolg und ist heute aus der Küche nicht mehr wegzudenken."
Ein Buch zum Schmackhaftmachen.
Der Kartoffelkönig
von Christoph Niemann
2013, Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin, www.jacobystuart.de
ab 5 Jahren (und für Erwachsene)
Neuerscheinungen: Eisenbahn ins Traumland
Alle einsteigen - in die Eisenbahn ins Traumland! Das Duo des New-York-Times-Bestsellers "Gute Nacht, Baustelle, gut´ Nacht" haben ein neues Einschlaf-Bilderbuch geschaffen, das alle Tiere (und Kinder) garantiert ins Reich der Träume transportiert. Die Reime von Sherry Duskey Rinker und die nächtlichen Ölkreide-Illustrationen von Tom Lichtenheld arbeiten wunderbar zusammen, wenn sie die technische Eisenbahnwelt und die liebevolle Tierwelt unter einen Hut bringen.
Das Buch startet lebhaft mit der Ankunft des schnaufenden, krachenden, pfeifenden, knirschenden und quietschenden altmodischen Dampfzugs. Die tierischen Arbeiter an der Station "Nachtbach" verladen nun alles, was das kleine Herz begehrt in die Güterwagen: Klettergerüste, Hüpfspiele und Bauklötze. Die Bälle kommen in den Schüttgutwagen, die Elefanten füllen Farbe in die passenden Tankwagen und die Eisbären beladen den Kühlwagen mit leckerem Eis. Die Kippwagen müssen noch mit Sand zum Burgenbauen befüllt werden, die schnellen Rennautos landen im Autotransporter und zu guter Letzt werden die Dinosaurier und ihr Fressen auf den Tiefbettwagen untergebracht. Nach getaner Arbeit machen es sich die Helfer nun bequem in ihren rollenden Betten und schlummern (wie das Kind) beim Ruckeln der Eisenbahn langsam ein "... Eisenbahn, Traumlandbahn: träume schön!".
Ein Buch zum Tagbeenden.
Eisenbahn ins Traumland
von Sherry Duskey Rinker (Text) und Tom Lichtenheld (Bild)
aus dem Englischen von Edmund Jacoby: Steamtrain, Dreamtrain
2014, Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin, www.jacobystuart.de
ab 3 Jahren
Neuerscheinungen: Nick und der Wal
Dieses herzergreifende Bilderbuch ist genau das Richtige für einen geruhsamen 1. Maifeiertag. Der Brite Benji Davies hat die grundlegenden Themen Alleinsein und Nächstenliebe in eine angenehm ruhige Geschichte mit sehr ansprechenden Bildern verpackt.
Der kleine Junge Nick lebt mit seinem Vater, der als Fischer jeden Tag unterwegs ist, und sechs Katzen direkt am Meer. An einem Morgen nach einem großen Sturm findet er einen gestrandeten jungen Wal: "Er wusste, dass ein Wal nicht an Land sein sollte." Schnell entscheidet er sich, den Wal zu sich nach Hause zu bringen und in die Badewanne zu legen. Dort scheinen beide Gefallen an der außergewöhnlichen Situation zu finden: "Er erzählte ihm Geschichten vom Leben auf der Insel. Der Wal war ein sehr guter Zuhörer." Trotz aller Vorsicht entdeckt sein Vater am Abend das Tier, doch statt seinen Sohn zu schelten, nimmt er ihn in den Arm, als er dessen Einsamkeit bemerkt. Trotz eines Unwetters bringen sie gemeinsam den Wal auf schnellstem Weg im kleinen Fischerboot wieder raus aufs Meer. Der Abschied fällt dem Jungen schwer, obwohl er weiß, dass sie das Richtige tun. Doch eines Tages beim Picknick mit seinem Vater sieht er die Schwanzspitze des kleinen Wals wieder (gemeinsam mit einem Angehörigen) weit draußen am Horizont.
Ein Buch zum Einsam/Gemeinsamsein.
Nick und der Wal
von Benji Davies
aus dem Englischen von Johanna Hohnhold: The Storm Whale
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 3 Jahren
27. April 2014
Neuerscheinungen: Vorsicht, Krokodil
Hier kommt eine Vorleseempfehlung für alle Väter, die statt eines "Langweilpapas", der am Computer sitzt und mit dem Handy telefoniert, lieber "bester Papa der Welt" sein wollen. Dieses Mal hat sich die schwedische Ausnahme-Zeichnerin Eva Eriksson (siehe auch Mein Herz hüpft und lacht) mit der jungen Autorin Lisa Moroni zusammengetan für ein Bilderbuch über die wunderbare kindliche Imagination.
Tora und ihr Papa wollen im Urlaub in den Wald fahren und dort "zwischen wilden Tieren" zelten. Doch bis es soweit ist, muss ihr Papa erst einmal ein paar langweilige Dinge erledigen am Computer, Handy und im Supermarkt: "Langweilpapa". Doch nach einer "superlangen" Autofahrt geht die Wanderung endlich los, auch wenn Tora zu Beginn keine Tiere finden kann. Plötzlich entdeckt sie eine Schlange, eine Herde Giraffen, einen Löwen, einen Hügel voller Flusspferde, Trolle und Elfen, doch Papa hat dafür gerade keine Augen. Doch kurz vor ihrem Ziel wird er noch von einem Krokodil angegriffen und Tora muss ihn retten. Endlich können sie sich an ihrem Zeltplatz bei Würstchen stärken und in Ruhe gemeinsam dem Seeungeheuer (das nur Fischstäbchen mag) zuschauen. Nun ist es Zeit zum Schlafengehen: "Und Gute Nacht, bester Papa der Welt."
Ein Buch zum Wildetierebesiegen.
Vorsicht, Krokodil
von Lisa Moroni (Text) und Eva Eriksson (Bild)
aus dem Schwedischen von Ole Könnecke: Se upp för krokodilen!
2014, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Herr Schnuffels
David Wiesner, der begnadetete US-amerikanische Illustrator, hat ein neues wunderbares Bilderbuch herausgebracht, das beinahe ohne Text auskommt - sieht man einmal von der Sprache der Außerirdischen ab! Große und kleine "Leser" werden viel Spaß beim Entziffern dieser Bildergeschichte haben und können danach ihr eigene Geheimsprache entwickeln.
Herr Schnuffels, der Hauskater, langweilt sich mit seinem Spielzeug, bis er plötzlich bemerkt, dass Leben in seinem silbernen Raumschiff steckt. Die dort lebenden Aliens müssen nun um ihr Leben bangen. Doch mit Hilfe eines Marienkäfers, der Herrn Schnuffels ablenken kann und Proviant besorgt, sowie einiger Hausameisen, die beim Besorgen eines Ersatzteils für das kaputte Raumschiff helfen, können die grünen Männchen in letzter Sekunde entkommen. Nun muss sich der Kater wieder langweilen bis zum nächsten aufregenden Abenteuer.
Ein Buch zum Entziffern.
Herr Schnuffels
von David Wiesner
aus dem Englischen von Paula Hagemeier: Mr. Wuffles!
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 5 Jahren
22. April 2014
Neuerscheinungen: Alle in einem Bett
Zum Abschluss der heutigen Bettgeschichten gibt es etwas Witziges für die Kleinen. Dieses Mal sind es die Kuscheltiere, die nicht einschlafen können - verkehrte Welt! Daher kriechen sie nach und nach zu der schlafenden Polli ins warme Bett. Den Anfang macht Hubert, der Bär, der vorsichtig an ihrer Bettdecke zupft. Eigentlich möchte das Mädchen keinen Platz machen und hat sich dazu auch ein Liedchen ausgedacht:
"Alle in einem Bett
und das Bett ist so klein,
alle in einem Bett,
passt du da noch rein? Nein!"
Doch auch die Tiere sind nicht dumm und haben sich die passende Antwort einfallen lassen:
"Doch, ich mach mich klein,
dann klappt der Rest von allein!"
So darf Hubert doch hinein. Auf den Bären folgt die Gans, die Angst vor den Piraten im Kinderbuch hat, dann kommt der Frosch, der wegen des tropfenden Wasserhahns nicht schlafen kann und schließlich der Elefant, der wegen der lärmenden Hamster noch wach ist. Zu fünft schlummern sie gemütlich ein, bis die frechen Hamster einfach dazuklettern und mit einem lauten "Krach!"das Bett zusammenbricht: "Alle wieder wach!"
Ein Buch zum Zusammenkuscheln.
Alle in einem Bett
von Erwin Grosche (Text) und Dagmar Henze (Bild)
2014, Coppenrath Verlag, Münster, www.coppenrath.de
ab 2 Jahren
Neuerscheinungen: Schlaf wie ein Tiger
Ein weiteres Buch, das sich mit dem Schlafengehen (bzw. Nichtschlafengehenwollen) beschäftigt, ist soeben auf Deutsch erschienen. Pamela Zagarenski hat die herrlichen farbenfrohen und teils surrealen Bilder geschaffen, die wunderbar zu den ruhigen und poetischen Textpassagen von Mary Logue passen.
"Es war einmal ein Mädchen, das wollte einfach nicht schlafengehen, obwohl es draußen längst dunkel war." Diese Situation kennen wir alle und auch die Eltern dieser kleinen Prinzessin versuchen es erst einmal mit dem gewohnten Programm: Schlafanzug anziehen, Zähneputzen und Hinlegen. "Geht eigentlich alles auf der Welt einmal schlafen?", fragte sie dann eingekuschelt unter ihrer Decke. König und Königin verweisen auf den schlafenden Hund und die Katze, doch das schlaue Mädchen hat gleich einige Fragen parat: Was ist mit den Fledermäusen (die selbstverständlich tagsüber schlafen) oder mit den Walen (die beim Schwimmen schlafen), mit den Schnecken (die sich in ihren Häuschen zusammenrollen) oder mit den Bären (die einen Winterschlaf halten)? Da fällt ihm auch ein Tier ein, das sehr viel schläft: "Der Tiger im Dschungel", damit er stark bleibt. Trotzdem kann das Kind nicht einschlafen und so beginnt es langsam in die Welt der Träume einzutauchen. Es fühlt sich wie in einem Nest, kuschelt sich in seine warme Decke (wie die Katze am Kamin), verschränkt die Arme (wie die Fledermaus) und zieht große Kreise durch die Stadt (wie der Wal) , rollt sich ein (wie die Schnecke) und mummelt sich ein (wie ein Bär im Winterschlaf), um schließlich an den starken Tiger geschmiegt einzuschlafen.
Ein Buch zum Einschlafen.
Schlaf wie ein Tiger
von Mary Logue (Text) und Pamela Zagarenski (Bild)
aus dem Englischen von Gundula Müller-Wallraff: Sleep Like a Tiger
2014, Knesebeck Verlag, München, www.knesebeck-verlag.de
ab 4 Jahren
Herbst 2013: In der Nacht ...
Ein wunderbares Gute-Nacht-Buch aus dem Herbst 2013 möchte ich an dieser Stelle noch nachreichen. Nicht nur Kinder müssen in der Nacht schlafen sondern auch Tiere. In einer Hälfe dieses kleinen aber feinen Bilderbuchs mit traumhaften (im wahrsten Sinne des Wortes) Illustrationen und kurzen (nebensächlichen) Texten von Helga Bansch erfahren wir, wo welches Tier seinen Schlafplatz hat. Drehen wir das Buch dann um und fangen erneut an zu lesen, ist plötzlich alles durcheinander geraten. Ganz nebenbei werden die verschiedenen Mondphasen bis zum Vollmond und wieder zurück gezeigt. Einfach wunderbar!
"In der Nacht legt sich der Elefant ins hohe Gras", welches mit roten Tulpen bestückt ist und in dessen Hintergrund eine Mondsichel über einem orientalischen Schloss thront. Weiter geht es zum Vogel in seinem Nest, zur Katze hinter dem Ofen, zur Fledermaus an der Höhlendecke, zum Hasen in seinem Bau, zum Leopard auf einem Ast, zum Hund in seiner Hütte und zum Eisbären in seiner Schneehöhle. Zum Abschluss schläft auch das Kind (namens Manu) in seinem Bett. Doch dann (nach dem Umdrehen des Buches) geschieht das Seltsame - die Perspektiven und Proportionen haben sich verändert: Plötzlich schläft der Elefant im viel zu kleinen Vogelnest und dafür hat sich der Vogel ins hohe Gras unter die riesigen Tulpen gelegt. Der Hase hängt kopfüber mit seinen Karotten an einer Leine in der Höhle und dafür kuschelt sich die Fledermaus mit dem Spielzeug an den warmen Ofen. Ganz ähnlich geht es den anderen Tieren, so dass Manu nun auf einer Wolke schlafen darf, wo sie von Schoko- und Himbeereis träumt.
Ein Buch zum Phantasieträumen.
In der Nacht ...
von Helga Bansch
2013, Wiener Dom-Verlag (mittlerweile Tyrolia-Verlag), www.domverlag.at
ab 2 Jahren
Neuerscheinungen: Tierisch zahlreich
In der Bilderbücherei des Aladin Verlags (siehe auch Häschen in der Grube) ist soeben eine weitere Frühjahrs-Novität von Nadia Budde (siehe auch Auf keinen Fall will ich ins All!) erschienen. Von 0 bis 10 stellt sie außergewöhnliche Tiere vor, die allesamt eine Zahl in ihrem Namen (bzw. auf ihrem Körper) tragen und diverse Sportarten treiben. Wieder einmal beweist sie ihr außerordentliches Talent, skurillen Tieren ganz eigene Gefühle und Stimmungen einzuhauchen. Die passenden Reime eignen sich in diesem Buch wegen ihrer Komplexität allerdings nicht so gut wie bei den Vorgänger-Büchern zum Vervollständigen durch die Zuhörer.
Während die "Nullacht-Fünfzehn-Qualle" vom Wasser in den Sand treibt und dort verschwindet, trainiert dort auch der einsame "Einsiedler-Krebs" an seinen Gewichten und zwei "Zweihöckerige-Kamele" boxen in einem Ring. Danach geht es auf einen Baustumpf, wo drei "Drei-Finger-Faultiere" beim Skatspielen fast einschlafen. Viel aktiver erscheinen die vier "Vierpunktaaskäfer", die Tennis spiele oder die fünf "Fünfköpfigen Drachen", die beim Basketball gleichzeitig dribbeln und auf den Korb werfen können. Ganz elegant fahren die sechs "Sechs-Streifen-Langschwanz-Eidechsen" eine Formation mit ihren Einrädern und auch die sieben "Siebenschläfer" formen einen Kreis für ihre Spielbesprechung beim Rugby. Nun werden die Zahlenbilder immer voller: Acht "Achtarmige Kraken" fahren auf einem (achtförmigen) Rundkurs ein rasantes Autorennen und neun "Neunaugen" versuchen sich beim Baseballspiel (das neun Runden hat). Die zehn "Zehnender" (ein Jäger-Fachbegriff für Hirsche) mit Trikots von 1 bis 10 spielen Fußball gegen einen Jäger. Doch zu guter Letzt beenden unendlich viele Heuschrecken ihren Marathonlauf im Ziel: "Lieber ein Ende mit Schrecken ... als Schrecken ohne Ende!
Ein Buch zum Aktivsein.
Tierisch zahlreich
von Nadia Budde
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 4 Jahren
18. April 2014
Neuerscheinungen: Die Häschenschule - Der große Sammelband
Mit dieser Jubiläumsausgabe zum 90. Geburtstag der Häschenschule von Albert Sixtus und Fritz Koch-Gotha wünsche ich allen Bilderbücherwürmern "Frohe Ostern"! Erstmals sind hier alle drei Häschengeschichten aus dem Alfred Hahn´s Verlag in einem Sammelband vereint.
Als Einleitung in die Welt der Osterhasen, die unserer Menschenwelt in so vielem ähnelt, gibt es zuerst den Klassiker: "Die Häschenschule". Hasenhans und Hasengretchen gehen an einem Frühlingstag zur Schule, wo sie beten, allerlei über essbare Pflanzen und den bösen Fuchs erfahren und Ostereier bunt anmalen.
"Wer´s nicht kann, der darf auf Erden
nie ein Osterhase werden."
Nach der Pause gibt es noch eine Musikstunde, der Schulgarten wird gepflegt und zuletzt lernen die Häschen in der Turnstunde noch das Hakenschlagen. Das können sie auf dem Heimweg auch gleich anwenden, denn der böse Fuchs versucht sie anzulocken. Doch wohlbehalten kommen Hans und Gretchen nach Hause und stärken am Mittagstisch mit ihren Eltern.
Als nächstes folgt "Der Häschen-Schulausflug" für die Richard Heinrich die eingängigen Verse von Albert Sixtus bebildert hat. Als Start in die Ferien gibt es am Sonntag einen Schulausflug für alle Häschen und ihre Eltern zu einer Aussichtshöhe. Nach dem Trinken und Essen beim Dachswirt gibt es bekannte Kinderspiele: Topfschlagen, Sackhüpfen und Bockspringen. Mit einem Laternenumzug geht es am Abend wieder nach Hause und im Traum wird weitergewandert.
"Niemals kriegt man doch genug
von solch schönem Schulausflug!"
Zum Abschluss gibt es noch "Ein Tag in der Häschenschule" mit Reimen und Illustrationen von Anne und Rudolf Mühlhaus. Von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends wird der Tagesablauf von Fritz dem Hasen beschrieben und mit einer Uhr und einer bunten Zeichnungen pro Stunde bebildert. Der Tag beginnt mit dem Morgenlied eines Buchfinken "Tirili, Kiewitt, Kiewiet", zeigt Fritz in den verschiedenen Schulstunden und bei seinen Nachmittagsbeschäftigungen. Nach dem gemeinsamen Abendessen und dem Abendgebet schläft das Hasenkind schließlich ein.
Ein Buch zum gemeinsamen Ostervorlesen.
Die Häschenschule - Der große Sammelbuch
von Albert Sixtus (Text) und Fritz Koch-Gotha (Bild), sowie Richard Heinrich (Text) und Anne und Rudolf Mühlhaus (Text und Bild)
2014, Esslinger Verlag, Stuttgart, www.esslinger-verlag.de
ab 3 Jahren
11. April 2014
Neuerscheinungen: Wer kann das sein?
Der junge japanische Künstler Yusuke Yonezu hat seine Reihe von Pappbilderbüchern fortgesetzt mit einer neuen Variante der Klapp-Ratebücher. Dieses Mal dreht sich alles um bekannte Tiere (Maus, Hase, Ente, Affe, Schwein, Fuchs, Elefant), die sich zuerst nur von hinten zeigen. Nach dem Aufklappen zeigen sie sich dann in voller Größe von vorne und winken dem Betrachter lächelnd zu. Mit kurzen einführenden Texten, die jeweils mit der Frage aus dem Buchtitel beginnen: "Wer kann das sein?", werden die verschiedenen Charakteristika (z.B. Schwanzform oder Ohrengröße) hervorgehoben, bevor das Rätsel gelöst wird. Zum Abschluss zeigt sich ein runder Windelpopo: "Und wer ruft hier mit freundlicher Stimme?", der sich dann als Spielkamerad rausstellt. Ein großer Spaß für die Ganzkleinen, die gerade ihre ersten Tierlaute und Tiernamen lernen!
Ein Buch zum GuckGuckSpielen.
Wer kann das sein?
von Yusuke Yonezu
2014, michael neugebauer edition, Bargteheide, www.minedition.com
ab 1 Jahr
8. April 2014
Neuerscheinungen/Klassiker: Lotta zieht um
Der Verlag Friedrich Oetinger hat nun den Astrid-Lindgren-Klassiker "Lotta zieht um" (1962) erstmals als Bilderbuch mit den Original-Zeichnungen von Ilon Wikland (1971) herausgebracht. Heutzutage sind die Lindgren-Figuren bereits bestens bekannt aus dem Fernsehen oder von Merchandising-Produkten, doch die Kinderbücher sind meist noch zu wenig bebildert für die Aufnahmekapazitäten der Kinder im Bilderbuchalter. Daher gibt es bereits einige Bilderbuch-Versionen oder Vorlesebücher (siehe auch Weihnachten mit Astrid Lindgren) von Michel aus Lönneberga, Pippi Langstrumpf und auch Lotta aus der Krachmacherstraße, doch diese Geschichte über ihren Umzug in eine eigene Wohnung fehlte bisher.
Wer kennt den morgendlich Streit nicht über die Anziehsachen für das Kind?! Für die eigensinnige Lotta wird die Konfrontation mit ihrer Mutter zu einem handfesten Grund, sich von ihrer Familie unabhängig zu machen und auszuziehen. Glücklicherweise hat die Nachbarin Tante Berg einen Boden über dem Schuppen, in dem sich Lotta nun einrichtet. Dort findet sie allerlei alte Möbel, Geschirr und auch eine Puppe, so dass ihr Teddy (eigentlich ein Schwein) sogar das Puppenbett räumen muss. Am Abend wird es ihr doch zu einsam in der Dunkelheit, so dass sie sich sehr darüber freut, als sie von ihrem Papa zurück nach Hause geholt wird. Dort versöhnt sie sich mit ihrer Mutter und gewinnt schnell wieder ihren liebenswerten Dickkopf.
Ein Buch zum Trennen und Versöhnen.
Lotta zieht um
von Astrid Lindgren (Text) und Ilon Wikland (Bild)
aus dem Schwedischen von Thyra Dohrenburg: Lotta pa Brakmakargatan
2014, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Manche sind anders ...
Die deutsche Illustratorin Britta Teckentrup hat im Kunstbuch-Verlag Prestel ein wunderschönes "Such-Buch" für Kinder auf den Markt gebracht. Ihre bunten Tier-Collagen, die pro Tier eine Doppelseite füllen, hat sie mit Hilfe der digitalen Medien aus gedruckten Strukturen zusammengesetzt. Sie könnten auch gut ein ganzes Kinderzimmer schmücken - für jeden Geschmack ist etwas dabei: Vögel, Fledermäuse, Kamele, Seehunde, Schildkröten, Strauße, Pandas, Affen, Nashörner, Flamingos, Fische, Lemuren, Pinguine, Schmetterlinge). In diesem Buch geht es jedoch nicht nur um schönes Grafikdesign sondern darum, den jeweiligen "Außenseiter" (englischer Originaltitel: The Odd One Out) zu entdecken. Zu jedem Tier gibt es auch einen kurzen gereimten Text, der die Suche genauer definiert. Bei den Schildkröten (auch auf dem Cover) lautet die Anweisung wie folgt:
"Fast alle lächeln,
nur eine hat sich erschreckt.
Welche hat sich vor Angst
im Panzer versteckt."
So lernen die Kinder nebenbei einige spezielle Eigenschaften oder Eigenarten kennen, z.B. dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird. Zum Abschluss vereinen sich alle bereits vorgestellten Tiere mit einem "Neuankömmling". Das ist dann der Check, ob alle gut aufgepasst haben:
"Hier versammelt siehst du Tiere,
wirst sie sicher gleich erkennen.
Eins ist noch nicht dagewesen.
Kannst du es beim Namen nennen?"
Ein Buch zum Suchen und Finden.
Manche sind anders
von Brita Teckentrup (Bild)
aus dem Englischen von Birgit Franz: The Odd One Out
2014, Prestel Verlag, München, www.prestel.de
ab 3 Jahren
Neuerscheinungen: Das Mond-Ei
Der Übersetzer Salah Naoura (siehe auch Irgendwie Anders und Mein Haus ist zu eng und zu klein) hat ein Oster-Buch geschrieben, welches von Nina Hammerle farbenfroh illustriert wurde. Es macht einfach Spaß und fördert das kindliche Interesse am Weltraum und am Osterfest auf eine ganz eigene Art und Weise.
"Henriette glaubt nicht an den Osterhasen. Aber sie glaubt an außerirdische Weltraumhasen und an Raumschiffe."
Die Häsin Henriette liebt ihren Opa Erwin, der früher Astronaut war und eine Sternwarte hat. Dort guckt Henriette abends gerne nach den Sternen und sucht nach dem Planet der Hasen. Da sie nicht an den Osterhasen glaubt, erzählt ihr eines Tages die Lehrerin Frau Wander (eine Ratte), dass der Osterhase dann ganz traurig werde und sich hinter dem Mond verstecke. Doch das bezweifelt wiederum ihr Opa. Beim Nachschauen durch das große Fernrohr entdeckt Henriette plötzlich ein bunt gestreiftes Osterei im Weltraum und fliegt am nächsten Tag mit Opas roter Rakete ins All, um es zu fotografieren. Dort angekommen sieht sie nicht nur ganz viele bunte Eier sondern auch noch ein Raumschiff mit Weltraumhasen, genau wie in ihren Träumen. Diese formen Eier aus den Sternenkugeln und bespritzen sie anschließend mit vielen bunten Farben. Vor lauter Aufregung vergisst Henriettte jedoch das Fotografieren, so dass sie nach ihrer Rückkehr nichts beweisen kann. Dafür erscheint am Abendhimmel plötzlich anstelle des Monds ein bunt gestreiftes Mond-Ei und am nächsten Morgen findet Henriette Unmengen von Ostereiern im Gras und in den Büschen. "Ich glaub, die Weltraumhasen waren da."
Ein Buch für Opas und Enkelinnen.
Das Mond-Ei
von Salah Naoura (Text) und Nina Hammerle (Bild)
2014, ellermann im Dressler Verlag, Hamburg, www.ellermann.de
ab 4 Jahren
Neuerscheinungen: Der Bücherschnapp
"Jeder braucht eine Gutenachtgeschichte." So lautet der Untertitel von "Der Bücherschnapp" von Helen und Thomas Docherty, was ich als Motto für jede Familie nur unterstützen kann - viele Tipps und Tricks zu diesem Thema bietet die Website der Stiftung Lesen.
Das Kaninchen Elisa Braun, die Protagonisten des Buches, sieht es garnicht so wissenschatlich sondern will einfach nur den Bücherklau im Kaninchental stoppen. Denn die Waldtiere können ihren Kindern abends nichts mehr vorlesen, da ihre Bücher plötzlich wie von Geisterhand verschwinden. Auch Elisas Rotkäppchen wird ihr aus der Hand geschnappt. Daher nimmt sie eines Nachts all ihren Mut zusammen und stellt dem Dieb eine Falle. Dieser stellt sich dabei als ein kleines Tier "mit Schweif und Flügelchen und einer spitzen Nase" heraus, namens "Bücherschnapp", das niemanden zum Vorlesen hat. Das stimmt das Kaninchen so traurig, dass sie einen Plan fassen: Alle Bücher werden den Besitzern zurückgebracht und dafür darf der Bücherschnapp beim abendlichen Vorlesen zuhören.
Ein Buch zum Vorlesen.
Der Bücherschnapp
von Helen (Text) und Thomas (Bild) Docherty
aus dem Englischen von Dorothee Haentjes-Holländer: The Snatchabook
2014, ellermann im Dressler Verlag, Hamburg, www.ellermann.de
ab 4 Jahren
7. April 2014
Neuerscheinungen: Häschen in der Grube
Immer wieder bin ich erstaunt, wie manche Bücher ganz ohne Wörter auskommen und trotzdem, oder genau deswegen, unglaublich faszinierend sind, da sie den Blick noch mehr auf das Bild richten. Eines dieser Comic-Bücher "ohne Ton" ist "Häschen in der Grube" von Isabel Kreitz, welches nicht nur zu Ostern sondern das ganze Jahr über angeschaut werden kann. Es hat jedoch nichts mit dem allbekannten Kinderlied zu tun!
Die Bildergeschichte beginnt mit einem Unfall, als ein Häschen aus Versehen durch einen offenen Gullideckel in die unheimliche Unterwelt fällt. Auf der Suche nach einem Ausgang lauern dort unten diverse Gestalten, von denen man zuerst nur Schatten, leuchtende Augen, Zähne oder Schwanzspitzen sieht. Plötzlich wird es von einer Ratte von hinten angetippt, die schnell all ihre Freunde herbeiruft. Als lauter grellbunte (gefährliche?) Reptilien vor dem Tierchen auftauchen, fällt es vor lauter Schreck ins Wasser. In einer gefährlichen Rettungsaktion wird es in letzter Sekunde, zur Freude aller, von dem Krokodil gerettet. Gemeinsam begeben sie sich nun auf den Weg nach draußen, doch anstatt zur Sonne zurückzukehren, bleibt das Häschen doch lieber bei seinen neu gewonnen Freunden, um noch mehr Spaß zu haben.
Ein Buch zum Freundefinden.
Häschen in der Grube
von Isabel Kreitz
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 3 Jahren
1. April 2014
Neuerscheinungen: In der Nacht ...
"In der Nacht ..." von Magali Bonniol schleicht kein Osterhase durch den Garten sondern ein kleiner weißer Plüschhase. Die Französin hat eine herzerweichende Geschichte über zwei ungleiche Freunde in unserem heimischen Tierreich zu Papier gebracht mit traumhaften Nachtbildern.
Eines Nachts beschließt Benis weißer Plüschhase "ein wildes Kaninchen" zu sein und "im Mondschein" spazieren zu gehen, anstatt im Kinderbett zu schlafen. Bewaffnet mit einem spitzen Buntstift, um dem Fuchs in den Po zu pieksen, begibt er sich in den Garten und trifft als erstes auf Glühwürmchen, die ihn in den Gemüsegarten schicken, wo die "großen, wilden" Kaninchen gerade die Karotten fressen. Diese belächeln den Plüschhasen jedoch nur und lassen ihn links liegen, als plötzlich eine Füchsin auftaucht. Glücklicherweise schmeckt ihr das Plüschfell nicht, so dass die beiden stattdessen gemeinsam spazieren gehen. Als die Sonne aufgeht, klettert der kleine Hase zurück ins Bett, doch bevor er den anderen von seinem Abenteuer berichten kann, ist er schon eingeschlafen.
Ein Buch zum Träumen.
In der Nacht ...
von Magali Bonniol
aus dem Französischen von Seraina Staub: C´est la nuit!
2014, Orell Füssli Verlag, Zürich, www.ofv.ch
ab 3 Jahren
31. März 2014
Neuerscheinungen: Überraschung!
Die niederländische Künstlerin Mies van Hout (siehe auch Heute bin ich + Freunde) hat nun ein drittes wunderschönes Buch mit leuchtenden großformatigen Ölkreide-Bildern auf schwarzem Hintergrund geschaffen. Auf jeder Doppelseite verbindet sie einen Begriff (auf der linken Seite) mit einem Vogelbild (auf der rechten Seite) und erklärt so die Entwicklung vom Kinderwunsch bis zum Flüggewerden aus Sicht der Vogelmama.
Dieses Buch vermittelt hautnah die diversen Emotionen, die eine Mutter im Lauf der ersten Lebensjahre ihrer Kinder durchläuft: "wünschen, hoffen, erwarten, staunen, aufziehen, trösten, behüten, ärgern, genießen, zuhören, ermuntern, loslassen". Es eignet sich durch die starken Bilder und klaren Begriffe nicht nur zur Aufklärung im kleinen Familienkreis sondern auch in Kitas und Schulen. Außerdem regt es, wie die ersten beiden Bände, zum Nachmalen an.
Überraschung
von Mies van Hout
aus dem Niederländischen: Verrassing
2014, Aracari Verlag, Zürich, www.aracari.ch
ab 3 Jahren
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