2. November 2017

Herbst 2016: Ganz weit weg


Nach dem Erfolg von Eine lange Straße lang hat der Grafikdesigner Frank Viva nun ein zweites seiner Kinderbücher auf Deutsch herausgebracht: "Ganz weit weg" (A long way away). Sofort wurde er dafür von der Stiftung Buchkunst belohnt mit der Auszeichnung, eines der schönsten deutschen Bücher 2017 zu sein. Das ist ganz sicher aus grafischer und produktionstechnischer Sicht verdient. Der Umschlag mit dem Lackdruck und die durchgefärbten Seiten haben eine wunderbare Haptik und Optik und machen das Lesen zu einem wahren Erlebnis. Das kann kein eBook leisten. Doch muss hier die Frage gestellt werden, wer mehr von dem Inhalt des Buches hat: der erwachsene Vorleser oder der kindliche Zuhörer/Zuschauer? Von einem "Jo-Jo-Buch" wird in der  Jurybegründung geredet, denn das Buch kann immer wieder von oben nach unten und dann wieder von unten nach oben gelesen werden. Wahrscheinlich kann ein Leser diese Freiheit genießen, doch die Bilder sehen, egal aus welcher Richtung vorgelesen wird, immer gleich aus.

Zur eigentlichen Geschichte: Ein außerirdisches Wesen verabschiedet sich von seiner Familie und tritt einen langen Weg an durch den Weltraum bis zur Erde (Achtung, hier erscheint Frank Viva der Radfahrer wie in Eine lange Straße lang), wo er bis in die Tiefsee taucht. Nun kann die Reise auch wieder aus der Tiefsee bis zurück in den Weltraum angetreten werden, je nach Belieben.

Ein Buch zum Eintauchen und Aufsteigen.

Ganz weit weg
von Frank Viva
aus dem Englischen: A long way away
2016, Diogenes Verlag, Zürich, www.diogenes.ch
ab 3 Jahren

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