Sebastian Meschenmoser, der Meister des Bunstiftes (siehe auch Der Fall Lori Plump) ist zurück und er hat zwei neue Tierfiguren mitgebracht: Gordon, den Pinguin, und Tapir. Diese lustige Geschichte über die zwei ungleichen Freunde (in bunten Bildern) hat auch eine traurige (pädagogische?) Seite (in Grautönen), die davon handelt, dass zwei Menschen, auch wenn sie sich mögen, nicht zusammenleben können. Trotzdem kann genau die Gegensätzlichkeit eine Freundschaft beflügeln.
Gordon, der sehr auf Ordnung bedacht ist, und Tapir, der das wilde Leben liebt, leben in einer Wohngemeinschaft. Wie so oft vermisst Gordon auf der Toilette das Klopapier, und findet dieses in Form von Lianen Zimmer seines Mitbewohners, das einem Dschungel ähnelt. Auch als Turban hat er es sich auf den Kopf gesteckt, während er genüsslich seinen karibischen Eisbecher futtert. Da wird es ihm zu bunt und er beschwert sich lauthals über das klebrige Obst, die lauten Vögel und den fehlenden Einsatz im Haushalt. Auch Tapirs Freundin, ein Nilpferd, das dauerhaft die Badewanne belegt, geht ihm gehörig auf den Geist. Das will Tapir nicht auf sich sitzen lassen und führt dem Pinguin dessen Eigenheiten vor: die übertriebene Ordnung im Vorratsschrank, die stinkenden Fischabfälle und den elitären Schach-Club. Über Nacht entscheidet sich Gordon auszuziehen, um seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, doch gleichzeitig lädt er Tapir ein, ihn in der neuen Wohnung zu besuchen: Es ist ein kühles Loft mit Designermöbeln. Im Gegenzug lädt Tapir den Pinguin zu einer rauschenden Dschungel-Party ein, bei der Gordon bis zuletzt ausgelassen feiert und zum krönenden Abschluss mit einem Klopapier-Turban zufrieden auf dem Sofa sitzt.
Ein Buch zum Freundschaftenpflegen.
Gordon und Tapir
von Sebastian Meschenmoser
2014, Esslinger, Stuttgart, www.thienemann-esslinger.de
ab 4 Jahren
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