27. Januar 2015

Herbst 2014: Verzeihung!


Selbst die Kleinen können schon eine Prise schwarzen Humor vertragen und verstehen, wie dieses Bilderbuch von Daniel Mirayes mit wenigen Worten beweist. Es ist sein erstes Werk als Autor und Illustrator, für welches er in den USA bereits mit Jon Klassen (siehe auch Das ist nicht mein Hut und Dunkel) verglichen wurde. Wir können gespannt sein, was von ihm noch folgen wird - im Juni 2015 wird sein neuestes Werk "Float" erscheinen.

Ein kleiner gelber Vogel mit einem großen schwarzen Schnabel sitzt zufrieden auf einer kleinen Insel. Plötzlich gesellen sich mit einem kurzen Ausruf von "Verzeihung!" allerlei Gesellen aus der Luft und aus dem Wasser dazu, so dass es immer enger wird und er immer mürrischer wird. Als der Fuchs ihnen auch noch aus der Ferne zuruft: "Verzeihung, aber ihr sitzt auf einem ..." flippt der Vogel schließlich aus und verscheucht alle: "Selber Verzeihung! Aber das ist mein Nest! Und was ihr sagen wollt, ist mir egal! Haut endlich ab!" Hätte er doch besser einmal zugehört, was der Fuchs zu sagen hatte, denn sein Nest entpuppt sich mit der einbrechenden Nacht als ein gefräßiges Krokodil, dass ihn mit Haut und Federn (bis auf eine einzige) mit einem lauten Rülpser und dem Ausruf "Verzeihung." verschlingt.

Ein Buch zum Zuhören.

Verzeihung!
von Daniel Mirayes
aus dem Englischen von Salah Naoura: Pardon me!
2014, ellermann im Dressler Verlag, Hamburg, www.ellermann.de
ab 3 Jahren

Herbst 2014: Ein Tiger schnarcht in meinem Bett


Der Niederländer Guido van Genechten (siehe auch Mit Papa allein zu Haus) widmet sich in seinem neuen Bilderbuch wieder einmal den Kindergarten-Kindern. Dieses Mal geht es um die eigenständige Bewältigung von Albträumen. Mit kurzen Texten und traumhaften Bildern, in denen nur die beiden Hauptfiguren, ein kleiner Junge im Schlafanzug und ein schlafender Tiger, aus den monochromen Hintergundbildern hervortreten, werden die Vorleser und Zuhörer "Mitten in die Nacht" (so lautet der niederländische Originaltitel) versetzt.

Eines Nachts spürt der kleine Junge plötzlich den heißen Atem eines Sibirischen Tigers, der sich in sein Bett gekuschelt hat und tief schläft. Ohne lange nachzudenken schleppt er die "große Miezekatze"die Treppe hinunter und nach draußen in Richtung des Zoos. Leider verpasst er den letzten Tierbus und ein Taxi fährt auch einfach weiter, so dass er das schwere schlafende Tier schließlich mit einem kleinen Einkaufswagen durch das offene Zootor fahren muss. Glücklicherweise sind keine weiteren Tiere ausgerissen - alle schlafen friedlich in ihren Gehegen - nachdem er letzte Woche erst das Nilkrokodil zurückbringen musste. Tatsächlich schafft es der Junge, den Tiger mit eigener Kraft in den leeren Käfig zu bugsieren. Dann schließt er sicherheitshalber zweimal ab und nimmt den Schlüssel mit nach Hause, um ihn dort unter sein Kopfkissen zu stecken. Endlich kann er in Ruhe wieder einschlafen, mit seinem Kuscheltierhasen im Arm.

Ein Buch zum Ruhig(ein)schlafen.

Ein Tiger schnarcht in meinem Bett
von Guido van Genechten
aus dem Niederländischen von Meike Blatnik: Midden in de Nacht
2014, Annette Betz Verlag, Berlin, www.annettebetz.de
ab 3 Jahren

Herbst 2013: Der Baum der Erinnerung


Britta Teckentrup (siehe auch Manche sind anders) hat ein wunderbar feinfühliges Buch über den Tod und das Gedenken an einen Verstorbenen verfasst. In Erinnerung an ihre Großmutter sind eingängige Bilder entstanden, die eine bunte Welt der schönen Erinnerungen schaffen, anstatt in der Trauer unterzugehen. Wieder einmal haben ihre Drucke der verschiedenen Tiercharaktere eine unglaubliche Lebendigkeit trotz ihrer Abstraktheit. Dank der häufig verwendeten Farbe Orange erkennen auch die jüngeren Zuhörer den Bezug zum Fuchs bereits anhand der Illustrationen. Die passenden ruhigen Texte runden das einzigartige Bilderbuch ab.

Der alte Fuchs geht am Ende seines glücklichen Lebens zu seinem Lieblingsplatz, einer Lichtung im Wald, um sich dort in den Schnee zu legen und "für immer" einzuschlafen. Während der Schnee sanft auf ihn fällt, entdecken ihn die andere Tiere des Waldes, seine Freunde, und erinnern sich gemeinsam an all die schönen Erlebnisse, die sie gemeinsam hatten. Die Eule, die Maus, der Bär, der Hase und das Eichhörnchen lassen lauter bunte Bilder in ihren Herzen erscheinen, denn: "Der Fuchs war freundlich und hilfsbereit zu allen Tieren gewesen." Während die Tiere weiterreden, wächst nach und nach ein orangener Baum (der Erinnerung) aus dem Schnee an Stelle des Fuchses. Schließlich ist er der größte Baum des Waldes und bietet allen Tieren Schutz, den jungen wie den alten. "Und so lebte der Fuchs in ihren Herzen weiter, für immer."

Ein Buch zum Erinnern.

Der Baum der Erinnerung
von Britta Teckentrup
aus dem Englischen: The Memory Tree
2013, arsEdition, München, www.arsedition.de
ab 3 Jahren

Herbst 2014: Billy feiert Geburtstag


Passend zu den Vorbereitungen für das anstehende Faschingsfest ist das vierte Buch von Catharina Valckx über den sprechenden Hamster Billy erschienen (siehe auch Pfoten hoch! und Billy bei den Indianern). Denn dieses Mal geht es um eine Kostümparty, die Billy angesichts seines Geburtstags veranstaltet. Ach wie gut, dass man sich hinter einer Verkleidung so gut verstecken kann. Da gibt es keine natürlichen Feinde mehr!

Billy liebt Haselnüsse über alles, doch an seinem Geburtstag wünscht er sich von seinem Vater außerdem ein "Verkleidefest". Der ist gleich begeistert von der Idee und macht sich an die Organisation, während Billy seine Freunde einlädt: Hans-Peter und Helmut, die Regenwurmbrüder, Josefine, die Maus, sowie den großen Büffel. Doch plötzlich ist Helmut verschwunden und Billy macht sich große Sorgen um den kleinen Regenwurm, als er das Baumhaus von Jack, dem Geier, betritt. Tatsächlich hat dieser ebenfalls Geburtstag und auf seinem Esstisch liegt Helmut, damit er nicht alleine feiern muss. Da hat Billy eine Idee, er lädt den scheuen Jack zu seinem Kostümfest ein, denn dort erkennt ihn keiner, und im Gegenzug bekommt er Helmut zurück. Gesagt getan und schon wird es Zeit für die Party. Billy hat sich als Katze verkleidet (siehe Buchcover) und feiert ausgiebig mit seinen Gästen, bis Helmut erneut verschwindet! Glücklicherweise finden sie ihn schlafend in den Armen eines Gespenstes (mit Vogelkrallen). Selbstverständlich verrät er niemandem, wer sich hinter dem Kostüm versteckt, und genießt auf den Schreck den Sternenhimmel bei einer gerösteten Haselnuss und seinem besten Freund Hans-Peter. "Daf ift der befte Geburpftag vom beften Hamfter der Welt."

Ein Buch zum Verkleiden.

Billy feiert Geburtstag
von Catharina Valckx
aus dem Französischen von Julia Süßbrich: La fete de Billy
2014, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 3 Jahren

Herbst 2014: Mama Muh geht schwimmen


Die Bilderbuchserie über die Kuh namens Mama Muh und ihre Freundin die Krähe, von Jujja Wieslander und Sven Nordqvist (den Erfinder von Petersson und Findus), geht in eine neue Runde. Der erste Band "Mama Muh schaukelt" erschien bereits 1993 auf Deutsch und hat seitdem viele Kinder erfreut. Dieses Mal hat sich die liebenswürdige Kuh in den Kopf gesetzt, das Schwimmabzeichen zu machen, und davon lässt sie sich nicht abbringen, auch nicht von der Krähe.

Gemeinsam mit ihrer Freundin Lina fährt Mama Muh mit dem Fahrrad ins Hallenbad, um zu rutschen und schwimmen zu lernen. Nachdem sie tatsächlich das Goldfisch-Schwimmabzeichen geschafft hat, ruht sie sich im Babybecken und in der Sauna aus. Nach der Rückkehr auf den Bauernhof zeigt sie der Krähe stolz das goldene Abzeichen. Statt sich darüber zu freuen, ist der Vogel traurig, da er selber nicht nass werden kann. Das stimmt auch die Kuh traurig und daher denkt sie sich gemeinsam mit Lina etwas Neues aus: das goldene Flugfisch-Abzeichen, für das man 25 Meter durch die Luft fliegen und einmal abtauchen muss. Voller Selbsbewusstsein zeigt die Krähe ihr Können in der Luft und führt vor den Augen der Kühe diverse Kunststücke auf. Stolz wie Oskar empfängt sie danach ihr Abzeichen.

Ein Buch zum Selbstvertrauen.

Mama Muh geht schwimmen
von Jujja Wieslander (Text) und Sven Nordqvist (Bild)
aus dem Schwedischen von Maike Dörries: Mamma Mu simmar
2014, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 4 Jahren

26. Januar 2015

Herbst 2014: Elmar und das Monster


Der mittlerweile 80-Jährige David McKee scheint ein unergründliches Reservoir an Geschichten über Elmar, den bunt karierten Elefanten, zu haben (siehe auch Elmar und Elmar besucht die Wale). Diesmal beweist der liebenswerte Elefant, der so anders aussieht als alle anderen Tiere, dass er nicht nur hilfsbereit sondern auch mutig ist.

Eines Morgens ertönt ein fürchterliches Gebrüll aus dem Urwald, so dass alle kleinen Tiere die Flucht ergreifen. Sowohl die Vögel als auch die Affen sind davon überzeugt, dass es ein Monster ist, doch Elmar spaziert einfach weiter. Als auch der Tiger und die Krokodile vor dem Gebrüll wegrennen, wird Elmars Interesse geweckt. Statt umzukehren geht er vorsichtig weiter. Sowohl der Löwe als auch die anderen Elefanten bekommen als nächstes Angst vor dem "Monster", doch Elmar lässt sich nicht beirren. Auf einer Lichtung entdeckt er schließlich ein kleines "wuscheliges blaues Etwas", das auf einem Felsen sitzt und weint. Aus Angst vor den Geräuschen der anderen Tiere traut sich Blaubert nicht auf den Heimweg und muss immer wieder laut brüllen. Da bietet ihm Elmar seine Hilfe beim Durchqueren des Urwaldes an und beweist sowohl den Tieren als auch Blaubert, dass sich keiner mehr fürchten muss. "Das war ganz schön dumm von euch allen - aber auch ganz schön lustig." Da müssen Blaubert und die Tiere selber lachen und begleiten die beiden einen Teil des Weges.

Ein Buch zum Mutigsein.

Elmar und das Monster
von David McKee
aus dem Englischen von Stefan Wendel: Elmer and the Monster
2014, Thienemann, Stuttgart, www.thienemann.de
ab 3 Jahren

Herbst 2014: Die Abenteuer von Lester und Bob


Ungleiche Freunde sind immer ein Buch wert, wenn sich die Meister des Bilderbuchs an dem Thema versuchen (siehe auch Gordon und Tapir). Ole Könnecke hat ein wunderbares Paar geschaffen: die schnatternde Ente Lester und den geruhsamen Bären Bob. Nach einer kurzen Einleitung in die beiden Charaktere folgen sechs Abenteuer über die verzwickte Freundschaft, die für Zuhörer und Leser jeden Alters eine besondere Komik hat. Auf der linken Seite steht immer der kurze Textblock und ein buntes Comic-Bild füllt die rechte Seite. Der hintergründige Charme der Texte kann erst durch die Verbindung zum Bild verstanden werden.

In dem ersten Abenteuer mit dem Titel "Lester spielt mit" schminkt sich der furchtlose Lester als Krokodil (ganz grün), um mit den Krokodilen, die den Bouleplatz belegt haben, zu spielen. Alles geht gut, bis es anfängt zu regnen und der skeptische Bob, der den Regen vorhergesagt hatte, recht bekommt. Langsam wird Lester durch die Regentropfen wieder sichtbar zu einer Ente und nur sein schneller Spurt rettet ihn vor den gefrässigen Mitspielern. "Das Lester ein Boulespieler von Weltformat ist, wusste Bob. Aber dass er auch noch wahnsinnig schnell laufen kann, ist ihm neu."

Dass Bob ein guter Kuchenbäcker ist und Lester ein leidenschaftlicher Kuchenesser zeigt sich in den folgenden Geschichten. Nicht immer ist der Bär zu Beginn darüber erfreut, aber am Ende spielt ist er immer glücklich darüber, seinem (hungrigen) Freund helfen zu können. "Es ist gut, einen Freund wie dich zu haben", sagt Lester und das findet Bob auch. Doch auch die Ente kann dem Bären helfen, indem sie ihm das richtige Kostüm für eine Preisverleihung zeigt (einen Cowboyhut mit gepunktetem Tuch!) oder ihn mit seiner "Schlechte-Laune-Maske" aufheitert. Nachdem die Ente Dank einiger Lufballons von dem Bären am Ende des vorletzten Abenteuers plötzlich in die Lüfte steigt, landet sie zum Abschluss des Buchs glücklicherweise wieder auf der Erde, auch wenn es mitten in Bobs Schneente ist. Hauptsache der Freund ist wieder da. Ende gut ... alles gut ... so kann es weitergehen.

"Gleich werden die beiden Freunde Schokoladenkuchen essen und Lester wird spannende Geschichten erzählen und Bob wird ihm kein Wort glauben. Bob ist froh, dass Lester wieder da ist."

Ein Buch zum Freundschaftenpflegen.

Lester und Bob
von Ole Könnecke
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 5 Jahren

Herbst 2014: Gordon und Tapir


Sebastian Meschenmoser, der Meister des Bunstiftes (siehe auch Der Fall Lori Plump) ist zurück und er hat zwei neue Tierfiguren mitgebracht: Gordon, den Pinguin, und Tapir. Diese lustige Geschichte über die zwei ungleichen Freunde (in bunten Bildern) hat auch eine traurige (pädagogische?) Seite (in Grautönen), die davon handelt, dass zwei Menschen, auch wenn sie sich mögen, nicht zusammenleben können. Trotzdem kann genau die Gegensätzlichkeit eine Freundschaft beflügeln.

Gordon, der sehr auf Ordnung bedacht ist, und Tapir, der das wilde Leben liebt, leben in einer Wohngemeinschaft. Wie so oft vermisst Gordon auf der Toilette das Klopapier, und findet dieses in Form von Lianen Zimmer seines Mitbewohners, das einem Dschungel ähnelt. Auch als Turban hat er es sich auf den Kopf gesteckt, während er genüsslich seinen karibischen Eisbecher futtert. Da wird es ihm zu bunt und er beschwert sich lauthals über das klebrige Obst, die lauten Vögel und den fehlenden Einsatz im Haushalt. Auch Tapirs Freundin, ein Nilpferd, das dauerhaft die Badewanne belegt, geht ihm gehörig auf den Geist. Das will Tapir nicht auf sich sitzen lassen und führt dem Pinguin dessen Eigenheiten vor: die übertriebene Ordnung im Vorratsschrank, die stinkenden Fischabfälle und den elitären Schach-Club. Über Nacht entscheidet sich Gordon auszuziehen, um seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, doch gleichzeitig lädt er Tapir ein, ihn in der neuen Wohnung zu besuchen: Es ist ein kühles Loft mit Designermöbeln. Im Gegenzug lädt Tapir den Pinguin zu einer rauschenden Dschungel-Party ein, bei der Gordon bis zuletzt ausgelassen feiert und zum krönenden Abschluss mit einem Klopapier-Turban zufrieden auf dem Sofa sitzt.

Ein Buch zum Freundschaftenpflegen.

Gordon und Tapir
von Sebastian Meschenmoser
2014, Esslinger, Stuttgart, www.thienemann-esslinger.de
ab 4 Jahren

Herbst 2014: Familie Maus im Schnee


Leider ist der Schnee vom Wochenende bei uns nicht liegen geblieben, aber dafür wurde dieses herrlich nostalgische Buch (die japanische Originalausgabe erschien bereits vor 30 Jahren) vorgelesen beim Anblick der fallenden Schneeflocken. Die bunten großformatigen Zeichnungen und die gereimten Zweizeiler von Kazuo Iwamura sind zeitlos und erfreuen Klein und Groß. Familie Maus, bestehend aus Opa, Oma, Papa, Mama und den 10 Mäusekindern, ist eine gut funktionierende Großfamilie, in der jeder seine Aufgaben hat und in der mit viel Liebe gebastelt und gekocht wird. Doch auch das vergnügliche Spielen darf nicht fehlen!

"Draußen ist es bitterkalt
und der Sturm braust durch den Wald.
Ja nun ist es Winterzeit,
und es schneit und schneit und schneit."

Familie Maus lebt in einer Höhle unter einem dicken Baum. Dort haben Sie es trotz der kalten Jahreszeit warm und gemütlich. Ganz fleißig bauen sie Schlitten, basteln an einem Brettspiel und machen Hefeklöße. Nach dem gemeinsamen Essen wird erst einmal das neue Spiel ausprobiert (oder geschlafen), aber mit den ersten Sonnenstrahlen geht es raus in den Schnee. Die Schlittenfahrt an der frischen Luft erfreut alle, auch wenn es kleine Unfälle gibt, doch dann beginnt es wieder zu schneien und die Familie geht zurück ins warme Heim.

"Dieser Tag hat´s voll gebracht!
Mäuseschneemann, gute Nacht!"

Ein Buch zum Wohlfühlen.

Familie Maus im Schnee
von Kazuo Iwamura
aus dem Japanischen von Hana Christen und Rose Pflock: Juyonhiki no Samui Fuyu
2014, NordSüd Verlag, Zürich, www.nord-sued.com
ab 3 Jahren

20. Januar 2015

Herbst 2014: Das große Lieselotte Geschichtenbuch


Auf Grund des großen Erfolgs von Alexander Steffensmeiers Geschichten rund um die Kuh Lieselotte (siehe Lieselotte sucht, Lieselotte ist krank und Lieselotte macht Urlaub) hat der Verlag Fischer Sauerländer nun den ersten Sammelband mit den beliebtesten Abenteuern herausgebracht: Lieselotte lauert, Lieselotte sucht einen Schatz und Lieselotte bleibt wach. Wer die Bilderbücher über die ungewöhnliche Kuh, die gerne Post austrägt, noch nicht kennt, sollte sich dieses Geschichtenbuch dringend besorgen.

Das große Lieselotte Geschichtenbuch
von Alexander Steffensmeier
2014, Fischer Sauerländer, Frankfurt, www.fischerverlage.de
ab 3 Jahren

Herbst 2014: Lieselotte sucht


Die Kuh Lieselotte ist wieder da (siehe auch Lieselotte ist krank), mit einem neuen Bilderbuch rund um ihre Lieblingsbeschäftigung: das Austragen von Post. Wieder einmal ist es Alexander Steffensmeier gelungen, eine runde Geschichte zu Papier zu bringen, die Vorleser und Zuhörer erfreut und zum Lachen bringt. In seinen lebhaften Bildern können immer wieder neue Details entdeckt werden, so dass es niemals langweilig wird.

Lieselotte und der Postbote haben viel zu tun. Eine große Menge an Paketen muss ausgeliefert werden und mit dabei ist auch eines für die Bäuerin. So klappern sie reihum die Bewohner des Dorfes ab: Onkel Erwin, den Tierarzt, die Bürgermeisterin, den Wirt vom Gasthaus, Kieselkötters Käthe und auch für den Postboten ist eines dabei. Nachdem die Bäuerin Zucker zum Marmeladekochen eingekauft hat, entdeckt sie plötzlich neben dem Traktor ihr Paket und freut sich. Nun ist der Leser einen Schritt voraus, denn gleichzeitig stellen der Postbote und Lieselotte auf dem Bauernhof fest, dass sie das Paket für die Bäuerin verloren haben. Schnell kehren sie zurück ins Dorf zu allen bisherigen Empfängern, um es zu suchen. Selbstverständlich finden sie auch im Postamt nicht das gesuchte Paket mit den Einmachgläsern. Da hat die Kuh eine Idee: Sie sammeln bei allen Dorfbewohnern Gläser ein, leeren und spülen diese und verpacken sie in einen neuen Karton. Als sie diesen bei der Bäuerin ausliefern, freut sie sich über das Geschenk der beiden und klärt darüber auf, dass sie das ursprüngliche Paket bereits gefunden habe. Da sind die Postausträger verdutzt, aber sie freuen sich über die angebotene Stärkung mit Erdbeermarmelade, auch wenn sie schon satt sind vom Leeren der neuen Gläser.

Ein Buch zum Postspielen.

Lieselotte sucht
von Alexander Steffensmeier
2014, Fischer Sauerländer, Frankfurt, www.fischerverlage.de
ab 3 Jahren

Herbst 2014/Klassiker: Wir Kinder aus Bullerbü


Ähnlich zu den Pippi-Langstrumpf-Bänden, die bereits mit farbigen Bildern von Katrin Engelking neuaufgelegt wurden, folgt nun auch die erste Geschichten-Sammlung aus Bullerbü (1947 erstmals in Schweden erschienen). Es scheint, als kämen die Astrid Lindgren Klassiker dadurch der heutigen Kinder-Welt näher und werden den eifrigen Zuhörern deutlicher und menschlicher vor Augen geführt. Natürlich bedingt dies auch, dass ein jüngerer Zuhörerkreis Zugang zu diesen Geschichten findet, auch wenn die Protagonisten bereits 7 Jahre und älter sind.

Auf dem Nord-, Mittel- und Südhof in dem Dorf Bullerbü wohnen viele, fast gleichaltrige, Kinder. Aus der Sicht von Lisa, einem 7-jährigen Mädchen mit zwei älteren Brüdern, wird der Alltag in dem dörflichen Idyll in Schweden beschrieben. Einmal quer durchs Jahr werden die Ereignisse und Abenteuer beschrieben, die trotz einiger Überraschungen eigentlich immer gut ausgehen. Es beginnt mit Lisas 8. Geburtstag, an dem sie ein eigenes Zimmer bekommt und endet mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest und dem Ausruf: "Oh, wie haben wir es schön in Bullerbü."

Ein Buch zum Gernhaben.

Wir Kinder aus Bullerbü
von Astrid Lindgren (Text) und Katrin Engelking (Bild)
aus dem Schwedischen von Else Hollander-Lossow: Alla vi barn i Bullerbyn
2014, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 5 Jahren

Herbst 2014: Das kleine Farben-Einmaleins (Mehrsprachige Ausgabe)


Im Rahmen des österreischischen Buchstart-Programms zur frühen Leseföderung (ähnlich zum deutschen Lesestart-Programm) entstand diese mehrsprachige Ausgabe des "kleinen Farben-Einmaleins". Neben der deutschen Fassung, die bereits 2012 herausgebracht wurde, gibt es nun auch Texte auf Kroatisch-Bosnisch-Serbisch-Montenegrinisch, Türkisch, Italienisch und Englisch, die nicht einer wortwörtlichen Übersetzung entsprechen sondern vielmehr eine literarische und kulturelle Ebene der jeweiligen Sprache darstellen. Damit wird nicht nur das frühe Lesen gefördert sondern auch die Auseinandersetzung mit einer anderen Sprache und einem anderen Kulturkreis: ein wirklich hervorragender Beitrag zur Integration zu einem frühen Zeitpunkt im Leben!
Inhaltlich geht es bei den Bildern und Reimen, um die Einführung der Farben und Zahlen von 1 bis 7. Dies geschieht mit Hilfe von einem kleinen (weißen) Menschenkind und von diversen bekannten Tieren. Auf jeder Doppelseite wird der Zuhörer und Zuschauer Dank der vielschichtigen Bilder eingeladen, weitere Geschichten zu entdecken.

"1 mal Weiß schlüpft aus dem Bett,
berührt den Boden seiner Welt
mit Katze, Frosch und einem Buch,
ins Zimmer strömt Kakogeruch."

In der ersten Szene steigt das Kind in seinem weißen Schlafanzug aus dem Bett mit einem Buch unterm Arm und einem Spielzeug-Frosch in der Hand, während die Hauskatze zuschaut und der Kuschel-Löwe am Bücherregal lehnt. In einem Hausschuh streckt und reckt sich die kleine Maus, die von nun an einen roten Faden durch alle Seiten darstellt. Mit der 2 werden gelbe Löwen vorgestellt, mit der 3 folgen grüne Frösche und mit der 4 erscheinen die rosaroten Flamingos. 5 schwarz und weiße Katzen und 6 blaue und violette Hühner vervollständigen das Bild. Zum Abschluss fliegen das Kind und die Tiere auf Büchern durch eine rote Traumwelt.

"Wunderschönes Rot mal 7
wird durch deine Träume fliegen,
schwebend auf Geschichtenseiten
durch die Nacht zum Morgen gleiten."

Ein Buch zum gemeinsam Lesen und Träumen.

Das kleine Farben-Einmaleins (Mehrsprachige Ausgabe)
von Reinhard Ehgartner (Text) und Helga Bansch (Bild)
2014, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck, www.tyrolia-verlag.at
ab 3 Jahren

Herbst 2014: Eine lange Straße lang


Endlich ist das erste Bilderbuch des kanadischen Designers und Illustrators Frank Viva auf Deutsch erschienen. Auf Anhieb schaffte er es mit der englischen Originalausgabe auf die Liste der "The New York Times – 10 Best Illustrated Books of 2011" und ließ seitdem zwei weitere folgen (siehe A Long Way Away und Young Frank, Architect). Seine Cover für den New Yorker und die Illustrationen für die New York Times sind bei vielen Erwachsenen beliebt, so dass auch seine Bilderbücher ein ähnliches Publikum erreichen. Die deutsche Ausgabe wurde vom Diogenes Verlag sehr edel herausgebracht: Sowohl der Schutzumschlag, die durchgängig gefärbten Seiten und die lackierte Straße sind herausragend, so dass es auch als Kunstbuch behandelt werden könnte. Gleichwohl überzeugen die eingängigen Bilder mit deutlichem "Retro-Charme" und die lebhafte Geschichte des Fahrradliebhabers Viva auch (und insbesondere) Kinderherzen.

"Eine lange Straße lang ..." macht sich der Radfahrer auf seinen rasanten Weg: von einem Wäldchen am Meer, bergauf, an einer kleinen Stadt vorbei und wieder bergab. Auf der Strecke wird er von diversen Tieren begleitet (Schmetterling, Schnecke, Vogel) und von lauter Menschen gegrüßt (Traktorfahrer, Badender). Dann geht es in einen dunklen Tunnel, wieder hinaus und in die große Stadt hinein: über eine Brücke und an Läden vorbei, bis ihn ein Apfel auf der Straße zum Halten zwingt. Doch im Anschluss daran geht es immer schneller bis zu seinem Ausgangspunkt, wo mittlerweile der Mond aufgegangen ist und eine Fledermaus ihre Runden zieht.

Ein Buch zum Mitradeln.

Eine lange Straße lang
von Frank Viva
aus dem Englischen: Along a long road
2014, Diogenes Verlag, Zürich, www.diogenes.ch
ab 3 Jahren

13. Januar 2015

Extra: Der Karneval der Tiere


Bereits 2002 erschien das erste Musikbilderbuch "Der Karneval der Tiere" (mit Begleit-CD) von dem österreichischen Musiker (und Erzähler)  Marko Simsa im Annette Betz Verlag. Doch nun ist dem Verlag eine herausragende "Neuauflage" gelungen mit der Neueinspielung der Musik von der Camerata Wien (2013) und den Phantasie anregenden Illustrationen von Ulrike Möltgen (siehe auch Die Weihnachtsgeschichte). Während die Kinder (und Erwachsenen) der wunderbaren klassischen Musik und der kindgerechten Geschichte lauschen, können sie in den bunten Collagen aus Papierschnipseln, Wollfäden, Buchstaben und Zahlen immer wieder neue Bezüge entdecken und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Zum Abschluss erläutert Simsa anhand von Klangbeispielen alle Instrumente, die an dem Konzert beteiligt waren.

"Zwei Affenkinder sind schon riesig aufgeregt: Heute wird der Karneval der Tiere gefeiert!"

Das bunte Programm für die anwesenden Tierkinder beginnt mit dem würdevollen Auftritt der Löwen, dann folgen die verrückten Hühner und Hähne und die wilden Eseln. Der langsame Tanz der Schildkröten wird von dem "Stampfertanz" der Elefanten abgelöst und bei der anschließenden Känguru-Aufführung werden sogar die anwesenden Affenkinder einbezogen. Nach den Fischen starten die Esel mit ihrem Chor, bevor die Kuckucke und Vögel einstimmen. Die ganze Affenfamilie spielt Klavier und Xylofon, bevor der Schwan als letztes alleine auftreten darf. Als Höhepunkt des Karnevals kommt das wilde Finale mit allen Künstlern - die Tierkinder sind am Ende vollkommen erschöpft.

"Es war wirklich ein schönes Fest."

Ein Buch zum Lauschen und Genießen.

Der Karneval der Tiere
von Marko Simsa (Texte und CD) und Ulrike Möltgen (Bild)
2014, Annette Betz Verlag, Berlin, www.musikbilderbuch.de
ab 4 Jahren

12. Januar 2015

Herbst 2014: Zehn kleine Hexenkinder


Erhard Dietl, der Erfinder der Olchis, hat sich mit dem Autor Uwe-Michael Gutzschhahn zusammengetan, um eine sehr gelungene Variation des Abzählreims "Zehn kleine ..." in Buchform herauszubringen. Statt der ursprünglichen "Negerlein" sind es die allseits beliebten Hexen(kinder), welche lauter Unsinn machen und dafür nach und nach von den Buchseiten verschwinden müssen. Dietls bunte Bilder bringen die an sich tragischen Unfälle auf eine lustige Art und Weise zu Papier. Auf jeder Doppelseite wird links die jeweilige Zahl in Ziffernschreibweise eingeführt und das Hexenkind noch wohlbehalten gezeigt, welches sich in der Szene auf der rechten Seite verabschieden muss. Vierzeilige Reime bilden den dazu passenden Text. Die zuhörenden Kinder können neben dem Spaß an der Geschichte lernen, von 10 bis 1 runterzuzählen, und die vorlesenden Erwachsenen können an der ein oder anderen Stelle einfließen lassen, was z.B. passiert, wenn man mit Feuer spielt (siehe auch Alle Kinder).

"10 kleine Hexenkinder
tanzten um die Bäume.
Das eine sah vor Schwärze nichts,
da waren´s nur noch neune."

Ein weiteres Hexenkind fängt Feuer mit seinem Hut, eins verwandelt sich in einen Frosch und das nächste in eine Fliege. Dann wird ein Kind von einem Molch gebissen und das folgende stürzt mit einem zerbrochenen Besen ab. Ein Hexenkind traut sich nicht über einen Abgrund, das andere schrumpft beim Hexen und das vorletzte springt in ein Kellerloch. Ganz allein begibt sich das letzte Kind zum Beichten auf den Arm seiner Mama, welche glücklicherweise den passenden Spruch kennt, um alle Spielfreundinnnen wieder herbeizuzaubern.

Ein Buch zum Reimen und Zaubern.

Zehn kleine Hexenkinder
von Uwe-Michael Gutzschhahn (Text) und Erhard Dietl (Bild)
2014, Bastei Lübbe AG, Köln, www.boje-verlag.de
ab 3 Jahren

Frühjahr 2014: Aldo und der Sommer


Kein Schnee und keine Sonne weit und breit, da kann man schon mal vom Sommer träumen! Bei der grünen Echse Aldo, entworfen von der Französin Magali Bonniol (siehe auch In der Nacht ...), läuft es meist anders als geplant, aber trotzdem genießt sie in drei kurzen Geschichten die warme Jahreszeit mit ihrer Freundin Josette.

In der ersten Geschichte sucht Aldo verzweifelt einen Ort, um sich in Ruhe zu sonnen. Zuerst liegt er in einer Ameisenstraße, dann auf einem Maulwurfhügel, bis er schließlich am Teich von einer Libelle aufgeschreckt wird. Mittlerweile ist die Sonne untergegangen und traurig will er sich auf den Heimweg machen. Doch Josette, die Fröschin, zeigt ihm, wie geruhsam ein "Mondbad" auf einem Seerosenblatt im Teich sein kann.

Aldo plant, einen Johannisbeerkuchen für Josette zu backen und macht sich an die Ernte der Beeren. Nach ein Paar kleinen Problemen hat er endlich seinen Korb voll, doch auf seinem Heimweg trifft er auf eine kleine Maus und eine Schneckenfamilie, die allesamt davon kosten dürfen. Als er zufällig an Josettes Haus vorbeikommt ist nur noch eine Beer übrig. Da hat Josette einen hervorragenden Einfall: Sie dekoriert ihren frisch gemachten Fliegenkuchen damit und teilt diesen mit Aldo.

In der letzten Geschichte möchte Aldo einen Spaziergang mit Josette machen und malt sich alles in bunten Bildern aus. Als er seine Freundin nicht zu Hause antrifft, folgt er ihren Spuren: zum Brombeerstrauch, zum Teich, auf den Hügel und zum Haselnussbaum. Dies ist genau der Weg, den er geplant hatte, doch nun hatte sie ganz ohne ihn Spaß. Traurig macht er sich auf den Heimweg, als es auch noch zu regnen beginnt. Doch dann entdeckt er Josette in seinem Haus: Sie hat Feuer und ein Schaumbad gemacht, um dort gemeinsam mit ihm die gesammelten Nüsse zu essen.

Ein Buch zum Freundschaftgenießen.

Aldo und der Sommer
von Magali Bonniol
aus dem Französischen von Seraina Staub: Aldo
2014, Orell Füssli Verlag, Zürich, www.ofv.ch
ab 3 Jahren

Bildersachbuch: Kritzl & Klecks


Eine wunderbare "Entdeckungsreise ins Land des Zeichnens & Malens" bietet dieses außergewöhnliche Kunst-Bilderbuch von Verena Ballhaus (Schöpferin von Herrn Kritzl) und Renate Habinger (Schöpferin von Frau Klecks). Die beiden Illustratorinnen führen anhand einer kurzen Geschichte über Herrn Kritzl (der gezeichnet wurde) und Frau Klecks (die gemalt wurde) in die verschiedenen Zeichen- und Maltechniken ein und animieren Kinder und Erwachsenen, es ihnen nachzumachen. Auf 46 Ausklappseiten zeigen sie, mit welchen Farben und Materialien eine bunte Phantasiewelt gestaltet werden kann.

"Hallo, Herr Kritzl", sagt Frau Klecks. "Darf ich Sie einladen Frau Klecks?", fragt Herr Kritzl.

 Es beginnt mit dem Druck des Klecks-Hauses in Monotypie (Einmaldruck), dann werden diverse Stifte eingeführt, um einen reich gedeckten Frühstückstisch und Spaghettivariationen auf Papier zu bringen. Weiter geht es mit einer grünen Wiese, die Herr Kritzl mähen muss, sowie einer Rennstrecke, auf der Frau Klecks Rollschuh läuft. Der erste Tag endet mit einem gemeinsamen Theaterbesuch und einer tief blauen Stunde. Collagen, Ölpastellkreide und viele andere Techniken und Materialien füllen den zweiten Tag und stellen sowohl Bunt, den Hund, als auch Kratze, die Katze, vor. Das Buch endet nach dem Aufräumen mit der Aufforderung zum Ausprobieren. Vielleicht gibt es demnächst Band 2 ... dies fordern jedenfalls die Tiere im Abspann!

Ein Buch zum Zeichnen und Malen.

Kritzl & Klecks
von Verena Ballhaus und Renate Habinger
2014, Residenz Verlag, A-St. Pölten - Salzburg - Wien, www.residenzverlag.at
ab 4 Jahren

Herbst 2014: Schnecke, wo bist du?


In der Reihe von Tomi Ungerers Such-Bilderbüchern (siehe auch Na so was? und Schuh, wo bist du?), die bereits in den 60er Jahren in den USA erschienen sind, hat Diogenes soeben den dritten Band herausgebracht. Dieses Mal soll sich der Betrachter auf die Suche nach den versteckten Schneckenhäusern machen, ganz nach dem Motto des Titels: "Schnecke, wo bist du?". In seinem unnachahmlichen Stil und Charme öffnet der weltbekannte Illustrator unsere Augen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Trotz des kleinen Buchformats beeindrucken seine klaren bunten Bilder.

Der Soldat mit dem leuchtenden Blasinstrument macht den Anfang und bei der weiteren Suche entdecken wir lauter ungeahnte Schnecken: in den Wellenkämmen, den Pfeifenkringeln, den Spuren einer Eiskunstläuferin etc.. Die Antwort auf die Frage gibt das Tierchen (mit vier Fühlern!) ganz zum Schluss: "hier bin ich".

Ein Buch zum Suchen und Finden.

Schnecke, wo bist du?
von Tomi Ungerer
aus dem Englischen: Snail, where are you?
2014, Diogenes Verlag, Zürich, www.diogenes.ch
ab 3 Jahren

Extra: Petting Zoo Memo Game


Der Illustrator Christoph Niemann (siehe auch Der Kartoffelkönig) hat für den Gestalten Verlag ein wunderbares Memo-Spiel mit 36 außergewöhnlichen Streichelzoofiguren aus seiner Petting Zoo App entwickelt. Für die App entwarf er diverse Zootiere, die von dem Nutzer durch Streicheln auf einem Touch Screen verändert werden können. Alle Spielkarten basieren auf einfachen schwarzen Strichzeichnungen, die unglaublich prägnant sind, mit einfarbigen Hintergründen, die das Abspeichern beim Spielen erleichtern. Der Wandel der analogen Zeichnungen in eine digitale App und zurück in ein analoges und bedächtiges Spiel ist wunderbar gelungen. Es eignet sich für Kinder und Erwachsene gleichermaßen und ist eine angenehme Abwechslung zu den sonstigen "kindgerechten" Memory-Spielen auf dem Markt.

Ein Spiel zum Gemeinsam-Spaß-Haben.

Petting Zoo Memo Game
von Christoph Niemann
2014, Gestalten Verlag, Berlin, www.gestalten.com
ab 3 Jahren