27. April 2014

Neuerscheinungen: Vorsicht, Krokodil


Hier kommt eine Vorleseempfehlung für alle Väter, die statt eines "Langweilpapas", der am Computer sitzt und mit dem Handy telefoniert, lieber "bester Papa der Welt" sein wollen. Dieses Mal hat sich die schwedische Ausnahme-Zeichnerin Eva Eriksson (siehe auch Mein Herz hüpft und lacht) mit der jungen Autorin Lisa Moroni zusammengetan für ein Bilderbuch über die wunderbare kindliche Imagination.
Tora und ihr Papa wollen im Urlaub in den Wald fahren und dort "zwischen wilden Tieren" zelten. Doch bis es soweit ist, muss ihr Papa erst einmal ein paar langweilige Dinge erledigen am Computer, Handy und im Supermarkt: "Langweilpapa". Doch nach einer "superlangen" Autofahrt geht die Wanderung endlich los, auch wenn Tora zu Beginn keine Tiere finden kann. Plötzlich entdeckt sie eine Schlange, eine Herde Giraffen, einen Löwen, einen Hügel voller Flusspferde, Trolle und Elfen, doch Papa hat dafür gerade keine Augen. Doch kurz vor ihrem Ziel wird er noch von einem Krokodil angegriffen und Tora muss ihn retten. Endlich können sie sich an ihrem Zeltplatz bei Würstchen stärken und in Ruhe gemeinsam dem Seeungeheuer (das nur Fischstäbchen mag) zuschauen. Nun ist es Zeit zum Schlafengehen: "Und Gute Nacht, bester Papa der Welt."

Ein Buch zum Wildetierebesiegen.

Vorsicht, Krokodil
von Lisa Moroni (Text) und Eva Eriksson (Bild)
aus dem Schwedischen von Ole Könnecke: Se upp för krokodilen!
2014, Moritz Verlag, Frankfurt, www.moritzverlag.de
ab 4 Jahren

Neuerscheinungen: Herr Schnuffels


David Wiesner, der begnadetete US-amerikanische Illustrator, hat ein neues wunderbares Bilderbuch herausgebracht, das beinahe ohne Text auskommt - sieht man einmal von der Sprache der Außerirdischen ab! Große und kleine "Leser" werden viel Spaß beim Entziffern dieser Bildergeschichte haben und können danach  ihr eigene Geheimsprache entwickeln.
Herr Schnuffels, der Hauskater, langweilt sich mit seinem Spielzeug, bis er plötzlich bemerkt, dass Leben in seinem silbernen Raumschiff steckt. Die dort lebenden Aliens müssen nun um ihr Leben bangen. Doch mit Hilfe eines Marienkäfers, der Herrn Schnuffels ablenken kann und Proviant besorgt, sowie einiger Hausameisen, die beim Besorgen eines Ersatzteils für das kaputte Raumschiff helfen, können die grünen Männchen in letzter Sekunde entkommen. Nun muss sich der Kater wieder langweilen bis zum nächsten aufregenden Abenteuer.

Ein Buch zum Entziffern.

Herr Schnuffels
von David Wiesner
aus dem Englischen von Paula Hagemeier: Mr. Wuffles!
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 5 Jahren

22. April 2014

Neuerscheinungen: Alle in einem Bett


Zum Abschluss der heutigen Bettgeschichten gibt es etwas Witziges für die Kleinen. Dieses Mal sind es die Kuscheltiere, die nicht einschlafen können - verkehrte Welt! Daher kriechen sie nach und nach zu der schlafenden Polli ins warme Bett. Den Anfang macht Hubert, der Bär, der vorsichtig an ihrer Bettdecke zupft. Eigentlich möchte das Mädchen keinen Platz machen und hat sich dazu auch ein Liedchen ausgedacht:
"Alle in einem Bett
und das Bett ist so klein,
alle in einem Bett,
passt du da noch rein? Nein!"
Doch auch die Tiere sind nicht dumm und haben sich die passende Antwort einfallen lassen:
"Doch, ich mach mich klein,
dann klappt der Rest von allein!"
So darf Hubert doch hinein. Auf den Bären folgt die Gans, die Angst vor den Piraten im Kinderbuch hat, dann kommt der Frosch, der wegen des tropfenden Wasserhahns nicht schlafen kann und schließlich der Elefant, der wegen der lärmenden Hamster noch wach ist. Zu fünft schlummern sie gemütlich ein, bis die frechen Hamster einfach dazuklettern und mit einem lauten "Krach!"das Bett zusammenbricht: "Alle wieder wach!"

Ein Buch zum Zusammenkuscheln.

Alle in einem Bett
von Erwin Grosche (Text) und Dagmar Henze (Bild)
2014, Coppenrath Verlag, Münster, www.coppenrath.de
ab 2 Jahren

Neuerscheinungen: Schlaf wie ein Tiger


Ein weiteres Buch, das sich mit dem Schlafengehen (bzw. Nichtschlafengehenwollen) beschäftigt, ist soeben auf Deutsch erschienen. Pamela Zagarenski hat die herrlichen farbenfrohen und teils surrealen Bilder geschaffen, die wunderbar zu den ruhigen und poetischen Textpassagen von Mary Logue passen.
"Es war einmal ein Mädchen, das wollte einfach nicht schlafengehen, obwohl es draußen längst dunkel war." Diese Situation kennen wir alle und auch die Eltern dieser kleinen Prinzessin versuchen es erst einmal mit dem gewohnten Programm: Schlafanzug anziehen, Zähneputzen und Hinlegen. "Geht eigentlich alles auf der Welt einmal schlafen?", fragte sie dann  eingekuschelt unter ihrer Decke. König und Königin verweisen auf den schlafenden Hund und die Katze, doch das schlaue Mädchen hat gleich einige Fragen parat: Was ist mit den Fledermäusen (die selbstverständlich tagsüber schlafen) oder mit den Walen (die beim Schwimmen schlafen), mit den Schnecken (die sich in ihren Häuschen zusammenrollen) oder mit den Bären (die einen Winterschlaf halten)? Da fällt ihm auch ein Tier ein, das sehr viel schläft: "Der Tiger im Dschungel", damit er stark bleibt. Trotzdem kann das Kind nicht einschlafen und so beginnt es langsam in die Welt der Träume einzutauchen. Es fühlt sich wie in einem Nest, kuschelt sich in seine warme Decke (wie die Katze am Kamin), verschränkt die Arme (wie die Fledermaus) und zieht große Kreise durch die Stadt (wie der Wal) , rollt sich ein (wie die Schnecke) und mummelt sich ein (wie ein Bär im Winterschlaf), um schließlich an den starken Tiger geschmiegt einzuschlafen.

Ein Buch zum Einschlafen.

Schlaf wie ein Tiger
von Mary Logue (Text) und Pamela Zagarenski (Bild)
aus dem Englischen von Gundula Müller-Wallraff: Sleep Like a Tiger
2014, Knesebeck Verlag, München, www.knesebeck-verlag.de
ab 4 Jahren

Herbst 2013: In der Nacht ...


Ein wunderbares Gute-Nacht-Buch aus dem Herbst 2013 möchte ich an dieser Stelle noch nachreichen. Nicht nur Kinder müssen in der Nacht schlafen sondern auch Tiere. In einer Hälfe dieses kleinen aber feinen Bilderbuchs mit traumhaften (im wahrsten Sinne des Wortes) Illustrationen und kurzen (nebensächlichen) Texten von Helga Bansch erfahren wir, wo welches Tier seinen Schlafplatz hat. Drehen wir das Buch dann um und fangen erneut an zu lesen, ist plötzlich alles durcheinander geraten. Ganz nebenbei werden die verschiedenen Mondphasen bis zum Vollmond und wieder zurück gezeigt. Einfach wunderbar!
"In der Nacht legt sich der Elefant ins hohe Gras", welches mit roten Tulpen bestückt ist und in dessen Hintergrund eine Mondsichel über einem orientalischen Schloss thront. Weiter geht es zum Vogel in seinem Nest, zur Katze hinter dem Ofen, zur Fledermaus an der Höhlendecke, zum Hasen in seinem Bau, zum Leopard auf einem Ast, zum Hund in seiner Hütte und zum Eisbären in seiner Schneehöhle. Zum Abschluss schläft auch das Kind (namens Manu) in seinem Bett. Doch dann (nach dem Umdrehen des Buches) geschieht das Seltsame - die Perspektiven und Proportionen haben sich verändert: Plötzlich schläft der Elefant im viel zu kleinen Vogelnest und dafür hat sich der Vogel ins hohe Gras unter die riesigen Tulpen gelegt. Der Hase hängt kopfüber mit seinen Karotten an einer Leine in der Höhle und dafür kuschelt sich die Fledermaus mit dem Spielzeug an den warmen Ofen. Ganz ähnlich geht es den anderen Tieren, so dass Manu nun auf einer Wolke schlafen darf, wo sie von Schoko- und Himbeereis träumt.

Ein Buch zum Phantasieträumen.

In der Nacht ...
von Helga Bansch
2013, Wiener Dom-Verlag (mittlerweile Tyrolia-Verlag), www.domverlag.at
ab 2 Jahren

Neuerscheinungen: Tierisch zahlreich


In der Bilderbücherei des Aladin Verlags (siehe auch Häschen in der Grube)  ist soeben eine weitere Frühjahrs-Novität von Nadia Budde (siehe auch Auf keinen Fall will ich ins All!) erschienen. Von 0 bis 10 stellt sie außergewöhnliche Tiere vor, die allesamt eine Zahl in ihrem Namen (bzw. auf ihrem Körper) tragen und diverse Sportarten treiben. Wieder einmal beweist sie ihr außerordentliches Talent, skurillen Tieren ganz eigene Gefühle und Stimmungen einzuhauchen. Die passenden Reime eignen sich in diesem Buch wegen ihrer Komplexität allerdings nicht so gut wie bei den Vorgänger-Büchern zum Vervollständigen durch die Zuhörer.
Während die "Nullacht-Fünfzehn-Qualle" vom Wasser in den Sand treibt und dort verschwindet, trainiert dort auch der einsame "Einsiedler-Krebs" an seinen Gewichten und zwei "Zweihöckerige-Kamele" boxen in einem Ring. Danach geht es auf einen Baustumpf, wo drei "Drei-Finger-Faultiere" beim Skatspielen fast einschlafen. Viel aktiver erscheinen die vier "Vierpunktaaskäfer", die Tennis spiele oder die fünf "Fünfköpfigen Drachen", die beim Basketball gleichzeitig dribbeln und auf den Korb werfen können. Ganz elegant fahren die sechs "Sechs-Streifen-Langschwanz-Eidechsen" eine Formation mit ihren Einrädern und auch die sieben "Siebenschläfer" formen einen Kreis für ihre Spielbesprechung beim Rugby. Nun werden die Zahlenbilder immer voller: Acht "Achtarmige Kraken" fahren auf einem (achtförmigen) Rundkurs ein rasantes Autorennen und neun "Neunaugen" versuchen sich beim Baseballspiel (das neun Runden hat). Die zehn "Zehnender" (ein Jäger-Fachbegriff für Hirsche) mit Trikots von 1 bis 10 spielen Fußball gegen einen Jäger. Doch zu guter Letzt beenden unendlich viele Heuschrecken ihren Marathonlauf im Ziel: "Lieber ein Ende mit Schrecken ... als Schrecken ohne Ende!

Ein Buch zum Aktivsein.

Tierisch zahlreich
von Nadia Budde
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 4 Jahren

18. April 2014

Neuerscheinungen: Die Häschenschule - Der große Sammelband


Mit dieser Jubiläumsausgabe zum 90. Geburtstag der Häschenschule von Albert Sixtus und Fritz Koch-Gotha wünsche ich allen Bilderbücherwürmern "Frohe Ostern"! Erstmals sind hier alle drei Häschengeschichten aus dem Alfred Hahn´s Verlag in einem Sammelband vereint.

Als Einleitung in die Welt der Osterhasen, die unserer Menschenwelt in so vielem ähnelt, gibt es zuerst den Klassiker: "Die Häschenschule". Hasenhans und Hasengretchen gehen an einem Frühlingstag zur Schule, wo sie beten, allerlei über essbare Pflanzen und den bösen Fuchs erfahren und Ostereier bunt anmalen.
"Wer´s nicht kann, der darf auf Erden
nie ein Osterhase werden."
Nach der Pause gibt es noch eine Musikstunde, der Schulgarten wird gepflegt und zuletzt lernen die Häschen in der Turnstunde noch das Hakenschlagen. Das können sie auf dem Heimweg auch gleich anwenden, denn der böse Fuchs versucht sie anzulocken. Doch wohlbehalten kommen Hans und Gretchen nach Hause und stärken am Mittagstisch mit ihren Eltern.

Als nächstes folgt "Der Häschen-Schulausflug" für die Richard Heinrich die eingängigen Verse von Albert Sixtus bebildert hat. Als Start in die Ferien gibt es am Sonntag einen Schulausflug für alle Häschen und ihre Eltern zu einer Aussichtshöhe. Nach dem Trinken und Essen beim Dachswirt gibt es bekannte Kinderspiele: Topfschlagen, Sackhüpfen und Bockspringen. Mit einem Laternenumzug geht es am Abend wieder nach Hause und im Traum wird weitergewandert.
"Niemals kriegt man doch genug
von solch schönem Schulausflug!"

Zum Abschluss gibt es noch "Ein Tag in der Häschenschule" mit Reimen und Illustrationen von Anne und Rudolf Mühlhaus. Von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends wird der Tagesablauf von Fritz dem Hasen beschrieben und mit einer Uhr und einer bunten Zeichnungen pro Stunde bebildert. Der Tag beginnt mit dem Morgenlied eines Buchfinken "Tirili, Kiewitt, Kiewiet", zeigt Fritz in den verschiedenen Schulstunden und bei seinen Nachmittagsbeschäftigungen. Nach dem gemeinsamen Abendessen und dem Abendgebet schläft das Hasenkind schließlich ein.

Ein Buch zum gemeinsamen Ostervorlesen.

Die Häschenschule - Der große Sammelbuch
von Albert Sixtus (Text) und Fritz Koch-Gotha (Bild), sowie Richard Heinrich (Text) und Anne und Rudolf Mühlhaus (Text und Bild)
2014, Esslinger Verlag, Stuttgart, www.esslinger-verlag.de
ab 3 Jahren

11. April 2014

Neuerscheinungen: Wer kann das sein?


Der junge japanische Künstler Yusuke Yonezu hat seine Reihe von Pappbilderbüchern fortgesetzt mit einer neuen Variante der Klapp-Ratebücher. Dieses Mal dreht sich alles um bekannte Tiere (Maus, Hase, Ente, Affe, Schwein, Fuchs, Elefant), die sich zuerst nur von hinten zeigen. Nach dem Aufklappen zeigen sie sich dann in voller Größe von vorne und winken dem Betrachter lächelnd zu. Mit kurzen einführenden Texten, die jeweils mit der Frage aus dem Buchtitel beginnen: "Wer kann das sein?", werden die verschiedenen Charakteristika (z.B. Schwanzform oder Ohrengröße) hervorgehoben, bevor das Rätsel gelöst wird. Zum Abschluss zeigt sich ein runder Windelpopo: "Und wer ruft hier mit freundlicher Stimme?", der sich dann als Spielkamerad rausstellt. Ein großer Spaß für die Ganzkleinen, die gerade ihre ersten Tierlaute und Tiernamen lernen!

Ein Buch zum GuckGuckSpielen.

Wer kann das sein?
von Yusuke Yonezu
2014, michael neugebauer edition, Bargteheide, www.minedition.com
ab 1 Jahr

8. April 2014

Neuerscheinungen/Klassiker: Lotta zieht um


Der Verlag Friedrich Oetinger hat nun den Astrid-Lindgren-Klassiker "Lotta zieht um" (1962) erstmals als Bilderbuch mit den Original-Zeichnungen von Ilon Wikland (1971) herausgebracht. Heutzutage sind die Lindgren-Figuren bereits bestens bekannt aus dem Fernsehen oder von Merchandising-Produkten, doch die Kinderbücher sind meist noch zu wenig bebildert für die Aufnahmekapazitäten der Kinder im Bilderbuchalter. Daher gibt es bereits einige Bilderbuch-Versionen oder Vorlesebücher (siehe auch Weihnachten mit Astrid Lindgren) von Michel aus Lönneberga, Pippi Langstrumpf und auch Lotta aus der Krachmacherstraße, doch diese Geschichte über ihren Umzug in eine eigene Wohnung fehlte bisher.
Wer kennt den morgendlich Streit nicht über die Anziehsachen für das Kind?! Für die eigensinnige Lotta wird die Konfrontation mit ihrer Mutter zu einem handfesten Grund, sich von ihrer Familie unabhängig zu machen und auszuziehen. Glücklicherweise hat die Nachbarin Tante Berg einen Boden über dem Schuppen, in dem sich Lotta nun einrichtet. Dort findet sie allerlei alte Möbel, Geschirr und auch eine Puppe, so dass ihr Teddy (eigentlich ein Schwein) sogar das Puppenbett räumen muss. Am Abend wird es ihr doch zu einsam in der Dunkelheit, so dass sie sich sehr darüber freut, als sie von ihrem Papa zurück nach Hause geholt wird. Dort versöhnt sie sich mit ihrer Mutter und gewinnt schnell wieder ihren liebenswerten Dickkopf.

Ein Buch zum Trennen und Versöhnen.

Lotta zieht um
von Astrid Lindgren (Text) und Ilon Wikland (Bild)
aus dem Schwedischen von Thyra Dohrenburg: Lotta pa Brakmakargatan
2014, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg, www.oetinger.de
ab 4 Jahren

Neuerscheinungen: Manche sind anders ...


Die deutsche Illustratorin Britta Teckentrup hat im Kunstbuch-Verlag Prestel ein wunderschönes "Such-Buch" für Kinder auf den Markt gebracht. Ihre bunten Tier-Collagen, die pro Tier eine Doppelseite füllen, hat sie mit Hilfe der digitalen Medien aus gedruckten Strukturen zusammengesetzt. Sie könnten auch gut ein ganzes Kinderzimmer schmücken - für jeden Geschmack ist etwas dabei: Vögel, Fledermäuse, Kamele, Seehunde, Schildkröten, Strauße, Pandas, Affen, Nashörner, Flamingos, Fische, Lemuren, Pinguine, Schmetterlinge). In diesem Buch geht es jedoch nicht nur um schönes Grafikdesign sondern darum, den jeweiligen "Außenseiter" (englischer Originaltitel: The Odd One Out) zu entdecken. Zu jedem Tier gibt es auch einen kurzen gereimten Text, der die Suche genauer definiert. Bei den Schildkröten (auch auf dem Cover) lautet die Anweisung wie folgt:
"Fast alle lächeln,
nur eine hat sich erschreckt.
Welche hat sich vor Angst
im Panzer versteckt."
So lernen die Kinder nebenbei einige spezielle Eigenschaften oder Eigenarten kennen, z.B. dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird. Zum Abschluss vereinen sich alle bereits vorgestellten Tiere mit einem "Neuankömmling". Das ist dann der Check, ob alle gut aufgepasst haben:
"Hier versammelt siehst du Tiere,
wirst sie sicher gleich erkennen.
Eins ist noch nicht dagewesen.
Kannst du es beim Namen nennen?"

Ein Buch zum Suchen und Finden.

Manche sind anders
von Brita Teckentrup (Bild)
aus dem Englischen von Birgit Franz: The Odd One Out
2014, Prestel Verlag, München, www.prestel.de
ab 3 Jahren

Neuerscheinungen: Das Mond-Ei


Der Übersetzer Salah Naoura (siehe auch Irgendwie Anders und Mein Haus ist zu eng und zu klein) hat ein Oster-Buch geschrieben, welches von Nina Hammerle farbenfroh illustriert wurde. Es macht einfach Spaß und fördert das kindliche Interesse am Weltraum und am Osterfest auf eine ganz eigene Art und Weise.
"Henriette glaubt nicht an den Osterhasen. Aber sie glaubt an außerirdische Weltraumhasen und an Raumschiffe."
Die Häsin Henriette liebt ihren Opa Erwin, der früher Astronaut war und eine Sternwarte hat. Dort guckt Henriette abends gerne nach den Sternen und sucht nach dem Planet der Hasen. Da sie nicht an den Osterhasen glaubt, erzählt ihr eines Tages die Lehrerin Frau Wander (eine Ratte), dass der Osterhase dann ganz traurig werde und sich hinter dem Mond verstecke. Doch das bezweifelt wiederum ihr Opa. Beim Nachschauen durch das große Fernrohr entdeckt Henriette plötzlich ein bunt gestreiftes Osterei im Weltraum und fliegt am nächsten Tag mit Opas roter Rakete ins All, um es zu fotografieren. Dort angekommen sieht sie nicht nur ganz viele bunte Eier sondern auch noch ein Raumschiff mit Weltraumhasen, genau wie in ihren Träumen. Diese formen Eier aus den Sternenkugeln und bespritzen sie anschließend mit vielen bunten Farben. Vor lauter Aufregung vergisst Henriettte jedoch das Fotografieren, so dass sie nach ihrer Rückkehr nichts beweisen kann. Dafür erscheint am Abendhimmel plötzlich anstelle des Monds ein bunt gestreiftes Mond-Ei und am nächsten Morgen findet Henriette Unmengen von Ostereiern im Gras und in den Büschen. "Ich glaub, die Weltraumhasen waren da."

Ein Buch für Opas und Enkelinnen.

Das Mond-Ei
von Salah Naoura (Text) und Nina Hammerle (Bild)
2014, ellermann im Dressler Verlag, Hamburg, www.ellermann.de
ab 4 Jahren

Neuerscheinungen: Der Bücherschnapp


"Jeder braucht eine Gutenachtgeschichte." So lautet der Untertitel von "Der Bücherschnapp" von Helen und Thomas Docherty, was ich als Motto für jede Familie nur unterstützen kann - viele Tipps und Tricks zu diesem Thema bietet die Website der Stiftung Lesen.
Das Kaninchen Elisa Braun, die Protagonisten des Buches, sieht es garnicht so wissenschatlich sondern will einfach nur den Bücherklau im Kaninchental stoppen. Denn die Waldtiere können ihren Kindern abends nichts mehr vorlesen, da ihre Bücher plötzlich wie von Geisterhand verschwinden. Auch Elisas Rotkäppchen wird ihr aus der Hand geschnappt. Daher nimmt sie eines Nachts all ihren Mut zusammen und stellt dem Dieb eine Falle. Dieser stellt sich dabei als ein kleines Tier "mit Schweif und Flügelchen und einer spitzen Nase" heraus, namens "Bücherschnapp", das niemanden zum Vorlesen hat. Das stimmt das Kaninchen so traurig, dass sie einen Plan fassen: Alle Bücher werden den Besitzern zurückgebracht und dafür darf der Bücherschnapp beim abendlichen Vorlesen zuhören.

Ein Buch zum Vorlesen.

Der Bücherschnapp
von Helen (Text) und Thomas (Bild) Docherty
aus dem Englischen von Dorothee Haentjes-Holländer: The Snatchabook
2014, ellermann im Dressler Verlag, Hamburg, www.ellermann.de
ab 4 Jahren

7. April 2014

Neuerscheinungen: Häschen in der Grube


Immer wieder bin ich erstaunt, wie manche Bücher ganz ohne Wörter auskommen und trotzdem, oder genau deswegen, unglaublich faszinierend sind, da sie den Blick noch mehr auf das Bild richten. Eines dieser Comic-Bücher "ohne Ton" ist "Häschen in der Grube" von Isabel Kreitz, welches nicht nur zu Ostern sondern das ganze Jahr über angeschaut werden kann. Es hat jedoch nichts mit dem allbekannten Kinderlied zu tun!
Die Bildergeschichte beginnt mit einem Unfall, als ein Häschen aus Versehen durch einen offenen Gullideckel in die unheimliche Unterwelt fällt. Auf der Suche nach einem Ausgang lauern dort unten diverse Gestalten, von denen man zuerst nur Schatten, leuchtende Augen, Zähne oder Schwanzspitzen sieht. Plötzlich wird es von einer Ratte von hinten angetippt, die schnell all ihre Freunde herbeiruft. Als lauter grellbunte (gefährliche?) Reptilien vor dem Tierchen auftauchen, fällt es vor lauter Schreck ins Wasser. In einer gefährlichen Rettungsaktion wird es in letzter Sekunde, zur Freude aller, von dem Krokodil gerettet. Gemeinsam begeben sie sich nun auf den Weg nach draußen, doch anstatt zur Sonne zurückzukehren, bleibt das Häschen doch lieber bei seinen neu gewonnen Freunden, um noch mehr Spaß zu haben.

Ein Buch zum Freundefinden.

Häschen in der Grube
von Isabel Kreitz
2014, Aladin Verlag, Hamburg, www.aladin-verlag.de
ab 3 Jahren

1. April 2014

Neuerscheinungen: In der Nacht ...


"In der Nacht ..." von Magali Bonniol schleicht kein Osterhase durch den Garten sondern ein kleiner weißer Plüschhase. Die Französin hat eine herzerweichende Geschichte über zwei ungleiche Freunde in unserem heimischen Tierreich zu Papier gebracht mit traumhaften Nachtbildern.
Eines Nachts beschließt Benis weißer Plüschhase "ein wildes Kaninchen" zu sein und "im Mondschein" spazieren zu gehen, anstatt im Kinderbett zu schlafen. Bewaffnet mit einem spitzen Buntstift, um dem Fuchs in den Po zu pieksen, begibt er sich in den Garten und trifft als erstes auf Glühwürmchen, die ihn in den Gemüsegarten schicken, wo die "großen, wilden" Kaninchen gerade die Karotten fressen. Diese belächeln den Plüschhasen jedoch nur und lassen ihn links liegen, als plötzlich eine Füchsin auftaucht. Glücklicherweise schmeckt ihr das Plüschfell nicht, so dass die beiden stattdessen gemeinsam spazieren gehen. Als die Sonne aufgeht, klettert der kleine Hase zurück ins Bett, doch bevor er den anderen von seinem Abenteuer berichten kann, ist er schon eingeschlafen.

Ein Buch zum Träumen.

In der Nacht ...
von Magali Bonniol
aus dem Französischen von Seraina Staub: C´est la nuit!
2014, Orell Füssli Verlag, Zürich, www.ofv.ch
ab 3 Jahren